Alles, was uns im Aussen begegnet, hat irgendetwas mit
uns selbst zu tun. Deshalb nehme ich manchmal an Kursen alltägliche Gegenstände
mit, welche die Teilnehmenden dann in Zusammenhang mit ihrem Thema symbolisch
deuten und schamanische Reisen dazu unternehmen. Immer wieder beobachte ich,
wie auf diese Art und Weise interessante Erkenntnisse gewonnen werden. Bei
meinem letzten Kurs im Obi Haus wollte eine Kursteilnehmerin auch mir einen solchen
Gegenstand mitgeben. Wohl weil ich während dem Kurs immer nach
Flipchart-Stiften gegriffen hatte, die nicht richtig funktionierten, wählte sie
dann genau einen solchen als Gegenstand für mich. Dieser Blog handelt von den
Erkenntnissen, die ich daraus gewonnen habe.
Der Stift ist dunkelblau. Diese Farbe hat für mich mit
Weltbildern zu tun, sprich Ideen, Religionen, politischen Einstellung und dergleichen.
Weltbilder bestehen aus Bewusstseinselementen, so wie ich sie im „schamanischen
Buch der Seele“ beschrieben habe und bilden in diesem Sinne einen Teil der
Seele. Dieser konkrete Stift schreibt jeweils eine Zeitlang, dann gibt er auf.
Geht es nun darum, Weltbilder aufzugeben oder meine Sichtweisen zu verändern? Auf
dem Stift steht unter anderem „permanent marker“. Heisst das, dass es dabei vor
allem darum geht, „permanente“ oder tief verwurzelte Weltbilder zu suchen und aufzugeben?
Weiter steht „nachfüllbar“. Könnte ich also die alten Weltbilder mit neuen
ersetzten?
Dies die erste Analyse. Um einen weiteren Blickwinkel zu erhalten,
beschoss ich eine schamanische Reise zu diesem Stift zu unternehmen. Hier das
Resultat:
Ich treffe meine spirituelle Helferin wie immer in einer
Waldlichtung. Ich habe den Stift dabei und frage sie nach der Bedeutung. Sie
schaut mich an, lacht von Herzen kommt zu mir und nimmt den Stift aus meiner
Hand und wirft ihn dann aber mit voller Wucht in den Wald. Ich bin etwas
entsetzt ob dieser unerwarteten Handlung.
Ich schaue sie an und frage: „Soll ich den Stift suchen?“
„Nein“, antwortet sie „bist du etwa ein Hund? Komm mit
mir!“
Mitten in der Waldlichtung hat es nun eine Öffnung und
eine Treppe führt nach unten. Sie geht voraus, ich hinten nach. Die Treppe
führt weiter und weiter nach unten, zuerst gerade und später als Wendeltreppe.
Es geht weiter und weiter, schier endlos. Je tiefer wir kommen, desto mehr
verändert sich die Luft. Ich habe zusehends Mühe mit Atmen und hoffe, dass es
nicht mehr viel weiter geht. Plötzlich, unvermittelt, dreht sich meine Helferin
um, legt ihre Hand auf mein Herzchakra und ich bin irgendwo im Freien in der
Natur. Hier ist aber alles fremd, nichts kommt mir bekannt vor, keine Pflanze,
kein Stein. Es hat Gerüche, aber keinen, den ich identifizieren könnte, es hat
Klänge, aber nichts, das ich je gehört hätte. Es ist alles fremd. Auch ist
meine Helferin nicht mehr da. Ich bin alleine in einer Umgebung in der ich
nichts, aber auch gar nichts, erkenne. Das Ganze ist so überwältigend, dass ich
nicht weiss, ob ich nun etwas fühle oder nicht. Es kommt dann ein kleines
Mädchen auf mich zu, nimmt mich an der Hand, führt mich ein paar Schritte und
zeigt mir den Stift, den meine Helferin vorhin in den Wald geworfen hatte. Ich
bücke mich, hebe ihn auf und in diesem Moment ist die ganze Magie vorbei. Ich
bin wieder in der Waldlichtung bei meiner Helferin.
Ich frage: „Möchtest du mir noch etwas dazu sagen?“
„Nein, aber ich zeige dir noch ein Bild.“
Mit Ihrem Finger zeigt sie auf mein Herzchakra, ihr
Finger, dann ihre ganze Hand streckt sie direkt in meinen Körper. Unvermittelt
bin ich auf einer Achterbahn. Auf einer geraden Schiene geht es auf ein Looping
zu. Ich habe gar keine Zeit für Angst, denn schon bin ich im Looping drin. Es geht
immer schneller und schneller, bis ich nur noch ein weisser Wirbel bin. Dieser
beginnt sich höher und höher in den Himmel hinauf zu bewegen. Und auch hier bin
ich plötzlich an einem neuen, mir vollständig unbekannten Ort. Ich denke,
sicher kommt das Mädchen wieder und zeigt mir den Stift. Aber sie ist nirgends.
Wie soll ich dann zurückkehren? Ich suche deshalb den Stift, finden ihn aber
nicht. Dann merke ich, dass das Mädchen von vorhin doch da war und sich immer
hinter mir versteckt hat. Es lacht und zeigt auf meine Hosentasche. Ja, da ist
der Stift und ich bin sofort wieder in der Waldlichtung.
Ich frage meine Helferin. „Willst du mir sonst noch etwas
dazu sagen?“ Sie hebt einen Arm in die Höhe, den anderen nach unten. Dann zeigt
sie auf ihr Herz und sagt: „Alles verbindet sich hier“.
Damit ist die Reise zu Ende, ich bedanke mich und kehre
zurück.
Ich interpretiere: Diese Reise bestätigt meine Vermutung,
dass es darum geht, Weltbilder und Sichtweisen loszulassen und die Dinge aus
anderen Blickwinkeln anzusehen. Auf diese Art kann ich auch das Herz
beziehungsweise die Liebe anders wahrnehmen. Dies passt zum letzten Blog. Dort erzählte ich, dass ich die Liebe von aussen betrachten müsse, um sie besser zu verstehen oder um ihre Formen zu erkennen. Ein Weg, die Liebe von aussen anzusehen, ist
sie mit anderen Augen anzusehen, also nicht woanders hin zu reisen, sondern von
hier aus die Sichtweise zu ändern. Und dies gelingt mit veränderten
Weltbildern. Aber auch diese Sichtweisen sind nicht permanent: Ich kehre
jeweils zurück, bevor ich erneut den Blickwinkel ändere.
Was man aus einem schlecht funktionierenden Stift nicht
alles erkennen kann! Die Herausforderung ist nun, herauszufinden, wie ich es
genau anstelle, Weltbilder loszulassen. Oder anders gesagt, wie kann ich lernen
mit anderen Augen zu sehen? Wohl muss ich dazu jeweils durch etwas krasses hindurch (die Treppe in die Tiefe oder die Achterbahn). Ich werde es erfahren...
Nächstes
Jahr sind wieder ein paar Kurse vorgesehen. Bereits bekannt sind:
Mit Schamanismus ein persönliches
Thema angehen, Obi
Haus Zürich, Samstag 23. Januar, 2016 http://www.obihaus.ch
Magische Begegnungen, Schamanismus in zwischenmenschlichen
Beziehungen, Oberwiler Kurse, Oberwil bei Zug, Samstag, 30. Januar, 2016, http://www.oberwilerkurse.ch
Ein Fortsetzungskurs in Oberwil: Mit Schamanismus ein persönliches
Thema angehen, Oberwiler Kurse, Oberwil bei Zug, Samstag, 5. März, 2016 http://www.oberwilerkurse.ch
Mit Schamanismus ein persönliches
Thema angehen, Obi
Haus, Zürich, Samstag und Sonntag, 12. Und 13. November, 2016 http://www.obihaus.ch
Die schamanische Reise von Anfang an,
ein Grundlagenkurs,
Oberwiler Kurse, Oberwil bei Zug, Samstag, 19. November, 2016 http://www.oberwilerkurse.ch
Vielen Dank für deine Reise zum Stift! Ich nehme ihn als Zauberstab wahr, der die Welten verbindet. In deinen Kursen gibst du Dinge aus der Geistwelt weiter an Menschen in der alltäglichen Wirklichkeit. Du verbindest die Welten. Der Stift dient als Zauberstab. Er führt dich immer wieder in die Mitte.
AntwortenLöschenHerzgrüße aus dem Ybbstal, ich find den Blog wunderbar. :-)
Lg, Sonja Raabenweib