Mittwoch, 1. September 2010

Die Sonne


Fast alle alten Kulturen haben der Sonne stets eine sehr grosse Bedeutung zugemessen. Davon zeugen die vielen alten Bauten, die nach besonderen Sonnenereignissen wie Sonnenwenden ausgerichtet sind, wie beispielsweise Pyramiden, Steinkreise, Medizinräder in der Landschaft und viele mehr. Auch in Kulturen mit Naturreligionen spielte die Sonne eine entscheidende Rolle, so sind von alten Indianer-Völkern noch zahlreiche Sonnenrituale überliefert, welche mit bestimmten Lebensabschnitten zusammenhängen. Ein Beispiel ist die Changing Women Ceremony der Apachen, wo junge Frauen ihr Übertritt zum Erwachsenwerden zusammen mit der aufgehenden Sonne feiern.

Aber wie ist es heute? Wie ist es für uns? Geben wir der Sonne auch genügend Beachtung und Wertschätzung? Was bedeutet sie für jeden einzelnen auf seinem Weg im Leben? Wie kann die Sonne uns konkret unterstützen? Und wie können wir die Sonne unterstützen? Diesen Fragen wird in diesem Forum nachgegangen. Als erstes möchte ich ein Gespräch mit der Sonne wiedergeben. (Die Methodik hierzu ist analog zum Gespräch mit der Erde, welche ich im letzten Forum beschrieben habe).

„Ich nähere mich der Sonne und bemerke als erstes ein tiefes Bewusstsein zusammen mit einer grossen Ruhe. Ich fühle mich in der Anwesenheit einer sehr starken aber ruhigen Kraft. Die Sonne löst Ehrfurcht aus und ich zögere deshalb zuerst sogar, mit ihr in Kontakt zu treten. Ich beschliesse aber trotzdem, es zu tun und ganz normal und natürlich mit ihr zu sprechen.  Am Anfang gibt die Sonne keine Antworten in Worten, sondern eher in Stimmungen. Später höre ich auch Worte:

J: Hallo Sonne.

Als Antwort fühle ich die wärmenden Strahlen, es ist, als  würde mich die Sonne aufnehmen und umarmen.




J: Darf ich mit dir sprechen?

Als Antwort fühle ich, wie die Sonne mich zärtlich wiegt.

J: Zeig mir bitte, wer du bist und welche Bedeutung du hast.

Ich spüre eine unendliche Liebe und Geborgenheit. Ich fühle mich vollständig aufgehoben. Nach und nach verschwindet mein Eindruck, einen eignen Körper zu haben, ich bin nicht mehr sicher, wer ich bin,  aber ich vermisse dies auch nicht.





J. Fühlt sich eine reine Seele so an? Ist das reine Liebe? Sind wir so, wenn wir Liebe werden?

Ich werde mehr und mehr zur Sonne. Ich bin ein Teil dieses strahlenden Lichtes, ich fühle, wie es ist, einfach zu strahlen, weiter zu strahlen, unaufhörlich.

J: Stört es dich, wenn auf der Erde solch katastrophale Dinge passieren?

Ich merke, wie die Sonne in diese Katastrophengebiete scheint. Ich merke, wie sich mein Herz gegenüber der Erde auftut, wie wenn ein Strahl aus meinem Herzen direkt zur Erde strahlen würde. Wir beide bestrahlen nun die Erde. Mit langsamer, liebender Geduld beleuchten wir alles, was wir sehen. Langsam werden die Menschen auf die Sonne aufmerksam, langsam legen sie ihre nervösen und kriegerischen Tätigkeiten beiseite. Sie achten auf die Strahlen der Sonne und merken, dass sie andere Aufgaben haben, als sich zu bekämpfen.

 
 
J: Wird also die Erde geheilt, wenn du Liebe verbreitest?

S: (Jetzt in Worten). Jeder Mensch kann die Liebe des Universums aufnehmen und wieder abstrahlen. Ja, das heilt!

J: Und wie können wir Menschen dich unterstützen?

S: Durch Wertschätzung. Dadurch, dass ihr euch von mir bescheinen lässt und diese Strahlen weitergebt. Dadurch, dass ihr die Absicht des Universums wahrnimmt und diese auch umsetzt. Dadurch, dass ihr selbst wie Sonnen werdet und strahlt. Ihr müsst aber das abstrahlen, was ihr auch seid und nicht etwas Fremdes.

 
 
J: Wie kannst du uns auf unserem Weg unterstützen?

S: Indem ihr euch öffnet und meine Energie wahrnimmt. Nehmen die Menschen meine Energie wahr, dann nehmen sie auch die Energie des Universums auf. Damit können sie die Absicht des Universums umsetzen und die Liebe leben.

J: Danke!“

 

Was sind die Erkenntnisse aus diesem Gespräch zusammengefasst?  Für mich stehen zwei Punkte im Vordergrund:

1) Die Sonne strahlt Liebe und Energie aus. Wir können uns öffnen und diese Liebe und Energie wahrnehmen und diese wiederum selbst abstrahlen. Dies unterstützt uns, die Absicht des Universums umzusetzen.

2) Wir sollen eine Beziehung zur Sonne pflegen, sie wertschätzen und auch die Kontaktaufnahme der Sonne mit uns zulassen.

 

 


Die Sonne scheint direkt in eine Höhle. Es geht darum, die Sonne in unser Inneres scheinen zu lassen und dann dieses Licht oder diese Liebe wieder abzustrahlen. Foto: Jakob


Die Sonne aus indianischer Sicht

Mutter Erde, Vater Himmel, Grossmutter Mond und Grossvater Sonne. Für die Indianer waren der Himmel und die Gestirne ein Teil seiner Familie, in der er sich einbettete. Entsprechend ehrfürchtig, respektvoll und liebevoll ging er auch mit ihnen um. So waren die Indianer stets bestrebt, im Einklang mit der Natur zu leben.

Hier eine schöne Segnung der Apachen, die gut dazu passt:

 



 


Lass die Sonne dir jeden Tag neue Energie geben.

Lass den Mond dich bei Nacht wieder erfrischen.

Lass den Regen deine Sorgen wegwaschen.

Lass den Wind neue Kraft in deine Seele blasen.

Lass dich sanft über die Erde gehen, damit du an jedem Tag deines Lebens ihre Schönheit erkennst.

 

 



 

 Oder auch diese Navajo Weisheit

Geh aufrecht wie die Bäume. Lebe dein Leben so stark wie die Berge. Sei sanft wie der Frühlingswind. Bewahre die Wärme der Sonne im Herzen und der grosse Geist wird immer mit dir sein.