Samstag, 1. August 2009

Die Absicht des Universums


Schamanen sprechen oft von der Erfüllung der Absicht des Universums oder davon den eigenen Weg zu gehen, dem Herzen oder dem Göttlichen zu folgen. Unter all diesen Begriffen wird jeweils das genau gleiche verstanden. Gleichzeitig werden sie jedoch oft missverstanden. Es lohnt sich deshalb, immer wieder vor Augen zu führen, was wir genau darunter verstehen. Was ist also die Absicht des Universums und was nicht?

Schamanen anerkennen, dass es eine übergeordnete Kraft oder ein umfassendes Bewusstsein gibt, etwas also, welches das gesamte Universum umfasst. Unter Universum wird dabei nicht nur eine Ansammlung von Galaxien, Sternen oder Planeten verstanden, sondern zusätzlich die Summe aller darin vorhandenen Auras und Seelen.  Diese Gesamtheit hat ein Bewusstsein, mehr noch, sie hat eine konkrete Absicht. Diese Absicht ist es (vermutlich, denn so genau können wir Solches nicht wissen) Liebe zu werden. Das heisst wiederum, diese Gesamtheit ist jetzt noch nicht Liebe, oder zumindest noch nicht vollständig Liebe. Das Universum möchte also einen Entwicklungsprozess durchmachen, um dabei ausnahmslos Liebe zu werden.

Wir Menschen und selbstverständlich auch alle anderen Wesen können nun diesen Prozess des Universums unterstützen. Dies ist möglich, indem wir auf unser Herzen hören und konsequent sämtliche Entscheidungen mit diesem fällen. In diesem Sinne geben wir unseren freien Willen beziehungsweise unsere eigenen Ziele und Wünsche auf und stellen uns der Absicht des Universums oder dem Göttlichen zur Verfügung. Unseren freien Willen verwenden wir dabei, um immer wieder zu entscheiden, die Absicht des Universums auch wirklich zuzulassen.

Der Gegensatz dazu sind Entscheidungen, welche von unserem Ego oder unseren Verwundungen motiviert sind. Hier geht es darum, eigene Sehnsüchte, Wünsche oder dergleichen zu befriedigen. Hier setzen wir uns Ziele und fällen unsere Entscheidungen nach äusseren Kriterien wie Geld oder Komfort.

Die Absicht des Universums verfolgen heisst aber anders herum nicht, dass man ein unbequemes Leben in Armut wählt, sondern es kommt, was eben kommt. Wir gehen unser Weg und sind entweder arm oder reich oder es ist bequem oder unbequem. Dies spielt keine Rolle, einziges Kriterium ist die Absicht des Universums.

Aber wie unterscheiden wir? Als Erstes braucht es eine bewusste Entscheidung, tatsächlich der Absicht des Universums zu folgen. Um jede Entscheidung mit dem Herzen zu fällen, braucht es danach ein gutes Unterscheidungsvermögen von Kopf-, Bauch- und Herzentscheiden und ein geheiltes Herzen. Dies zu erzielen ist dann auch eine Hauptaufgabe des Schamanen (vgl. Schamanisches Heilbuch für detaillierte Anleitungen). Das heisst, wir werden oft zu Beginn eine Zeitlang nicht perfekt auf unser Herzen hören können. Dies macht aber nichts, denn mit dieser Motivation wird jede Situation zu unserer Heilung beitragen und wir lernen stetig besser auf unser Herzen zu hören.

Es geht also hauptsächlich darum, dass wir uns bewusst sind, dass es eine Absicht des Universums gibt und dass jeder einzelne von uns dazu beitragen kann. Wissen wir nicht weiter, ist es im Zweifelsfalle auch sehr hilfreich, direkt darum zu bitten, dass die Absicht des Universums uns unterstützt. Diese Hilfe kommt dann meistens in Form von Zeichen oder Situationen, die uns den weiteren Weg zeigen.

Hilfreich ist es auch, wenn wir uns die typischen Merkmale der Absicht des Universums und im Gegensatz dazu, die des Egos vor Augen führen. Hier eine Auswahl:

 

Die Absicht des Universums:

·         Anerkennt eine übergeordnete Kraft oder Bewusstsein. Wir beugen uns dieser Absicht. Ob dabei konkrete Wünsche erfüllt oder Ziele erreicht werden ist nicht relevant.

·         Einziges Entscheidungskriterium ist, ob das Herz ja oder nein zu etwas sagt.

·         Dabei ist es oft unklar, wozu bestimmte Entscheidungen oder Ereignisse gut sind. Wir akzeptieren also, dass nicht wir sondern eben das Übergeordnete den Überblick hat. Ereignisse sind also nie gut oder schlecht, sondern unterstützen unseren Weg.

·         Es ist zum Voraus nicht bestimmbar, wohin konkret unser Weg führen wird.

 

Der Weg des Egos:

·         In der Regel werden konkrete Ziele anvisiert und Wünsche oder Sehnsüchte erfüllt. Eine übergeordnete Kraft wird zwar durchaus oft auch anerkannt, aber meist dazu verwendet, die eigenen Ziele zu erreichen.

·         Als Entscheidungskriterium wird der Nutzen betreffend der Erreichung von Zielen oder der Erfüllung von Wünschen verwendet. Oft sind Entscheidungskriterien also Dinge wie Geld oder Komfort.

·         Die Ereignisse werden bewertet. Sie sind also in der Regel gut oder schlecht.

·         Oft wird ein konkreter Weg zu einem Ziel skizziert, d.h. wir machen beispielsweise eine bestimmte Ausbildung, eine Karriere oder dergleichen, um etwas Konkretes zu erreichen.

Dies war ein Versuch die beiden Wege zu beschreiben. Dabei sind Worte oft ungenügend oder verwirrend, um die Unterschiede exakt darzustellen.