Samstag, 1. Mai 2010

Bäume


Was ist es an Bäumen, das uns so fasziniert? Wieso tut es so vielen von uns weh, wenn einer gefällt wird? Wieso haben Natur­wälder, Wälder also,  in denen nicht geholzt wird, eine solch spezielle Kraft?

Über die Jahre waren Bäume für mich immer wichtige Begleiter. Bereits als Kind hatte ich in den Bergen eine uralte Tanne, zu der ich immer ging und die mir eine Kraft und Weisheit vermittelte, die ich bei vielen meiner Mitmenschen arg vermisste. Hier eine Auswahl von Gedanken zu Bäumen und Schamanismus:

Bäume haben ein anderes Be­wusstsein: Das Bewusstsein eines Baumes ist unserem keinesfalls unterlegen, sondern es ist lediglich anders und wird deshalb von vielen Menschen nicht wahrge­nommen. So schwingt auch die Seele von Bäumen anders – wes­halb Menschen oft den Eindruck haben, es sei weniger schlimm einen Baum zu fällen als einen Menschen umzubringen. Würden wir die Seele der Bäume spüren, dann würde sich diese Einstellung sofort ändern. Nur weil wir etwas nicht feststellen, heisst also nicht, dass es  nicht existiert.
 

 

 
Alte Tanne meiner Kindheit anlässlich eines Besuches vor ein paar Jahren. Dieser Baum ist vermutlich infolge eines Waldbrandes vor zwei Jahren verbrannt. Foto: Jan
 

 Bäume töten nicht: Alle Tiere (inklusive Menschen) müssen töten um zu Leben. Bäume (und alle anderen Pflanzen) müssen dies dank Photosynthese nicht. Sicher, jeder Baum verdrängt ein anderer, der potentiell an seiner Stelle hätte wachsen können, aber es ist kein aktives Töten, wie dies jedes Tier machen muss.

Bäume sind telepathisch mitein­ander verbunden: Bäume können sich zwar nicht bewegen, aber sie sind telepathisch miteinander ver­bunden. Dies fiel mir zuerst bei schamanischen Reisen auf, bei denen ich den Kontakt mit Palmen suchte. Später sah ich, dass dies bei jedem anderen Baum ebenfalls stattfand. Verbinden wir uns mit Bäumen, verbinden wir uns also gleich­zeitig mit allem.

 
 

 
Schattenwurf eines Baumes. Foto: Jakob
 


Bäume haben ein anderes Zeit empfinden: Bei Bäumen läuft die Zeit anders und vermutlich viel langsamer als bei uns. Es dauert deshalb zum Beispiel lange, bis ein Baum merkt, dass er gefällt wurde. Wir Menschen mit unseren Motor­sägen messen diesem Umstand überhaupt keine Bedeutung zu und überrumpeln die Bäume jeweils mit unserem Eifer.