Schamanismus und
Beruf, Param Verlag.
Arbeit. Wir brauchen
Geld, um zu überleben. Also gehen wir arbeiten. Manchmal gefällt uns die
Arbeit, manchmal nicht. Selten können wir ganz hinter dem stehen, was wir tun,
denn ein anderer befiehlt, und oft haben seine Weisungen nichts mit unseren
eigenen Ideen, mit unserer Berufung, mit unserem Wesen zu tun. Wir spüren
deutlich, wie uns die Arbeit von unserem eigenen Weg wegführt, dass wir etwas
anderes tun, als uns wirklich entsprechen würde. Müssten wir nur kein Geld
verdienen, dann wäre alles ganz anders. Empfinden wir es nicht oft so, als
würden wir unsere Seele verkaufen, damit wir überleben können?
Hinzu kommt, dass
unsere Arbeit fast immer den grössten Teil unseres Lebens beansprucht und wir
selbst kommen zu kurz. Die Zeit ausserhalb der Arbeitszeit genügt nicht, zumal
sie zusätzlich von Tätigkeiten wie Haushalten oder Einkaufen erfüllt ist, die
uns oft ebenfalls genauso wenig entsprechen. Und in der wenigen Zeit, die uns übrig
bleibt, müssen wir uns erholen, damit wir genügend Kraft haben, das Ganze am
nächsten Tag noch einmal durchzuspielen. Wo bleiben wir dabei? Wieso können wir
nicht wir selbst sein?
Im Folgenden geht es
mir darum, zu erklären, wie wir das Dilemma zwischen uns selbst sein oder unsere
Berufung leben und Geld verdienen überwinden können. Ich zeige, wie es möglich
ist, an jeder Arbeitsstelle, bei jeder Tätigkeit, ganz gleich welche, sich
selbst zu entdecken und zu verwirklichen. Ich erkläre, wie wir zu Erkenntnissen
über uns selbst kommen und wie diese helfen, die genau richtige Arbeit zu
finden. Mit unserer Berufung bestreiten wir dann unseren Lebensunterhalt.
Hierzu verwende ich die Methoden und Philosophien eines Menschen, der auf sein
Herz hört.
Das Herz? Kann das
funktionieren? Können wir sogar betreffend Geld, wohl der wichtigste Aspekt des
Arbeitens, auf unser Herz hören? Sie werden sehen: es geht. Auch jede
Entscheidung betreffend Geld kann mit dem Herzen gefällt werden und dann
erübrigt sich sogar eine Bilanz. Denn ein Mensch, der dem eigenen Herzen
nachgeht, hat immer genügend Geld. Dies klingt radikal, ich weiss, denn Geld
ist doch wichtig, ja, essentiell. Solche Entscheidungen dürfen doch erst nach
reifer Überlegung gefällt werden. Würden wir alles kaufen – so denken wir –
wonach unser Herz begehrt, wären wir schnell pleite. Würden wir nur Tätigkeiten
annehmen, zu denen unser Herz ja sagt, könnten wir nicht einmal die Miete
bezahlen. Aber gehen wir der Sache nun etwas auf den Grund:
Wie ist ein Mensch, der
auf sein Herzen hört?
Ein Mensch, der auf
sein Herzen hört, sucht und geht konsequent seinen eigenen Weg. Er beobachtet,
wie er in seinem Alltag Hindernissen aller Art begegnet und wie diese bei ihm
Gefühle, Krisen, Schmerzen und dergleichen auslösen. Diese werden meist durch
Erfahrungen in der Vergangenheit, meist in der Kindheit geprägt. Hier wird von
Wunden oder Blockaden gesprochen, die er aufzulösen hat. Diese Wunden bestehen
aus ungelebten Empfindungen, die eigentlich zur damaligen Situation gehört hätten
aber aufgrund ihrer Heftigkeit nicht erlebt wurden. Diese Empfindungen bleiben
dann gewissermassen hängen und verursachen jedes Mal einen Schmerz, wenn sie berührt
werden, nicht unähnlich zu ungeheilten körperlichen Wunden.
Der Weg eines Menschen,
der auf sein Herzen hört, führt jedoch zusehends zu Harmonie, zu Gleichgewicht,
Liebe, Freiheit oder wie dieser Zustand auch immer genannt wird. Der Weg wird
durch das Herz gefunden, das heisst, wir folgen dann unserem Pfad, wenn wir
alle Entscheidungen mit dem Herzen treffen. Die Heilung der Wunden erfolgt
dadurch, dass diese erkannt und dann die darin verborgenen Gefühle, die
versteckte Verzweiflung oder die körperlichen Schmerzen gelebt werden. Es ist
das Zulassen dieser Empfindungen, welches heilt, auch wenn dies im ersten
Moment nicht so wirkt, denn uns geht es dabei subjektiv schlechter bevor wir
eine Verbesserung bemerken.
Der Weg eines Menschen,
der auf sein Herzen hört lässt sich mit einem Fluss vergleichen, der vom
Gebirge, also von einem Ungleichgewichtszustand aus, ständig sein eigenes
Flussbett sucht, bis er das Meer oder den Gleichgewichtszustand erreicht. Die
Hindernisse auf dem Weg entsprechen Steinen oder Wasserfällen und die Ufer sind
unsere Umgebung, das heisst unsere Mitmenschen, unsere Wohnumgebung und eben
auch unsere Arbeit.
Beschreibung angebracht:
Unser Herz sagt dann ja zu etwas, wenn wir ein wohltuendes oder warmes Gefühl
mitten in der Brust empfinden. Nein sagt es, wenn dieser Bereich eher
verschlossen oder kühl wirkt. Dabei ist ein Herzentscheid kein Bauchentscheid,
obwohl viele Menschen alle Entscheide, die nicht mit dem Kopf oder aufgrund von
logischen Überlegungen gefällt werden, als Herzentscheide deklarieren. Die
Gefühle des Bauches haben eine andere Bedeutung und sollen uns zeigen, wo wir
in Relation zu anderem stehen. Haben wir beispielsweise Wut dann sind wir zu
nahe oder spüren wir Sehnsucht, dann sind wir zu weit weg von etwas. Das Herz,
hingegen, ist dafür verantwortlich, zu entscheiden, wie wir etwa unsere Distanz
zu etwas vergrössern oder verkleinern. In anderen Worten zeigen uns die
Gefühle, wo ein Entscheidungsbedarf vorliegt und das Herz entscheidet dann.
Sind wir beispielsweise wütend auf einen anderen Menschen, dann wissen wir,
dass hier eine Entscheidung fällig ist. Wir beobachten anschliessend alle
Möglichkeiten, etwas zu verändern und anschliessend entscheidet das Herz,
welche dieser Möglichkeiten wir umsetzen.
Viele Menschen spüren
ihr eigenes Herz aber nicht, weil dieses von einer Schutzschicht zugedeckt ist.
Diese Schicht schützt vor dem Schmerz, der in den Wunden und Ungleichgewichten
steckt. Solche Menschen können nicht mit dem Herzen entscheiden und ihre vordringliche
Aufgabe bestünde vorerst darin, diese Schutzschicht aufzubrechen, bevor sie
beginnen, mit dem Herzen zu entscheiden. Oft sind es Krisen oder schwere Krankheiten,
welche diese Schutzschicht durchtrennen. Wie aber können wir wissen, ob unser
Herz zugedeckt ist? Ein guter Test besteht darin, ob es uns gelingt alleine zu
sein und mit lange meine ich nicht Stunden sondern Wochen. Die Schutzschichten
werden durch die ständige Bestätigung anderer immer wieder verstärkt. Fällt
diese Bestätigung anderer zusammen, brechen allfällige Schichten in sich zusammen.
Herzentscheide kennen
im Weiteren keine Massstäbe, obwohl viele Menschen eine vorgefasste Meinung
dazu haben, was ein solcher sei. Ein Herzentscheid muss zum Beispiel zu Frieden
oder Unabhängigkeit führen oder dazu, dass es anderen besser geht. Dies mag in
gewissen Fällen stimmen, in anderen aber auch nicht. Ein Herzentscheid führt
zum eigenen Weg und hat nichts damit zu tun, ob wir anderen helfen, Frieden
stiften oder dergleichen.
Wie wird nun das
konsequente Gehen des eigenen Weges bei der Arbeit angewendet?
Anwendung bei der
Arbeit
Bei unserer Arbeit
kommen wir hautnah in Kontakt mit uns selbst. Die alltäglichen Geschehnisse mit
Kollegen, Zeitnot, Stress, Verantwortung, Macht, Erfolg usw. zeigen unsere
Ungleichgewichte oder Wunden auf. Nur wenn wir diese sehen, können wir sie auch
heilen. Und dazu ist die Arbeit ideal: Hier begegnen wir sehr vielen Situationen,
die unsere Wunden sichtbar machen. Ist übrigens eine bestimmte Wunde geheilt,
dann ist die Situation, welche darauf hinweist, nicht mehr nötig, womit wir in
eine neue gelangen können.
Konkret heisst dies,
wir arbeiten, um uns selbst zu erkennen, um genau unseren Weg zu finden. Unsere
Arbeit dient also uns, auch wenn wir sie für jemanden anders verrichten. Haben
wir alle Mitteilungen aus unserer gegenwärtigen Arbeit erkannt, dann folgt
automatisch eine neue Tätigkeit, die uns schon ein Stück mehr entspricht. Und
so geht das weiter, Tag für Tag, Arbeitssituation um Arbeitssituation, Stelle
um Stelle. Immer erkennen wir die Lektionen und entscheiden mit dem Herzen und
werden so immer mehr wir selbst. Dieser Weg lässt sich übrigens nicht nur bei
der Arbeit anwenden; er gilt für alle Lebensbereiche.
Ein Mensch, der dem
Herzen nachgeht, begrüsst also alles, was er bei der Arbeit antrifft, denn er
weiss, alles ist für ihn wichtig, alles dient seinem eigenen Weg. Was mit den
anderen Menschen geschieht, spielt dabei keine Rolle mehr. Er muss deshalb
niemandem mehr die Schuld für eine unglückliche Begebenheit zuweisen, denn
alles was geschieht, ist nur für ihn. Auf diese Weise übernimmt er die Verantwortung
für alles, was ist, bekommt aber dadurch die Möglichkeit bestehende Situationen
zu verändern. Dies geschieht, wie erwähnt, dadurch, dass er seine Wunden heilt,
welche durch die gegenwärtige Situation ausgelöst werden.
Hierzu ein persönliches
Beispiel: Bei meiner Arbeit beobachtete ich lange Zeit, wie sehr oft genau dann
der Drucker versagte, wenn ich eine wichtige Arbeit unter grossem Termindruck
abzuschliessen hatte. Dies versetzte mich jeweils in Wut und Verzweiflung.
Hatte ich mich doch so angestrengt, meine Arbeit rechtzeitig abzuschliessen,
einen beinahe unmöglichen Termin doch eingehalten und nun kam ein Hindernis
dazwischen, was ich – so fand ich zumindest – nun gar nicht verdiente. Als ich
diese Begebenheiten symbolisch interpretierte, merkte ich, dass dies bei mir
als Kind nicht anders war. Ich musste Unmögliches leisten, doch bekam ich
selten die nötige Unterstützung. Die Verzweiflung von damals war nicht geheilt
und die gegenwärtige Situation war dazu da, mir klar zu machen, dass ich diese
alten Wunden anzugehen hatte. Ich musste den Schmerz und die Enttäuschung von
damals noch einmal spüren. Seither habe ich selten Probleme mit dem Drucker.
Dieses Vorgehen ist
nicht einfach. Entschliessen Sie sich, sich Ihrem Weg zu stellen, oder in
anderen Worten, sich selbst zu entdecken, dann folgen oft heftige Gefühle, Sie
gelangen in einen inneren Aufruhr. Immer wieder werden Sie an den Rand der
Verzweiflung geraten. Es ist alles andere als angenehm und gemütlich. Doch sind
genau diese Empfindungen nötig, um zu einer erfüllenden Arbeit zu kommen, denn
es sind diese Empfindungen, welche – wie ich oben erwähnt habe – heilen.
Gehen wir nun einige
Arbeitsthemen an und sehen, wie sich ein Mensch, der dem Herzen nachgeht dazu
stellt:
Die Motivation hinter
der Arbeit: Ein Mensch, der seinem Herzen nachgeht, ist ständig
an der Arbeit, er betrachtet alles, was auf seinem Weg liegt als Arbeit. Viele
von uns haben aber eine andere Motivation zu arbeiten und diese gibt Hinweise
für unseren Weg. Ist zum Beispiel Geldverdienen unsere Motivation, dann haben
wir womöglich Zweifel daran, dass wir immer genügend bekommen, um unseren Weg
zu gehen. Das heisst, wir haben irgendwo eine existentielle Wunde und wir haben
kein Vertrauen, dass wir immer für uns selbst sorgen können. Eine solche Wunde
kann geheilt werden, indem wir uns unserer Angst stellen und sie zulassen.
Vielleicht ist aber auch Macht die Motivation zu Arbeiten, dann haben wir
womöglich Zweifel daran, dass wir unser Potential leben können. Auch hier
suchen wir nach den Wunden und lassen die darin verborgenen Empfindungen zu.
Geld:
Jede Geldausgabe und –einnahme ist eine Entscheidung, die mit dem Herzen
gefällt wird. Machen wir dies konsequent, dann erübrigt sich eine Bilanz, denn
für unseren Weg haben wir immer genügend Geld. Können wir Geld als das ansehen,
was es ist – nämlich als eine Masseinheit, wie etwa Kilogramm oder Meter dies
auch sind – dann verschwinden viele der Probleme, die unsere Arbeit betreffen.
Geld wird dann eine Folge unseres Weges und nicht umgekehrt. Wir müssen also
nichts anderes tun, als beständig jede Entscheidung mit unserem Herzen fällen,
und wir bekommen genügend Geld, nicht zu viel und nicht zu wenig. Da die Wege
aller Menschen verschieden sind, werden wir deshalb auch unterschiedliche
Mengen an Geld zur Verfügung haben. Mit dieser Einstellung kommen wir auch zu
einer neuen Idee von Reichtum: wir sind nicht reich, wenn wir viel oder wenig
Geld besitzen, sondern dann, wenn wir unser eigenes Leben zulassen.
Beziehungen:
Auch zwischenmenschliche Beziehungen sind ein wichtiges Thema bei der Arbeit,
insbesondere weil wir mit Menschen zusammenkommen, die wir nicht selber wählen.
Negative Beziehungen, also solche, in denen eine oder beide beteiligte Personen
einen Energieverlust spüren, kommen durch die oben erwähnten Wunden oder
Ungleichgewichte zustande. Wir beenden negative Beziehungen, indem wir unsere
Wunden erkennen und heilen. Dann verschwindet entweder die andere Person aus
unserem Leben oder die Beziehung wandelt sich. Ich hatte zum Beispiel einmal
eine Arbeitssituation in der zwei Vorgesetzte und alle Kollegen Mitglieder meiner
Ursprungsfamilie darstellten. Sie lösten bei mir Gefühle aus, welche eigentlich
zu meiner Familie gehörten. Indem ich die alten Empfindungen zuliess, konnte
ich die Wunden heilen und in der Folge veränderte sich schnell die Zusammensetzung
der Einheit in der ich arbeitete. So betrachtet, sind die negativen Beziehungen
an unserem Arbeitsplatz sehr wertvoll, weil sie uns auf unsere Wunden aufmerksam
machen.
Zeitnot:
Zeitnot und der daraus resultierende Stress plagt viele von uns. Auch hier
lässt sich die schamanische Vorgehensweise anwenden. Fällen wir unsere
Entscheide mit dem Herzen, dann haben wir genügend Zeit für unseren Weg.
Unterwegs werden uns aber immer wieder verschiedene Themen bezüglich Zeit
beschäftigen. Dies gibt uns auch hier die Möglichkeit, unsere Wunden kennen zu
lernen und diese zu heilen. Machen wir dies, verschwinden unsere
Zeitprobleme. Ein Beispiel hierzu: Ich
komme immer sehr unter Druck, wenn mir jemand einen Termin für eine Arbeit
setzt, den ich nicht selber bestimmen kann. Ich habe gemerkt, dass dies bei
meiner eigenen Geburt auch so war. Ich wurde damals eingeleitet, konnte also
meinen eigenen Geburtstermin nicht selber bestimmen, was eine Wunde im obigen
Sinne hinterlassen hat. Ich kann diese nun heilen, indem ich die Empfindungen
bei meiner Geburt nochmals spüre. Dies wiederum, macht es weniger Schlimm, wenn
ich äussere Termine einhalten muss.
Unsere konkrete
Tätigkeit: Alles, was wir im Aussen tun oder wahrnehmen, hat
seine Entsprechung in unserem Inneren und demzufolge eine Bedeutung für unseren
persönlichen Weg. Viele Menschen merken dies jedoch nicht und üben im Aussen
eine Tätigkeit aus, die sie eigentlich im Inneren machen müssten. Oder anders
ausgedrückt, gehen wir unseren Weg auch in unserem Inneren, dann kann sich die
Situation im Aussen ebenfalls ändern. Es lohnt sich deshalb ganz genau
hinzusehen, was wir im Aussen tun, denn dadurch erhalten wir Hinweise für
unseren inneren Weg. So können wir unsere Arbeit verändern, ohne dass wir viel
im Aussen tun müssen. Sind Sie zum Beispiel Reporter, dann beschreiben und
interpretieren Sie die Welt für andere und ersetzen anderen dadurch die eigene
Beobachtung. In diesem Fall müssten Sie vielleicht untersuchen, inwieweit Ihre
Wahrnehmung durch eine Brille – oder in den Worten, die ich hier verwende,
durch die eigenen Wunden – beeinflusst wird.
Sind Sie, als weiteres Beispiel hierzu, Sozialarbeiterin, dann helfen
Sie anderen dabei, auf eignen Füssen zu stehen. In diesem Fall müssten Sie sich
eventuell fragen, ob Sie selbst in allen Bereichen Ihres Lebens auf eigenen
Füssen stehen. Sind Sie abhängig von einer Beziehung oder von einem bestimmten
Wohnort? Auf ähnliche Weise können Sie selbstverständlich alle anderen Berufe
und Tätigkeiten interpretieren.
Berufung:
Im weitesten Sinne ist unsere Berufung unser ganzer Weg, im engeren die
ureigene Arbeit oder Tätigkeit, für die wir auf Erden gerufen worden sind. Auch
hier geht es um das Gleiche: Die Berufung wird gefunden, indem wir einfach
konsequent unseren Weg weitergehen. Wir müssen dabei Acht geben, dass wir uns
nicht zu früh auf eine bestimmte Tätigkeit fixieren und wichtige Zwischenschritte
vergessen.
Auf das Herz kommt es
an
Am Schluss möchte ich
das Allerwichtigste noch einmal betonen: Setzen Sie alles daran, Ihr Herz
kennen zu lernen, und folgen Sie ihm dann ausnahmslos. Lassen Sie Ihre Gefühle,
Ihre Verzweiflung und Ihren körperlichen Schmerz zu – anerkennen Sie diese
Empfindungen. Wege führen durch den Alltag, auch durch den Arbeitsalltag. Sie
sind selten angenehme, sie fordern heraus, sie sind nicht sicher, aber Sie
werden dabei sich selber finden. Lassen Sie sich nicht von Versprechen über
Erfolg, Sicherheit oder Komfort ablenken. Werden Sie Sie selbst, ganz gleich,
was dabei geschieht. Der Weg eines Menschen, der dem eigenen Herzen nachgeht,
ist turbulent, schwierig und voll intensiver Gefühle. Aber es ist der eigene
Weg. Wenn Sie konsequent Ihrem Herzen nachgehen, wird sich alles weitere von
alleine ergeben. Sie werden die richtigen Menschen kennen lernen, Sie werden in
die richtigen Situationen geraten, Sie
werden die richtigen Bücher lesen – alles, was geschieht, dient nur
Ihrem Weg.
Ist ein Mensch, der
konsequent seinen eigenen Weg, also den Weg des Herzens geht, ein Egoist? Nein,
denn wenn wir unserem Herz nachgehen, dann machen wir gleichzeitig das Beste
für unsere Mitmenschen. Diese mögen zwar mitunter protestieren und nicht
einverstanden sein, aber die Erlebnisse, die Sie dadurch erhalten sind eben
genau die richtigen. Wir können also auch für unsere Umgebung nichts besseres
machen, als unserem eigenen Weg nachgehen.