Samstag, 3. September 2016

Auch bei Barrieren in der Liebe: Wir werden das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken

In vergangenen Posts habe ich oft über Barrieren in der Liebe gesprochen und wie diese auf der Ebene der Seele aufgebaut werden. Dieses Mal möchte ich das Modell von Bewusstseinselementen und Seelensträngen auf Liebesbarrieren anwenden und am Ende ein paar Erkenntnisse und Vorschläge daraus ableiten. Aufbauen möchte ich dies mit einer Folge von Thesen, begonnen mit einer Beschreibung des Seelenmodells gemäss meinem „Schamanisches Buch der Seele“:
 
Die Seele besteht aus Bewusstseinselementen: Die Seele ist Bewusstsein, welches in der Zeit ausgedehnt ist. Die Seele besteht diesem Modell aus einer Vielzahl von Bewusstseinselementen, welche sich auf Seelensträngen befinden und so auch Bestandteil von anderen Seelen sind. Diese Bewusstseinselemente lassen sich meist mit kurzen Sätzen formulieren, wie zum Beispiel „Rauchen tötet“, „Vitamine sind gesund“, „Kluger Rat: Notvorrat“. Ob diese Bewusstseinselemente wahr oder sinnvoll sind, spielt dabei keine Rolle. Unsere Seele ist die Summe von Abermillionen solcher Bewusstseinselemente.
 
Die Welt der Seelen ist als Netzwerk aufgebaut: Die einzelnen Seelen sind Knoten, bei denen die verbindenden Seelenstränge zusammenkommen. Veränderungen in einer Seele oder bei einem Seelenstrang haben deshalb immer Konsequenzen auf das ganze Netzwerk. Bewegt sich eine Seele Richtung Liebe, so werden andere Seelen mitgezogen.
 
Seelen erhalten ihre Energie entweder von der Liebe oder räuberisch von anderen Seelen: Im Seelennetzwerk bestehen Seelen und Seelenstränge, welche ihre Energie direkt von der Liebe erhalten. Räuberische und parasitische Seelen ernähren sich von diesen und dienen wiederum anderen als Energiequellen. Wir alle erhalten einen Teil unserer seelischen Energie direkt von der Liebe und einen anderen Teil räuberisch von anderen Seelen. Gehen wir den Weg des Herzens, so erhält unsere Seele jedoch einen immer grösseren Anteil direkt von der Liebe. Wir können nur dann anderen als seelische Energiequellen dienen, wenn wir seelische Wunden haben. Je mehr wir auf der Ebene der Seele heilen, desto weniger dienen wir anderen als Energiequelle.
 
Unsere Aufmerksamkeit baut unsere Seele auf: Die Zusammensetzung unserer Seele können wir mit unserer Aufmerksamkeit beeinflussen. Diejenigen Bewusst-seinselemente, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, werden als Folge ein Teil unserer Seele. Sind wir beispielsweise oft und nahe mit bestimmten Menschen zusammen und schenken ihnen deshalb viel Aufmerksamkeit, dann übernehmen wir Bewusst-seinselemente dieser Personen, egal, ob wir nun diese konkret formuliert haben oder nicht. Im Extremfall können wir sogar fast die andere Person werden. Eine solche Übertragung geschieht verstärkt, wenn die andere Person in einer schlechten Verfassung oder sogar am Sterben ist. Die Bewusstseinselemente führen dann so etwas wie ein Eigenleben, lösen sich von der ersten Person und suchen sich neue Träger. Mit unserer Aufmerksamkeit können wir nicht nur die Bewusstseinselemente anderer Personen übernehmen, dies geschieht genauso bei Tieren, Pflanzen, Landschaften, materiellen Güter aber auch für Philosophien wie etwa Kapitalismus, Religionen und ähnliches.
 
Der Fluss der Liebe wird von absoluten Bewusst-seinselementen unterbrochen: Barrieren im Fluss der Liebe werden von „absoluten“ Bewusstseinselementen aufgebaut. „Flexible“ Bewusstseinselemente unterbrechen hingegen Fluss nicht oder zumindest viel weniger. Beispiele von absoluten Bewusstseinselementen sind:  „Die Familie hat erste Priorität“. „Ausländer sind schlecht.“ „Haus und Hof müssen in der Familie bleiben“. „Nur leibliche Eltern sind gute Eltern“. „Männer sind schuld an den Problemen der Welt“.  Beispiele von flexiblen Bewusstseinselementen sind: „Prioritäten werden situativ entschieden.“ „Jeder Mensch hat etwas Besonderes an sich.“ „Die Qualität der Bezugsperson hängt von der Qualität der Beziehung ab“. „Menschen aller Art haben viele der Probleme der Welt geschaffen.“  „Nicht andere sind an meinen Problemen schuld, sondern ich suche sie in mir selbst.“ 
 
Barrieren im Fluss der Liebe sind eine Art, Energie aus anderen Seelen zu ziehen: Stösst eine Seele gegen eine Barriere, so entsteht eine Energieübertragung von der aufprallenden Seele zu derjenigen hinter der Barriere. Obwohl die Seele hinter der Barriere auf diese Art profitiert, muss sie selbst Energie aufwenden, um die Barriere aufrecht zu erhalten. Zusätzlich verhindert die eigene Barriere den Zugang zur Energie der Liebe, diese fliesst weniger gut und als Folge verliert die Seele hinter der Barriere deshalb diese Quelle. Die seelische Energiebilanz der Seele hinter der Barriere ist deshalb oft negativ. Statt die Barriere dann abzubauen, wird diese oft verstärkt, in der meist unbewussten Hoffnung, auf diese Art mehr Aufprallenergie zu erhalten. Dies kann zwar durchaus die Aufprallenergie erhöhen, führt aber gleichzeitig zu höheren energetischen Kosten, um die Barriere aufrecht zu erhalten und zusätzlich fliesst noch weniger Liebesenergie als vorher. So kann ein wahrer Teufelskreis der verpufften Energie entstehen. Aber auch für die aufprallende Seele kann ein energetischer Teufelskreis entstehen: Diese verliert beim Zusammenstoss mit der Barriere manchmal so viel Energie, dass sie sich nicht mehr von der Barriere weg bewegen kann. Bleibt sie dort, richtet sie automatisch Aufmerksamkeit auf die Barriere, verliert noch mehr Energie, kann sich noch weniger wegbewegen und so weiter… Nicht nur verliert die aufprallende Seele Energie, mit ihrer Aufmerksamkeit auf der Barriere, hilft sie sogar, diese aufrecht zu erhalten.
 
Eine Zwischenbemerkung: Grenzen sind wichtig, aber nicht auf der Ebene der Liebe: Damit keine Missverständnisse entstehen, ist an dieser Stelle eine Zwischenbemerkung wichtig: Wir müssen uns durchaus abgrenzen. Wir haben beispielsweise einen von anderen Menschen separaten Körper, sowie eigene Gefühle, welche nicht die gleichen sind, wie diejenigen anderer Menschen. Auf diesen Ebenen ist es durchaus richtig, sich abzugrenzen. Auch auf der Ebene der Seele können wir zu einem gewissen Grad individuell sein, sofern dies eben nicht mit besagten Absolutheiten den Fluss der Liebe unterbricht. Dieser Fluss darf nicht unterbrochen werden, wenn wir unseren Weg des Herzens gehen möchten. Die Kunst ist es also, die Grenzen auf der richtigen Ebene zu setzen.
 
Konsequenzen für den Umgang mit Barrieren in der Liebe: Um die Teufelskreise verlorener Energie zu vermeiden (und um überhaupt unseren eigenen Weg des Herzens gehen zu können – wie soeben gesagt), ist es entscheidend, dass wir einerseits selbst möglichst keine Barrieren in der Liebe aufbauen und diese – wenn wir sie antreffen – möglichst umgehen. Ich unterscheide deshalb zwei Fälle: Entweder wir sind hinter der Barriere, wir haben also selbst eine aufgebaut oder wir stossen gegen eine solche eines anderen Menschen.
 
Wir sind innerhalb einer Barriere: Auch wenn wir wissen, dass je mehr wir unseren eigenen absoluten Aussagen Aufmerksamkeit schenken, unsere Barrieren umso stärker werden und wir gleichzeitig den Zugang Energie der Liebe verlieren, ist es enorm schwierig, dies im Einzelfall festzustellen. Als Indiz können wir beispielsweise überprüfen, ob es uns noch möglich ist, unser Herz für Menschen zu öffnen, die vollkommen andere Ideen oder Philosophien haben. Finden wir Fälle, wo dies nicht geht, dann befinden wir uns wahrscheinlich hinter einer Barriere. In diesem Fall müssen wir versuchen die absoluten Bewusstseinselemente zu entdecken, welche diese Barriere aufbauen und diese relativieren. (Beispiel: Können wir unser Herz nicht für einen Kriminellen öffnen, dann haben wir vielleicht absolute Bewusstseinselemente wie: „Kriminelle verdienen keine Sympathie.“ Dieses relativiert könnte heissen: „Auch das Herz eines Kriminellen möchte geweckt werden.“) Eine zweite Möglichkeit ist, herauszufinden, wie wir unsere Handlungen begründen – auch solche, die wir als „gut“ taxieren - und suchen in diesen Begründungen nach absoluten Bewusstseinselementen und relativieren diese. (Beispiel: Wir beobachten, wie wir schwachen Menschen helfen. Das absolute Bewusstseinselemente könnte heissen: „Schwachen Menschen muss geholfen werden.“ Relativieren wird dieses, heisst es vielleicht: „Je nach Situation helfe ich anderen Menschen.“)
 
Wir stossen von aussen auf eine Wand: Wenn wir von aussen auf eine Wand oder Barriere stossen, dann richten wir automatisch unsere Aufmerksamkeit auf diese Barriere und auf die Seele die dahinter weilt. Mit dieser Aufmerksamkeit helfen wir sogar die Barriere etwas zu verstärken. Auch wenn wir von aussen auf eine solche Barriere stossen, ist es deshalb wichtig, eine Analyse der Bewusstseinselemente vorzunehmen, welche diese Wand aufbauen. Diese haben wir auch in uns selbst, denn sonst hätten wir die Barriere nicht bemerkt. Nachdem wir sie in uns selbst gefunden haben, relativieren wir diese, so wie oben dargestellt. Auf den ersten Blick mag es zwar oft nicht so wirken, als hätten wir diese absoluten Bewusstseinselemente auch in uns, aber wenn wir ganz tief suchen, meist schon. Ein Beispiel: Vielleicht haben wir das oben dargestellte Bewusstseinselement „Man muss schwachen Menschen helfen.“ nicht, obwohl wir an diese Barriere stossen gestossen sind. (Wir stossen beispielsweise daran, weil die Person nicht mehr offen für eine Beziehung zu uns ist, weil sie vollkommen absorbiert ist mit der Unterstützung von schwachen Menschen.)  Das gemeinsame tiefer liegende Bewusstseinselement ist dann etwa: „Ich muss alles tun, damit ich anderen gefalle.“ Dieses Bewusstseinselement relativiert heisst dann etwa: „Ich tue Dinge von Herzen, ob sie anderen gefallen oder nicht, spielt dabei keine Rolle.“
 
Ein Fazit: Sowohl wenn man auf eine Barriere im Fluss der Liebe stösst, wie auch, wenn man selber eine aufbaut, dann gilt es die absoluten Aussagen zu finden, welche dahinter stecken und diese zu relativieren.
 
Die Frage, wieso Menschen überhaupt diese Wände aufbauen wird eine Geschichte für ein anderes Mal.
 
 
Barrieren im Fluss der Liebe werden durch absolute Bewusstseinselemente aufgebaut.