Die Schweinegrippe sei am Kommen, ein
Grossteil der Bevölkerung könnte betroffen sein und im Bett liegen, man solle
sich häufige die Hände waschen, Massenimpfungen seien geplant… dies die
Meldungen, die wir tagtäglich in den Zeitungen lesen. Wie gehen wir mit einer
solchen Krankheitsbedrohung um? Was tut der Schamane in einem solchen Fall?
Der Grundsatz der Heilung sei zuerst
wiederholt: Wir lassen die Schmerzen, die Gefühle, die Verzweiflung zu und
entscheiden konsequent mit dem Herzen. Ein Vorgehen in vier Schritten bewährt
sich: Der erste Schritt zeigt einen Heilungsbedarf auf. Dieser wird durch einer
der Empfindungen Schmerz, Wut, Sehnsucht oder Verzweiflung angezeigt. Im
zweiten Schritt listen wir alle Möglichkeiten auf, die uns in den Sinn kommen,
um wieder auf den Weg zu gelangen. Als dritten Schritt entscheiden wir mit dem
Herzen, welche der Möglichkeiten wir umsetzen, und als vierten und letzten
Schritt setzen wir genau das um, was unser Herz entschieden hat.
Nun können betreffend der Schweinegrippe
diverse Empfindungen sowohl im Vorfeld wie während der Grippe aufkommen, welche
uns Erkenntnisse für die eigene Heilung geben. Jede Empfindung, welche die
Grippe auslöst, hat mit uns und unserem Weg zu tun. Nachfolgend möchte ich
beispielhaft einige mögliche Punkte aufführen.
Ich gehe für diese Betrachtung davon
aus, dass unsere eigene Heilung - wie vorhin erwähnt (neben anderem natürlich) -
viel mit dem Zulassen der Gefühle zu tun hat. Dieses Zulassen der Gefühle ist
notwendig, weil wir im Verlauf unseres Lebens oft fremde Gefühle übernehmen –
die aber nichts mit uns oder unserem Weg zu tun haben. Diese fremden Gefühle
bringen uns in Situationen die meist anderen dienen und nicht uns. Nicht
zugelassen (d.h. gereinigt von diesen Gefühlen) können sie körperliche
Beschwerden hervorrufen.
In meinen Augen bestehen auch viele
Analogien zwischen fremden Gefühlen und Viren. Selbstverständlich bestehen
weitere Ebenen. Auch möchte ich betonen, dass dies meine Betrachtung ist und
nur als Beispiel gelten soll. Jeder Mensche hat einen anderen Weg, hat andere
Themen und deshalb lässt sich solches nicht eins-zu-eins übertragen. Manchmal
schon, manchmal aber auch nicht. Jede Leserin, jeder Leser ist aufgefordert,
selbst darüber nachzudenken.
(Mehr über diese Mechanismen der Heilung
finden Sie in meinem Buch: Schamanisches Heilbuch).
Nun, also, einige Gedanken zu einzelnen
Themen rund um die Schweinegrippe:
Die
Schweinegrippe ist ein ansteckender Virus: Viren sind genetisches
Material, welches Zellen dazu bringt, statt die eigene Funktionen auszuführen,
neue Viren zu produzieren. Die Zelle wird also für die Zwecke des Virus
missbraucht. Bei Gefühlen ist es oft auch so: Andere Menschen lassen ihre Gefühle
an uns aus und infizieren uns in der Folge damit. Wir sind so angesteckt und
geben nun selbst diese Gefühle weiter. Es sind aber nicht unsere Gefühle,
sondern übernommene Gefühle. Wir vermehren also die Gefühle anderer. Die
Schweinegrippe fordert mich deshalb auf, eigene von fremden Gefühlen zu unterscheiden.
Im Vorfeld zur Pandemie wird Panik verbreitet: Dies geht ins gleiche Kapitel wie der vorhergehende Punkt. Die Panik breitet sich genau so aus, wie der Virus selbst. Die Panik vermehrt sich in Menschen und Medien. Zum Beispiel werden Zeitungen von der Panik infiziert und die Panik missbraucht die Zeitung für die eigenen Zwecke. Statt dem eigenen Weg zu folgen (wahrscheinlich sachliche Information aufzuarbeiten, Dinge zu hinterfragen) verbreiten die Zeitungen stattdessen die Panik.
Die Information um den Virus herum
gleicht also dem Virus selbst. Wieder kann ich fragen, wo passiert mir das
auch? Wo vermehre ich eine Information, welche nicht meine eigene ist? Auch
muss ich wissen, dass Zeitung lesen oder den Behörden zuhören genau so gefährlich
ist, wie sich neben einem an Schweinegrippe Erkrankten aufzuhalten.
Schutzmaske
tragen:
Die Behörden empfehlen das Tragen einer Schutzmaske, wenn man vom Virus
infiziert ist. Übertragen heisst dies, man solle seine Gefühle zwar zulassen
aber nicht an anderen auslassen. Die Umgebung, die anderen Menschen, müssen
nichts von diesen Gefühlen erfahren. Es sind unsere eigenen Gefühle. Lässt man
sie an den anderen Menschen aus, so steckt man diese mit eigenen Wunden an. Respektiert
man hingegen andere Menschen, lässt man die eigenen Gefühle bei sich. Sie sind
wichtig, man muss sie zulassen, aber die betroffenen Personen müssen nichts
davon wissen. Ich kann mich also fragen: Wo lasse ich noch Gefühle an anderen
Menschen aus?
Händewaschen: Überall in der
Umgebung hat es ansteckende fremde Gefühle. Wir müssen diese erkennen und
ständig immer wieder abwaschen – und zwar gründlich. Dies heisst, man müsste
sich immer wieder Zeit nehmen zu spüren und zuzulassen, was nun an fremden
Gefühlen aufgekommen ist. Ich frage mich: Reinige ich mich gründlich von
fremden Gefühlen?
Es
sind auch Menschen ansteckend die scheinbar gesund sind: Bei vielen
Menschen läuft die Schweinegrippe sehr mild ab. Diese Menschen sind aber
trotzdem ansteckend. Entsprechend können wir auch ansteckende, fremde Gefühle
übernehmen, von scheinbar mild aussehenden Menschen. Das eigene Innehalten muss
konsequent gemacht werden, auch dann wenn auf den ersten Blick kein Anlass dazu
vorhanden ist.
Umgang
mit der Schweinegrippe: Eine schamanische Reise
In Ergänzung
zu den oben erwähnten Überlegungen, beschloss ich eine schamanische Reise zur
Schweinegrippe zu machen. Meiner spirituellen Helferin stellte ich die Fragen: „Wie
gehe ich mit der Schweinegrippe um“ und „Was kann ich von der Schweinegrippe
erkennen“:
Umgang
mit Schweinegrippe: Ich treffen meine spirituelle Helferin wie üblich in einer
Waldlichtung. Nachdem ich meine Frage gestellt habe, rennen von allen Seiten
des Waldes junge Ferkel auf mich zu. Bald stehe ich in einem Meer von Ferkeln.
Alle schreien in diesem schmerzerfüllten Klang, den man auch in grösseren
Schweineställen hört. Der Schmerz der Schreie geht durch meinen ganzen Körper.
Alle Ferkel rennen nervös herum, stossen dauernd in mich und in einander.
Ich suche meine spirituelle Helferin: Sie steht am Rande der Waldlichtung und
beobachtet alles. Etwas verzweifelt schaue ich sie an. Was soll ich damit? Sie
lässt mich eine Weile stehen, dann ist sie plötzlich neben mir und nimmt mich
an der Hand.
Zusammen fliegen wir und schauen uns die
Erde von Aussen an. Statt Kontinente sehe ich aber wieder Ferkel, die
aneinander stossen und schreien. Ab und zu stossen zwei Ferkel zu heftig
gegeneinander und verpuffen dann in einem schwarzen Rauch.
Dann zeigt meine Helferin auf mich. Ich
sehe also mich selbst, wie ich mir gegenüber stehe. In meiner Magengegend hat
es einen Futtertrog und unzählige Ferkel kämpfen um das Futter dort. Die Ferkel
verwandeln sich danach in Menschen, die ich kenne, sowohl von heute wie auch
von früher. Sie haben Trinkhalme und saugen an meinem Magen.
Meine Helferin fordert mich nun dazu
auf, einen um den anderen Herauszunehmen, und ihm bestimmt aber höflich zu sagen:
„Hier darfst du nicht mehr trinken!“ Dies löst bei mir aber heftige Gefühle
aus: Angst, dass diese Menschen verhungern, angst, dass sie wütend sind, ein
schlechtes Gewissen, weil dies doch meine Aufgabe ist, und vieles mehr. Doch
fordert meine Helferin mich dazu auf, fortzufahren.
Gewisse Menschen überhäufen mich mit
Vorwürfen: Sie hätten doch soviel für mich getan, das sei doch unverständlich,
was soll das alles…
Doch fordert meine Helferin mich nach
wie vor dazu auf, weiter zu fahren und alle Gefühle, die dabei aufkommen,
zuzulassen.
Mögliche
Interpretation. Ich werde von Menschen belagert, die selber in Not sind.
Aber auch wenn sie das sind, darf ich nicht zulassen, dass sie sich von mir
ernähren. Dass dies überhaupt möglich ist, liegt daran, dass auch schon früher
Menschen mich als Nahrungsquelle verwendet haben.
Was kann ich von der Schweinegrippe erkennen? Meine Helferin sagt mir in Worten: Bis diese Wunde geheilt ist, musst du sorgfältig überprüfen, was du zu dir hineinlässt und was nicht. Sei besonders sorgfältig mit den Gefühlen von anderen – lasse sie nicht in dich hinein. Dazu musst du immer sehr bewusst sein über das, was in deiner Umgebung läuft.