Samstag, 22. Oktober 2016

Erlebnisse im Aussen - Themen im Innen

Oft sind es Erlebnisse im Aussen, welche Wege zu Themen im Innen aufzeigen. Vor kurzem unternahm ich alleine eine Reise in die spanische Extremadura und nach Galizien, einerseits um in der Einsamkeit zu wandern und andererseits um uralte Felszeichnungen aus der Steinzeit zu suchen, dessen Symbole und Standorte für mich jeweils einen schamanischen Inhalt haben. Auf dieser Reise erlebte ich ein Teil der Essenz meines gegenwärtigen Themas: Barrieren im Fluss der Liebe. Einige dieser Erlebnisse möchte ich schildern, denn sie zeigen zugleich das Vorgehen des Schamanen, wo alles im Aussen eine Bedeutung erhält.
 
An einem frühen Morgen wollte ich von einem Hügel aus den Sonnenaufgang anschauen. Der Hügel war aber voller Gestrüpp, so dass ich nicht von jeder Stelle aus einen geeigneten Blick hatte. Auf dem Weg zu einem vielversprechenden Ort begegnete ich einer Mauer, welche an einer Stelle eingebrochen, und eine Lücke entstanden war. Ich merkte mir diesen Ort, ging aber weiter – vielleicht würde ich ja einen besseren finden. In die eine Richtung fand ich aber keinen, kehrte zurück und kurz bevor ich zur Lücke in der Mauer kam, sah ich zwei Hirsche durch diese springen. Ich ging an der Lücke vorbei, fand dann in die andere Richtung einen Ort, wo ich gut durch das Gestrüpp sah, beobachtete den Sonnenaufgang und kam dann ein drittes Mal zur Lücke. Dieses Mal sonnte sich eine giftige Schlange, eine Viper, auf den Steinen neben der Lücke. Ich ging an ihr vorbei durch die Lücke und sah, dass die Mauer ein kleines verlassenes Gehege umschloss. Ein grosser Stein war darin die einzige Stelle ohne Gestrüpp. Als ich auf diesen Stein stand, fiel mein Schatten direkt auf die Lücke in der Mauer. Ich interpretiert: Es gibt Lücken in den Barrieren im Fluss zur Liebe. Hirsche sind für viele Schamanen Begleiter beim Übertritt von der materiellen Welt – Schamanismus wird mir helfen, diese Lücken zu finden. Da es zwei Hirsche waren, werden Beziehungen wichtig, die Barrieren im Fluss der Liebe zu durchbrechen. Die giftige Schlange zeigte aber, dass man vorsichtig vorgehen muss und weil Schlangen sich häuten, symbolisieren sie für den Schamanen Transformation. Es wird also Arbeit und Entwicklung an mir selbst brauchen. Ich gelange an diese Lücken, wenn ich die dunkeln Seiten in mir selbst bearbeite, wie schliesslich der Schatten zeigte.
 
Von der Extremadura ging ich über das spanisch-portugisische Grenzgebiet Richtung Galizien. An einem Morgen, zufälligerweise zur Zeit des Sonnenaufgangs, kam ich zu einer Kapelle mit dem Namen Nossa Senhora de la Luz, übersetzt heilige Jungfrau des Lichtes, welche sich auf einem Hügel, gerade noch in Portugal, aber gleich auf der Grenze zu Spanien befand. Neben der Kapelle, hatte es einen Grenzstein, einen Vermessungspunkt und einen alten Wachturm. Mit der aufgehenden Sonne war dieser Hügel ein wahrer Ort des Lichtes und alle Grenzeinrichtungen wurden beschienen. Es ging darum – so meine Interpretation – Barrieren im Fluss der Liebe mit Licht beziehungsweise Liebe zu begegnen.
 
Später in Galizien ging ich wandern in der Nähe von Fisterra (übersetzt: Ende der Erde), einer Ortschaft welche gleichzeitig das endgültige Ende des Jakobweges darstellt, für alle die noch etwas weiter als Santiago de Compostela gehen wollen. Bei meiner Wanderung kam ich zu einem Punkt, der sogar etwas weiter westlich als Fisterra war. Auf diesem Berg hatte es vor einer Sendeanlage ein Tor, auf dem als Graffiti in grossen Buchstaben übersetzt stand: „Der erste Tag des Restes deines Lebens.“ Ich musste – so interpretierte ich - gewissermassen meine Identität als „Jakob“, beenden, dann würde der Rest meines Lebens beginnen. Wie als Bestätigung stellte sich kurz danach der Reisekilometerzähler meines Autos ohne mein Hinzutun auf null und gleichzeitig stellte sich mein Telefon ab und wollte, dass ich es neu starte. Wir werden sehen: Um Liebe zu werden, werden wir vieles von unserer üblichen Identität aufgeben müssen.
 
Die Felszeichnungen die ich danach in Galizien fand schienen dies alles zu bestätigen. Auf den Felsen begegnete ich vor allem zwei Symbolen: Hirsche und konzentrische Kreise, mit einem zusätzlichen Strich, welcher die einzelnen Kreise von aussen nach innen durchquerte. Ich staunte: Wieder der Hirsch und wieder zu überwindende Barrieren. Manchmal waren diese konzentrischen Kreise auch miteinander verbunden. Ich interpretierte: Menschen sind zwar in Beziehungen miteinander verbunden, aber am Ende muss jeder seine eigenen Barrieren finden und abbauen.
 
 
                          
 
Beispiel von Felszeichnungen in Galicia.
 
Zur Erinnerung möchte ich noch auf die beiden bevorstehenden Kurse aufmerksam machen:
 
Mit Schamanismus ein persönliches Thema angehen, Obi Haus, Zürich, Samstag und Sonntag, 12. Und 13. November, 2016  http://www.obihaus.ch
Die schamanische Reise von Anfang an, ein Grundlagenkurs, Oberwiler Kurse, Oberwil bei Zug, Samstag, 19. November, 2016 http://www.oberwilerkurse.ch
 
Mehr Details zu den Kursen auf:
 
Neu sind Beratungen auch mit Skype möglich. Dies mag für alle interessant sein, welche einen zu weiten Weg nach Windisch haben.