Sonntag, 2. März 2008

Gefühle


Der Motor für unsere Bewegung im Leben sind unsere Gefühle. Sie geben uns die nötige Energie, damit wir vorwärts, auf Neues zugehen beziehungsweise Altes verlassen können. Sie zeigen uns zudem, ob wir von unserem Weg abgewichen sind oder nicht.

Jedes Gefühl, welches nicht zugelassen wurde, bleibt in der Aura stecken, gewissermassen als eine Bewegung, die auf unserem Weg im Leben noch nicht vollzogen wurde. Diese stecken gebliebenen Gefühle summieren sich über die Zeit und führen anschliessend oft zu körperlichen Symptomen. Die Konsequenz: Wir heilen uns, indem wir die nicht gelebten Gefühle zulassen, sie also aus der Aura befreien oder eben den nicht vollzogenen Schritt (=nicht zugelassenes Gefühl) im Leben nachholen (=dieses Gefühl befreien). Dies ist selbstverständlich einfacher gesagt, als getan. Wir haben oft grosse Mühe an die Gefühle zu gelangen und sind wir einmal dort, dann interpretieren wir sie anders. So werten wir beispielsweise Angst als ein Zeichen, etwas zu unterlassen, statt als Zeichen, dass wir auf etwas Neues zugehen.

Aber was sind unsere Gefühle wirklich? Alle Gefühle basieren auf eines der folgenden fünf Basisgefühlen: Wut, Sehnsucht, Angst, Trauer und Freude. Alle anderen Gefühle zeigen entweder verschiedene Stärken eines dieser Gefühle oder sind Mischungen zweier oder mehrerer Basisgefühle. So sind Irritation, Ärger, Zorn, Rage, Tollwut unterschiedliche Stärkegarde von Wut. Neid und Eifersucht sind hingegen eine Mischung aus Sehnsucht und Angst, Enttäuschung ist eine Mischung aus Trauer und Angst oder ein schlechtes Gewissen eine Mischung aus Angst und etwas Trauer.

Anhand der Gefühle erkennen wir unseren Standort in Bezug zu unserer Umgebung und ob wir tatsächlich in Bewegung sind oder nicht. So zeigen Wut und Sehnsucht, dass wir von unserem Weg abgewichen sind. Spüren wir Wut, sind wir zu nahe an etwas während Sehnsucht zeigt, dass wir zu weit weg sind. Trauer und Angst zeigen an, ob wir uns tatsächlich bewegen oder nicht. Bei Trauer verlassen wir etwas und bei Angst gehen wir auf etwas zu. Es ist also nicht möglich uns ohne Angst und Trauer auf unserem Weg zu bewegen, denn immer müssen wir auf etwas Neues zugehen und ständig verlassen wir Altes. Spüren wir schliesslich Freude, dann sind wir genau richtig. Die Freude ist ein schönes Geschenk, welches wir wie eine Pause auf einer Wanderung genießen können. Freude ist aber nicht von Dauer, denn früher oder später setzen wir unseren Weg fort und prompt folgt Angst und Trauer.

Haben wir ein Gefühl, etwa Enttäuschung, welches eine Mischung der Basisgefühle darstellt, so sind verschiedene Bewegungsarten beteiligt. Beispielsweise sind wir bei Enttäuschung traurig, weil sich etwas Erhofftes nicht einstellt (wir verlassen die Hoffnung) und haben gleichzeitig Angst vor dem Neuen (wir gehen nun auf etwas Unbekanntes zu).

Gefühle sind also wichtig, sie müssen unbedingt zugelassen werden, denn ohne Gefühle können wir uns auf unserem Weg nicht bewegen. Unterdrücken wir die Gefühle, so entstehen Wunden in der Aura. Diese können nur geheilt werden, indem die Gefühle im Nachhinein zugelassen werden. Oft entstehen genau deshalb Krisen in der Gegenwart, damit wir auf unsere Wunden stossen und so Gelegenheit haben, diese zu heilen.

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