Donnerstag, 1. August 2013

Seelische Energie und Architektur


Seelische Energie fliesst mit unserer Aufmerksamkeit. Je mehr wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas richten, desto mehr von unserer seelischen Energie erhält diese Person oder Sache. Ich erwähne dabei ausdrücklich Sache, denn diese Gesetzmässigkeit  gilt nicht nur für Menschen oder andere Lebewesen, sondern für sämtliche Dinge schlechthin. Es fliesst also mit unserer Aufmerksamkeit auch Energie zu Autos, Möbel oder eben zu Gebäuden. Da Gebäude überall sichtbar sind und ein prägendes Element der Städte und Landschaften bilden, ist es für unseren Weg wichtig zu verstehen, ob und wie wir Energie an Gebäude verlieren und was wir allenfalls dagegen tun können.

Je mehr Aufmerksamkeit wir also einem Gebäude schenken, desto mehr seelische Energie fliesst von uns zu diesem Gebäude. Diese Energie geht nicht verloren, sondern sie fliesst zu den Bewohnern und den Architekten des Gebäudes. Wollen die Bewohner oder Architekten mehr Energie (meistens weil sie selbst durch Wunden einen Energieverlust haben, welcher sie damit kompensieren), dann planen oder bewohnen sie möglichst auffällige Gebäude. Ob dies nun ein besonders hässliches oder schönes Gebäude ist, spielt für den seelischen Energiefluss keine Rolle, Hauptsache es zieht Aufmerksamkeit auf sich.

Wie bringen Gebäude es fertig, mehr von unserer Aufmerksamkeit auf sich zu richten? Hier einige Beispiele von Mechanismen, selbstverständlich eine unvollständige Liste:










Lange grade Fassaden, das Zerdrücken der Nachbargebäude oder Gebäude die nicht mit anderen zusammenpassen sind Beispiele von Möglichkeiten, wie Gebäude unsere Aufmerksamkeit auf sie richten können. Fotos: Jakob. Aufgenommen in Brugg und Windisch

·        Ein Gebäude ist anders als seine Umgebung, zum Beispiel ein Haus mit einem Flachdach in einem Gebiet mit Steildächer, ein farbiges Haus unter lauter weissen, ein neues Gebäude in einem alten Dorfkern, ein Hochhaus unter lauter kleineren Gebäude oder umgekehrt.

·        Es werden grelle Farben wie hellgrün, hellgelb oder weiss verwendet. Diese Farben fallen auf, weil sie anders sind als die natürliche Umgebung beziehungsweise die Landschaft.

·        Das Gebäude weist lange Geraden auf. Gerade Linien oder Kanten kommen in der Natur nicht vor. Werden sie beim Bauen verwendet, lenken sie Aufmerksamkeit auf sich.

·        Das Gebäude ist viel zu gross oder zu klein für die Umgebung oder zu nahe an Nachbargebäuden im Verhältnis zu seiner Grösse.

·        Das Gebäude ist kalt und leblos, hat kaum Strukturen und einen unnatürlichen Garten oder eine einseitige Umgebungsbepflanzung.

Umgekehrt, entziehen Gebäude ihrer Umgebung keine Energie oder können sogar zu einer aufbauenden Beziehung zwischen Gebäude und Beobachter führen, wenn sie in die Umgebung passen, lebendig wirken und vielseitig strukturiert sind. Dies sind Zeichen, dass die Bewohner und die Architekten keine fremde seelische Energie benötigen oder zumindest dass sie sie nicht auf diese Weise beschaffen.

Das Val Bavona ist ein schönes Beispiel, wie gebaut und gewohnt werden kann, ohne anderen parasitische Seelenenergie zu entziehen. In diesem Seitental des Valle Maggia im Tessin wird bewusst darauf geschaut, dass keine Gebäude erstellt oder renoviert werden, welche nicht in die bestehenden Ortsbilder passen. Obwohl viele der Häuser mittlerweile als Ferienhäuser verwendet werden, ist dank diesen Bemühungen der Charakter des Tals erhalten geblieben. Wandert man durch dieses Tal, so spürt man durch die Architektur keinen seelischen Energieverlust. Im Gegenteil, es entsteht durch den positiven Bezug zu den Gebäuden, sogar einen vermutlich beidseitigen Gewinn an seelischer Energie.

 Seelisch positive Gebäude gibt es natürlich nicht nur im Tessin und es sind nicht nur renovierte alte Gebäude, sondern auch in anderen Gebieten und mitunter sind es auch neuere Gebäude. Untenstehend ein solches Beispiel aus Brugg.




Beispiele von Architektur, welche keine seelische Energie entzieht. Oben: Val Bavona. Unten: ein Haus in Brugg.

 



In meinen Augen erklären diese seelischen Energieflüsse, wieso es in der Schweiz so viele neue hässliche Gebäude gibt. Es besteht offenbar einen riesigen seelischen Energiebedarf, welcher eben unter anderem auf diese Art und Weise gedeckt werden kann. Ich vermute, dass dieser seelische Energieverlust ständig wächst und deshalb die Menschen immer nach mehr Energie suchen. Architektur, welche Aufmerksamkeit auf sich lenkt, ist eine solche Möglichkeit.  

 

Was können wir tun? Es ist ja fast nicht möglich, Gebäude nicht zu beachten. Dennoch verlieren wir meist nur dann Energie, wenn wir eine Wunde haben, welche den „Angriff“ des Gebäudes überhaupt erst zulässt. Wenn wir diese Wunden heilen (vgl. z.B. ältere Foren oder die Bücher schamanisches Heilbuch oder das schamanische Buch der Seele), dann werden wir dies Gebäude zwar noch sehen, wir beachten sie aber kaum mehr und verlieren auch keine Energie.


Das Amphitheater wird von Mauern umzingelt
 

Bleiben wir einen Moment beim Thema Bauen: Hierzu ist mir aufgefallen, dass in der regen Windischer Bautätigkeit im Moment regelrecht eine Mauer um das Amphitheater gebaut wird. Das erste Bild zeigt Richtung Süden. (Interessanterweise ist dieses Gebäude Rosa gefärbt, was der Transformationsfarbe im Herzen entspricht – und die Herzlinie geht genau durch dieses Gebäude). Das zweite Bild stellt die Situation Richtung Norden dar. Aber auch Richtung Osten, wo bereits Gebäude stehen, ist eine Lärmschutzwand geplant (vgl. letztes Bild).

Das Amphitheater stellt das Zentrum des Kraftortsystems Windisch dar. Hier treffen sich die verschiedenen Linien, auf denen sich die Kraftorte befinden. Wie bereits in anderen Foren ausführlich beschrieben, weist jede Linie eine andere Qualität auf. Im Amphitheater kommen diese Qualitäten zusammen. Symbolisch gesehen gelangen wir in unsere eigene Mitte, wenn wir in dieses Zentrum kommen, uns also betreffend allen Qualitäten geheilt haben. 

Mit dem Bau dieser Mauern werden symbolisch die letzten Schritte vor dem eigenen Zentrum mit zusätzlichen Hindernissen versehen. Die letzten Schritte werden also schwieriger, als man vielleicht vor einiger Zeit hätte vermuten können.

Die symbolische Bedeutung davon ist natürlich für jeden Menschen unterschiedlich. Dennoch denke ich, erkennen wir hier ein allgemeines Phänomen: Die letzten Schritte stellen die grössten Herausforderungen. Nur – wir haben natürlich auch einiges erkannt bis dann und werden auch die nötigen Werkzeuge haben, um diese Herausforderungen zu meistern.

 



 

Drei Bilder zur Umzingelung des Amphitheaters: 1. Blick auf der Herzlinie 2. Blick Richtung Norden, u.a. Linie der Kraft/Macht 3. Ausgesteckte Lärmschutzwand Richtung Osten.

Mehr im schamanischen Buch der Seele…


Architektur und seelische Energieflüsse sind ein von vielen Themen, welche im schamanischen Heilbuch erwähnt sind. Ein Kapitel geht Thema für Thema durch, z.B. sind Besitz, Freizeit, Fundamentalismus, Haushalt, Haustiere oder Geld weitere Themen. Hier, als Beispiel, was zum Thema Feiertage steht: Mit einem Feiertag wird einem bestimmten Ereignis Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch dieses und alle angehängten Bewusstseinselemente seelische Energie erhalten. Feiertage entziehen uns sogar dann seelische Energie, wenn wir keine Affinität zu dem gefeierten Ereignis haben, denn meist müssen wir unsere Aktivitäten um diese herum planen, was Aufmerksamkeit und seelische Energie benötigt. Dies gilt sowohl für wichtige Feiertage wie Weihnachten oder Ostern als auch für kleinere Events wie nationale Gedenkminuten. Auch unsere Einteilung in Wochentage und unsere Zeitrechnung dienen im gleichen Sinne dazu, bestimmten Organisationen seelische Energie zu übertragen, hier vor allem der Kirche. Manchmal frage ich mich, wie wohl unsere Gesellschaft aussehen würde, wenn unsere Feiertage etwas mit der Natur zu tun hätten: Der erste Bärlauch, das erste Buchenblatt, der längst Tag, alle Blätter sind von den Laubbäumen gefallen, er erste Schnellfall…