Meine Blog Pause ist vorbei: Das Manuskript zum
„Schamanischen Buch der Liebe, Wege zurück in die Verbundenheit“ ist fertig und
eingesandt. Es wird zwar nicht wie ursprünglich im Herbst dieses Jahres,
sondern erst im Frühjahr 2018 erscheinen. Wegen einer Verlagsfusion zieht mein
Verlag von München nach Stuttgart. Nicht alle Mitarbeitenden sind mitgegangen,
was zur Verzögerung der Veröffentlichung führt.
Aber es ist geschrieben. Es war eine intensive Zeit, in dem
ich mich eingehend mit dem Umgang mit Barrieren im Fluss der Liebe
auseinandersetzte, Wege entwickelte, diese zu erkennen und einen Umgang mit
ihnen erarbeitete. Ich erkannte dabei, wie man die Liebe von einer
umfassenderen Perspektive anschauen kann oder auch wie man direkt in sie
eintaucht, gewissermassen ein Bad in der Liebe nimmt; Themen die sicherlich da
und dort in den kommenden Blogs einfliessen werden.
Als ich mit dem Manuskript fast fertig war, unternahm ich eine
Reise ins nördliche Lazio und in die südliche Toscana. Interessant war, wie ich
dort etwa Schlangen und Hirschen begegnete, sowohl in Realität wie auch auf
Felszeichnungen. Dies erinnerte mich an die Begebenheiten, die ich in der
Extremadura und Galicia erlebte, als ich mit dem Buch begann (vgl. Blog vom 22.
Oktober, 2016). Auf diese Weise passte das Buch schön zwischen diese beiden
Reisen und gaben ihm eine passende Anfangs- und eine Endgeschichte.
Die letzte Felszeichnung am letzten Reisetag fand ich in
einer etruskischen Gräberanlage. Die Etrusker – eine hochstehende Kultur,
welche von den Römer erobert wurde – bauten ausgedehnte, in den Stein gehauene
Grabanlagen mit vernetzten Kammern. Die Felszeichnung stellte einen Hirsch und
einen Wolf dar, welche einander gegenüber standen. Der Hirsch symbolisiert für
mich eigene Wege gemäss der schamanischen Philosophie, der Wolf in diesem Fall
eher die Macht der Römer, letzteres weil ein Wolf die Gründer von Rom in deren
Mythologie nährte. Die beiden Tiere waren in den Stein gemeisselt worden, neben
einer ebenfalls in den Stein gehauenen Treppe, welche eine tiefere liegende mit
einer höheren Gruppe von Gräbern verband, alle übrigens in einer dschungelartig
überwachsenen Schlucht. Eine weitere Besonderheit der Grabkammern muss ich noch
erwähnen: Oft hatten diese zuhinterst die Umrisse eines in den Stein gehauenen Tors,
welches in den Felsen führte.
Für mich war dies ein schöner Abschluss, denn er zeigte:
Zwar bin ich am Ende des Buches, zwar habe ich mich eingehend mit dem Thema
auseinandergesetzt, aber es wird weitergehen. Es wird weitergehen bis zu meinem
Tod und wahrscheinlich auch danach. Dabei wird die Auseinandersetzung mit
Barrieren nicht verschwinden. Immer wenn ich mich im Fluss der Liebe bewegen
will, werde ich auf sie stossen und immer werde ich mich mit ihnen stellen
müssen. In diesem Sinne gibt es kein Ankommen, kein Ort, wo es einfach ruhig
ist – es ist immer ein Fluss, der weiterfliesst. Immer kommt ein nächster
Schritt und immer ist unser voller Einsatz gefordert. Jeder Schritt ist
begleitet von intensiven Gefühlen, Verzweiflung, Schmerz aller Art, aber jeder
birgt neue Erkenntnisse über die Liebe und zwischendurch natürlich auch viel
Freude.
Diese Qualität hat aber eine Tücke: Weil nun jeder Schritt
mit begleitenden Empfindungen verbunden ist, die sich von Schritt zu Schritt
ähnlich sind, haben wir mitunter den Eindruck, als kämen wir nicht vorwärts,
als seien wir immer noch an der gleichen Stelle. Dieser Eindruck ist aber eine
Täuschung, kann sogar zum Problem werden, weil wir uns dann deswegen nicht dem
nächsten Schritt widmen im Glauben wir kämen nicht vom Fleck. Vergleichen wir
dies mit dem Weg auf einen Berg. Jeder Schritt benötigt, dass wir ein Bein vor
das andere tun, und dass wir dabei Kraft anwenden. In diesem Sinne fühlt sich
jeder Schritt gleich an, auch wenn wir immer wieder an neue Orte gelangen.
Ich erwarte nun nichts anderes, als dass ich nach wie vor
gefordert werde…. Dies ist auch gut so: Denn es geht weiter.
Felszeichnung von einem Hirsch und einem Wolf
(Necropoli etrusca di San Giuliano, Barbarano Romano, Lazio)
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschen