Fast alle alten
Kulturen haben der Sonne stets eine sehr grosse Bedeutung zugemessen. Davon zeugen
die vielen alten Bauten, die nach besonderen Sonnenereignissen wie Sonnenwenden
ausgerichtet sind, wie beispielsweise Pyramiden, Steinkreise, Medizinräder in
der Landschaft und viele mehr. Auch in Kulturen mit Naturreligionen spielte die
Sonne eine entscheidende Rolle, so sind von alten Indianer-Völkern noch zahlreiche
Sonnenrituale überliefert, welche mit bestimmten Lebensabschnitten zusammenhängen.
Ein Beispiel ist die Changing Women Ceremony der Apachen, wo junge Frauen ihr
Übertritt zum Erwachsenwerden zusammen mit der aufgehenden Sonne feiern.
Aber wie ist es heute? Wie ist es für
uns? Geben wir der Sonne auch genügend Beachtung und Wertschätzung? Was
bedeutet sie für jeden einzelnen auf seinem Weg im Leben? Wie kann die Sonne
uns konkret unterstützen? Und wie können wir die Sonne unterstützen? Diesen
Fragen wird in diesem Forum nachgegangen. Als erstes möchte ich
ein Gespräch mit der Sonne wiedergeben. (Die Methodik hierzu ist analog zum
Gespräch mit der Erde, welche ich im letzten Forum beschrieben habe).
„Ich nähere mich der
Sonne und bemerke als erstes ein tiefes Bewusstsein zusammen mit einer grossen Ruhe.
Ich fühle mich in der Anwesenheit einer sehr starken aber ruhigen Kraft. Die
Sonne löst Ehrfurcht aus und ich zögere deshalb zuerst sogar, mit ihr in Kontakt
zu treten. Ich beschliesse aber trotzdem, es zu tun und ganz normal und
natürlich mit ihr zu sprechen. Am Anfang
gibt die Sonne keine Antworten in Worten, sondern eher in Stimmungen. Später
höre ich auch Worte:
J: Hallo Sonne.
Als Antwort fühle ich
die wärmenden Strahlen, es ist, als würde
mich die Sonne aufnehmen und umarmen.
J: Darf ich mit dir
sprechen?
Als Antwort fühle ich,
wie die Sonne mich zärtlich wiegt.
J: Zeig mir bitte, wer
du bist und welche Bedeutung du hast.
Ich spüre eine
unendliche Liebe und Geborgenheit. Ich fühle mich vollständig aufgehoben. Nach
und nach verschwindet mein Eindruck, einen eignen Körper zu haben, ich bin
nicht mehr sicher, wer ich bin, aber ich
vermisse dies auch nicht.
J. Fühlt sich eine
reine Seele so an? Ist das reine Liebe? Sind wir so, wenn wir Liebe werden?
Ich werde mehr und mehr
zur Sonne. Ich bin ein Teil dieses strahlenden Lichtes, ich fühle, wie es ist,
einfach zu strahlen, weiter zu strahlen, unaufhörlich.
J: Stört es dich, wenn
auf der Erde solch katastrophale Dinge passieren?
Ich merke, wie die
Sonne in diese Katastrophengebiete scheint. Ich merke, wie sich mein Herz gegenüber
der Erde auftut, wie wenn ein Strahl aus meinem Herzen direkt zur Erde strahlen
würde. Wir beide bestrahlen nun die Erde. Mit langsamer, liebender Geduld beleuchten
wir alles, was wir sehen. Langsam werden die Menschen auf die Sonne aufmerksam,
langsam legen sie ihre nervösen und kriegerischen Tätigkeiten beiseite. Sie
achten auf die Strahlen der Sonne und merken, dass sie andere Aufgaben haben,
als sich zu bekämpfen.
J: Wird also die Erde
geheilt, wenn du Liebe verbreitest?
S: (Jetzt in Worten).
Jeder Mensch kann die Liebe des Universums aufnehmen und wieder abstrahlen. Ja,
das heilt!
J: Und wie können wir Menschen
dich unterstützen?
S: Durch Wertschätzung.
Dadurch, dass ihr euch von mir bescheinen lässt und diese Strahlen weitergebt.
Dadurch, dass ihr die Absicht des Universums wahrnimmt und diese auch umsetzt.
Dadurch, dass ihr selbst wie Sonnen werdet und strahlt. Ihr müsst aber das
abstrahlen, was ihr auch seid und nicht etwas Fremdes.
J: Wie kannst du uns
auf unserem Weg unterstützen?
S: Indem ihr euch
öffnet und meine Energie wahrnimmt. Nehmen die Menschen meine Energie wahr,
dann nehmen sie auch die Energie des Universums auf. Damit können sie die Absicht
des Universums umsetzen und die Liebe leben.
J: Danke!“
Was sind die
Erkenntnisse aus diesem Gespräch zusammengefasst? Für mich stehen zwei Punkte im Vordergrund:
1) Die Sonne strahlt Liebe und Energie aus. Wir können
uns öffnen und diese Liebe und Energie wahrnehmen und diese wiederum selbst abstrahlen.
Dies unterstützt uns, die Absicht des Universums umzusetzen.
2) Wir sollen eine Beziehung zur Sonne pflegen, sie wertschätzen und auch die Kontaktaufnahme der Sonne mit uns zulassen.
Die Sonne aus indianischer Sicht
Mutter Erde,
Vater Himmel, Grossmutter Mond und Grossvater Sonne. Für die Indianer waren der
Himmel und die Gestirne ein Teil seiner Familie, in der er sich einbettete. Entsprechend
ehrfürchtig, respektvoll und liebevoll ging er auch mit ihnen um. So waren die
Indianer stets bestrebt, im Einklang mit der Natur zu leben.
Hier eine schöne Segnung der Apachen,
die gut dazu passt:
Lass die Sonne dir jeden Tag neue
Energie geben.
Lass den Mond dich bei Nacht wieder
erfrischen.
Lass den Regen deine Sorgen wegwaschen.
Lass den Wind neue Kraft in deine Seele
blasen.
Lass dich sanft über die Erde gehen,
damit du an jedem Tag deines Lebens ihre Schönheit erkennst.
Geh aufrecht wie die Bäume. Lebe dein
Leben so stark wie die Berge. Sei sanft wie der Frühlingswind. Bewahre die
Wärme der Sonne im Herzen und der grosse Geist wird immer mit dir sein.