Dienstag, 1. Dezember 2009

Und nochmals die Absicht des Universums


Immer wieder spreche ich in diesem Forum von der Absicht des Universums beziehungsweise der göttlichen Absicht. Ich betone dabei eigene Wege und Herzentscheide als Möglichkeiten, diese Absicht zu erfüllen…

Aber, was ist genau mit dem „Universum“ beziehungsweise mit „Gott“ gemeint? Dies bedarf der Klärung, denn auch ein Selbstmordattentäter glaubt im Sinne der göttlichen Absicht zu handeln, überhaupt, jeder Fundamentalist jeder Religion glaubt dies. Und so wurden im Namen der göttlichen Absicht schon die ungeheuerlichsten Gräueltaten vollbracht und alle Täter waren überzeugt: Gott steht ihnen bei. Das Wort „Gott“ muss dabei nicht einmal verwendet werden, Diktatoren aller Art werden wie Götter angehimmelt und in dessen Namen wird Schreckliches vollbracht. Die Aussage allein: „Ich folge einer göttlichen Absicht“, kann also jeder bringen. Auch das Herz, auch eigene Wege werden oft zitiert, kommen in den Büchern und in den Aussagen von Religionen vor. Und das Resultat ist oft eine Katastrophe.

 Was meine ich also konkret, wenn ich solche Aussagen mache? Was macht der Schamane anders? Zuerst nochmals in aller Klarheit, was ich nicht meine: Es ist kein Gott, welcher komplizierte und widersprüchliche Aussagen zu machen braucht, die man Wort für Wort befolgen muss und dank derer alles gerechtfertigt werden kann. Es ist kein Gott, der einzelne Menschen wie Homosexuelle, Frauen, Kinder oder andere Rassen ausschliesst. Es ist kein Gott der Hexenverbrennungen oder körperliche Verstümmelung verlangt, als Beweis, dass man an ihn glaubt. Es ist keiner, der verehrt werden müsste, der über uns richtet und je nachdem, ob wir bestimmten Regeln folgen oder nicht und uns entsprechend bestraft oder belohnt. Es ist kein Gott, der sich überhaupt in menschliche Angelegenheiten einmischt. In anderen Worten, es ist kein materieller Gott. Gott hat uns nicht geschaffen, geschweige denn in seinem Abbild.

Sondern das Göttliche beziehungsweise das Universum ist eine übergeordnete Kraft oder ein „Feld“. Es ist für unsere Seelen etwa so wie die Erdanziehungskraft für unsere Körper ist. Es ist eine Kraft, die eine bestimmte Richtung hat, eine Richtung, die ich Liebe nenne. Lassen wir diese Richtung zu, dann helfen wir mit, dass das Universum oder das Göttliche und damit auch wir, Liebe werden.

Eine Richtung? Beginnen wir unten: In unserer materiellen Welt können wir in drei grundsätzlich unterschiedliche Richtungen bewegen: nach vorne, nach rechts und nach oben. In jeder dieser Richtungen kann man auch zurück, d.h. nach hinten, nach links und nach unten. Vorwärts und rückwärts sind aber für diese Betrachtung die gleiche Richtung oder Dimension. Diese drei Richtungen oder Dimensionen beschreiben unsere materielle Welt. Das ganze bewegt sich in der Zeit, welches eine grundsätzlich neue Richtung ist, wieder mit einem Vorwärts und einem Rückwärts. Dies ist die Welt der Aura. Schwieriger vorstellbar ist nun die nächste Richtung, die ich „Bewusstsein“ nenne, hier befindet sich die Seele und als Summe aller Seelen das Göttliche oder das Universum. Auch hier ist möglich bewusster beziehungsweise weniger bewusst  - analog dem vorne und hinten  - zu werden. Das Göttliche beziehungsweise das Universum ist also die Gesamtheit des Bewusstseins von allem und weil jede zusätzliche Richtung immer die vorhergehenden umfasst, heisst das, dass auch das Materielle und die Aura dazu gehören.

Nun ist das Göttliche aber nicht untätig oder unbeweglich, sondern hier besteht eine Kraft, welche das Ganze nochmals in eine Richtung zieht, eine Richtung, die ich Liebe nenne. Die Absicht des Göttlichen, des Universums ist also, sich dieser weiteren Kraft zu beugen, sie zuzulassen, damit eine gänzlich neue Qualität hinzukommt.

Ein paar Bilder hierzu: Wäre Gott eine Ebene, dann wäre die Liebe ein Baum, der in die Luft wächst. Oder wäre Gott das Meer, dann wäre die Liebe ein Delfin, der aus dem Wasser springt. Wenn wir alle unsere eigenen Wege gehen, dann bringt das die nötige Kraft, damit der Baum wachsen oder der Delfin springen kann. Es wird eine neue Qualität erschlossen. Die Qualität der Liebe.

Das Göttliche oder das Universum, das ich hier beschreibe ist also etwas ganz anderes als in den organisierten Religionen dargestellt wird. Die Gesetze der materiellen Welt, so die Evolution, die Physik usw. gelten alle. Das Göttliche ist übergeordnet, befindet sich auf der Ebene des Bewusstseins, ist nicht menschenähnlich, sondern eine Kraft, die in eine bestimmte Richtung zieht, in die Richtung der Liebe.



Die Absicht des Universums hat etwas mit einer neuen Richtung zu tun. Die Sonne scheint in eine Höhle aus Lava. Foto: Jakob


 
Wir sehen nicht genau, wohin die Absicht des Universums führt, doch erkennen wir die Richtung. Sonne auf dem Mount Shasta. Foto: Jakob