Freitag, 1. Januar 2010

Schamanismus und Minarette, eine Heilungsgeschichte aus aktuellem Anlass


In einer Abstimmung Ende November hat die Schweiz einem Verfassungsartikel zugestimmt, welcher den Bau von Minaretten verbieten soll. Dies löste heftigste Reaktionen in der Bevölkerung im In- und Ausland aus und einige Parteien überboten sich im Nachgang mit Vorschlägen für weitere Verbote für Angehörige „anderer“ Religionen oder Volksgruppen. Da der Schamane immer seine aktuelle Umgebung genau beobachtet und darin seinen eigenen Weg beziehungsweise die Absicht des Universums sucht, sind auch diese Ereignisse sehr wichtig, sofern sie Gefühle, Schmerz oder Verzweiflung auslösen. Wenn nicht, dann kann man sich natürlich getrost Anderem widmen.

Bei mir haben sie aber heftige Gefühle, Verzweiflung und Schmerz verursacht und an diesem Fallbeispiel möchte ich zeigen, wie ich damit umgehe. Ich betone dabei, dass dies meine Geschichte ist und dass diese deshalb nicht verallgemeinert werden kann. Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg – keiner ist besser oder schlechter als ein anderer.

Zur Erinnerung zwei Punkte:

1) Ein Vorgehen in vier Schritten: Auf unserem Weg bewährt sich ein Vorgehen in vier Schritten. Der erste Schritt zeigt einen Heilungsbedarf auf. Dieser wird durch eine der Empfindungen Schmerz, Wut, Sehnsucht oder Verzweiflung angezeigt. Im zweiten Schritt listen wir alle Möglichkeiten auf, die uns in den Sinn kommen, wieder auf den Weg zu gelangen. Hierzu gehört immer auch die Heilung von alten Wunden aus unserer Vergangenheit. Als dritten Schritt entscheiden wir mit dem Herzen, welche der Möglichkeiten wir umsetzen, und als vierten und letzten Schritt setzen wir genau das um, was unser Herz entschieden hat.

2) Innen und Aussen stehen in Wechselwirkung: Alles, was wir an Problemen in der Welt oder in unserer unmittelbaren Umgebung wahrnehmen, sind auch Probleme in unserem Inneren und umgekehrt. Dank dieser Wechselwirkung entdecken wir Themen der Heilung, die sonst untergehen würden.

Und, wie sieht das nun bei mir persönlich aus?

Erster Schritt: Ist es ein Thema? Bereits die Abstimmungskampagne löste bei mir Wut aus, jedes der Plakate mit den Minaretten in der Form von Raketen gab mir einen spürbaren Schmerz und ein Empfinden von Verzweiflung. Als ich das Resultat erführ, konnte ich es zuerst gar nicht fassen und danach stellte sich ein Gefühl von Hilflosigkeit ein. Zudem spürte ich Angst: Wie geht das weiter, was verbieten sie als nächstes und wie lange geht es, bis auch der Schamanismus verboten wird? Diese letzte Gefahr war für mich gerade aktuell, weil ich unmittelbar vorher erlebte wie fundamentalistische Christen die Reden von Chief Seattle, in denen er findet, man solle alle Tiere als Brüder und Schwestern betrachten, als „zu mystisch“ betrachteten. Wut lösten auch die Diskussionen im Nachgang aus, wo zusätzlich zu den Minaretten auch jüdische und moslemische Friedhöfe verboten werden sollen und wie Einschränkungen gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen wie Grenzgänger oder Deutsche geplant wurden.

Das waren viele Empfindungen – es stehen also einige Themen an!

Zweiter Schritt: Möglichkeiten bestimmen. Hier einige Beispiele aus einer längeren Liste (solche Listen werden wertfrei und unabhängig davon erstellt, ob sie durchführbar sind oder nicht).

·         bei Protesten mitmachen

·         Petitionen unterschreiben

·         meine Meinung vermehrt kundtun

·         einen Forum Artikel zum Thema schreiben

·         die Hintergründe auf der Ebene der Aura und der Seele angehen

·         alte Wunden meinerseits heilen

·         nichts tun

Zusätzlich habe ich eine schamanische Reise dazu unternommen, ob noch weitere Möglichkeiten bestehen, die ich nicht beachtet habe. Diese Reise ergab unter anderem Folgendes:

·        Mich in meinem Alltag analysieren und schauen, wo ich selber intolerant gegenüber anderen bin und einzelne Bevölkerungsgruppen pauschal verurteile.

Dritter Schritt: Entscheiden. Mein Herz fand, ich solle alle hier aufgeführten Punkte umsetzen, ausser den Protesten.

Vierter Schritt: Umsetzen: Interessanterweise kam gleich danach eine Petition per Mail, ebenfalls hatte ich an einigen Orten Gelegenheit meine Meinung kundzutun und dies ist der Forumsartikel. Zu den anderen Punkten:

Hintergründe auf der Ebene der Aura und der Seele: Auf der Ebene der Aura war die ganze Abstimmungskampagne ein typisches Beispiel von Auraviren, die sich epidemisch ausbreiteten (auf dieses Phänomen bin ich im November Forum eingegangen). Dank dieser Vorlage habe ich nun zusätzlich entdeckt, dass es die gleichen Mechanismen auch auf der Ebene der Seele vorkommen; es existieren also auch Seelenviren oder Seelenparasiten. Dieses Thema und die entsprechenden Mechanismen werde ich in einer späteren Ausgabe des Forums beschreiben.

Alte Wunden: Ich unternahm einige schamanische Reisen zu den alten Wunden, welche diese Geschichte bei mir anregt. Auf einer eindrücklichen Reise wurde ich in die Zeit der Katharer versetzt und von den Kreuzrittern wegen meinem Glauben erdolcht und verbrannt. Heilen konnte ich dies, indem ich die Zeit, die zu diesem Tod führte, nochmals durchlebte, was mir mit schamanischen Reisen auch gelang (ob dies nun ein echtes vergangenes Leben ist oder ob diese Bilder lediglich symbolisch zu verstehen sind, sei dabei dahingestellt.) Weitere Reisen führten in Zeiten meines gegenwärtigen Lebens, bei denen ich selber Ausländer und Aussenseiter war oder mich als solcher fühlte.

Bevölkerungsgruppen, die ich pauschal verurteile: Eine ehrliche und peinliche Selbstanalyse zeigte, dass ich nicht nur Opfer sondern auch Täter bin: Es gibt eine lange Liste von Gruppen von Menschen, die ich als Ganzes verurteile. Hier einige Beispiele:  

·         hohe Manager

·         sehr reiche Menschen

·         Besitzer gefährlicher Hunde

·         SVP Mitglieder (der Partei also, welche die Initiative lancierte)

·         Menschen, die am Steuer telefonieren

·         religiöse Fundamentalisten

·         Mormonen

·         Jäger

·         in den USA: Republikaner

Insbesondere ein Beispiel hat mir die Augen geöffnet: Auf Indianerreservaten bauen die amerikanischen Mormone oft ihre Standardkirchen. Schon sehr häufig habe ich dagegen gewettert und mich geärgert, wie damit die indianische Kultur weiter untergraben wird. Wäre ich ein Indianer, hätte ich wahrscheinlich eine Vorlage zum Verbot von Mormonenkirchen auf Indianerreservaten unterstützt… Aber mit Verboten wäre auch da wohl nichts zu machen. Jede Gruppe muss aus eigener innerer Stärke zu sich stehen.

Ich muss also darauf achten, dass ich in jedem Fall den einzelnen Menschen wahrnehme und nicht die Gruppe, zu der er gehört. Ich weiss dies zwar – aber ich muss es vermehrt verinnerlichen. Das heisst, ich muss verstehen, wieso ich diese Gruppen verurteile und wie ich das ändern beziehungsweise heilen kann. Hierzu habe ich wieder schamanische Reisen zu den einzelnen Gruppen unternommen. Hier ein Beispiel meiner Reise zu Menschen, die am Steuer telefonieren:

Ich sehe viele Situationen in denen andere Macht über mich haben, z.B. Lehrer, Zollbeamte oder Polizisten und wie sie mich gefährden, weil ich befürchte, dass sie meine Situation nicht korrekt beurteilen werden weil sie nicht genau hinschauen und durch anderes abgelenkt sind. Ich bin in der schwächeren Situation und fühle mich ausgeliefert. Wie kann ich das nun heilen? Ich muss die Verzweiflung in diesen alten Situationen nochmals zulassen und gleichzeitig spüren wie die Absicht des Universums mich „bestrahlt“. Dadurch kann ich das Vertrauen gewinnen, dass ich solche Situationen überlebe, falls dies die Absicht des Universums ist. Ich sehe, dass ich nicht abhängig von anderen bin, sondern ich bin Teil eines übergeordneten „Spiels“. ich muss nichts weiter tun, als vertrauensvoll meinem Herzen nachzugehen und dann geschieht „das Richtige“, egal was es ist.