In den Nachrichten sind
wieder einmal die Finanzen beziehungsweise die Krisen des Kapitalismus im
Vordergrund. Die Börse geht hinunter, hinauf, der Franken geht hinauf,
hinunter, wir lesen von Staatsverschuldung, der Unterschied zwischen Arm und
Reich vergrössert sich ständig, auf immer neue Arten wird Geld von arm zu reich
umverteilt. Wir werden ungleicher, die Starken verdrängen die Schwachen, es ist
jeder gegen jeden und viele bleiben dabei auf der Strecke. Und das alles nur
ein unvollständiger kleiner Abriss…
Wie gehen wir als
Schamanen - als Menschen die eigene Wege des Herzens gehen - damit um? Wie
leben wir, wenn wir ein Teil dieses Systems sind und trotzdem eigene Wege gehen
wollen? Wir verdienen Geld, wir geben es aus, so sind wir ein Teil des
kapitalistischen Systems ob wir wollen oder nicht… Die Lösung ist immer die
gleiche: Wir behalten den Kontakt mit dem Universum, wir entscheiden mit dem
Herzen und schauen gleichzeitig, was wir heilen können. Wir betrachten das
Aussen, wir beobachten also diese Krisen und schauen dabei, was sie in uns
auslösen. Das, was uns betroffen macht, ist der Schlüssel zu unserer Heilung.
Zu den Herzentscheiden:
Hier ist darauf zu achten, dass wir keine Bauchentscheide treffen. Wir
entscheiden uns also beispielsweise nicht, einen Notvorrat anzulegen oder Gold
zu kaufen, weil wir Angst vor der Zukunft haben. Es sind auch keine Kopfentschiede. Wir entscheiden
uns also genauso wenig, einen Notvorrat anzulegen oder Gold zu kaufen, weil
es nach unserer Analyse in der Zukunft eine Nahrungsmittel- oder Währungskrise
geben wird. Wir würden dies nur dann tun, falls unser Herz dazu ja sagt. Das
heisst wir achten auf unsere Empfindung im Bereich des Herzens und hören so auf
die Absicht des Universums. Ob dieses Verhalten uns finanzielle Verluste
einbringt oder wir einmal nicht genügend zu essen haben ist belanglos. Es geht
um unseren Weg und um sonst nichts. Und so wissen wir immer, dass diejenigen
Erlebnisse kommen, die genau zu uns passen. Wir lassen also uns gewähren und ob
sich dies im Nachhinein als finanziell geschickt herausstellt oder nicht ist unbedeutend.
In anderen Worten: Die wichtigste Übung beim Umgang mit Krisen aller Art ist,
das Entscheiden mit dem Herzen.
Der zweite Punkt ist,
dass wir die Situation genau betrachten und schauen, was sie in uns an Schmerz,
an Gefühlen wie Wut oder Sehnsucht oder an Verzweiflung auslöst. Diese Empfindungen
geben uns Gelegenheiten zu heilen. Manche mögen sagen, ich bin darüber hinweg,
ich lasse es nicht an mich herankommen. Das hilft aber wenig, denn es geht
darum, Krisen voll zuzulassen, ehrlich zu sein, damit wir wirklich alles
erkennen können was in uns selbst vorgeht. Hier exemplarisch einige Beispiele
von Elementen des Systems, welche mich betroffen machen:
· Ich fühle Wut, weil ich spüre, wie die Situation
falsch dargestellt wird. Die Staatsverschuldung ist eine direkte Folge der
Bankenhilfe. Und die damaligen Probleme der Banken sind wiederum das Problem
des Giers einzelner Menschen. Ich bin wütend auf die Lügen und auf die falschen
Erklärungen anderer und darauf, dass ich am Ende zur Kasse gebeten werde.
· Ich spüre Wut, dass stets die Ärmeren die Zeche zahlen
und dass es bei diesen Krisen immer darum geht, eine Umverteilung von Arm zu
Reich vorzunehmen. Also Wut darauf, dass andere für die Verantwortungslosigkeit
einzelner bezahlen müssen.
· Ich bin wütend, dass dieses Thema derart präsent ist.
Es ist ärgerlich, dass ich den Eindruck bekomme, ich müsse mich mit
Angelegenheiten des Geldes auseinandersetzen, obwohl mir dies gar nicht liegt. Es
macht mich wütend, dass ich das Gefühl bekomme, ich müsse mich irgendwie
optimal verhalten. Gleichzeitig spüre ich Verzweiflung darüber, dass dies nicht
gelingt, und dass es auch nicht klappt, meine Aufmerksamkeit nicht auf diese
Fragen zu lenken.
· Ich bin wütend auf Banker und Machtträger, weil diese derart
profitgierig sind und dabei das Gesamtsystem ausser Acht lassen.
· Ich spüre Wut auf die unüberlegten Reaktionen der Politik.
Es ärgert mich, dass gewisse Parteien die Krise zu Wahlzwecken ausnützen. Wut also
darauf, dass gewisse Gruppen genau die Krise herbeiführen um dann gleichzeitig
sich selbst als Lösungsträger darzustellen.
· Ich spüre eine Sehnsucht nach einer kooperativen
Gesellschaft, einer an der kreativ an Lösungen gearbeitet werden kann und in
der nicht so viel durch gegenseitiges Zerfleischen verloren geht.
· Ich empfinde Sehnsucht nach mehr Weisheit, Sehnsucht nach
Menschen in Führungspositionen, denen man vertrauen kann und Sehnsucht nach
Stabilität, so dass ich mit einer gewissen Sicherheit im Alter rechnen kann.
· Ich bin verzweifelt, dass die Entscheidungsträger
derart eingeschränkt sind. Ich fühle Verzweiflung, dass ich unter den gegebenen
Umständen keine Lösung sehe, solange diese Menschen noch das Sagen haben.
Und so geht das weiter…
Eine solche Liste mag erschüttern. Aber sie ist der Schlüssel zur Heilung, denn
sie zeigt auf, wo unsere Wunden sind. Nun geht es darum, die Themen eines ums
andere durchzugehen und dabei immer die Frage zu stellen, woher kommt diese
Wunde und wie kann ich sie heilen?
In der Regel beinhaltet
die Heilung das Zulassen der Gefühle. Das heisst ich bin wütend auf alles, was ich eben aufgelistet
habe. Ich lasse diese Wut zu, ich spüre sie in allen Poren. Oft wird dies mich
auch in vergangene Wut in ähnlichen Situationen führen. So spüre ich die Wut,
die ich als Kind hatte in Situationen, in denen ich für die Verantwortungslosigkeit
anderer gerade stehen musste. Oder ich spüre die Sehnsucht nach Weisheit, die
ich auch schon als Kind hatte. Ich spüre alles, ich lasse alles zu, ob es nun
Sinn macht oder nicht, ob es nun den Tatsachen entspricht oder nicht. All dies spielt
keine Rolle, es geht nur um das Fühlen, um das Empfinden. Es geht nicht darum,
Vorwürfe auszusprechen, es geht auch nicht darum, anderen die Wut oder die
Sehnsucht zu kommunizieren. Es geht nur um die eigenen Gefühle, Empfindungen,
um den eigenen Schmerz also. Dieser muss zugelassen werden. Punkt, um Punkt, um
Punkt. Intellektuelle Analysen sind überflüssig – Fühlen, Spüren…
Und als ich meine
spirituelle Helferin fragte, wie gehe ich mit der gegenwärtigen Krise um, so
antwortete sie:: „Behalte den Kontakt mit dem Universum, lasse dich nicht ablenken.“
Ich sehe, wie ich auf einen Hügel wandere und wie vor mir die Sonne aufgeht.
Vor mir ist eine neue Welt, ruhig und friedlich. Hinter mir sehe ich den
zerstörten, brennenden Kapitalismus. Ich frage: „Wie gelange ich dorthin?“ „Arbeite
an dir, arbeite an deinen Themen!“
Und dies ist auch die
Antwort auf die Frage: Wie bereitet man sich für zukünftige Krisen vor? Wir
gehen unseren Weg, wir heilen uns. Es hat keinen Sinn, Notvorräte anzulegen,
Land zu kaufen, damit man in Zukunft etwas anbauen kann, Goldreserven
anzulegen, Dieselgeneratoren zu kaufen, Immobilien anzuschaffen und
dergleichen. Sondern die beste Vorbereitung ist das Leben im Jetzt: Unser Weg
und unsere Heilung.