Der Motor für unsere Bewegung
im Leben sind unsere Gefühle. Sie geben uns die nötige Energie, damit wir
vorwärts, auf Neues zugehen beziehungsweise Altes verlassen können. Sie zeigen
uns zudem, ob wir von unserem Weg abgewichen sind oder nicht.
Jedes Gefühl, welches
nicht zugelassen wurde, bleibt in der Aura stecken, gewissermassen als eine Bewegung,
die auf unserem Weg im Leben noch nicht vollzogen wurde. Diese stecken
gebliebenen Gefühle summieren sich über die Zeit und führen anschliessend oft
zu körperlichen Symptomen. Die Konsequenz: Wir heilen uns, indem wir die nicht
gelebten Gefühle zulassen, sie also aus der Aura befreien oder eben den nicht
vollzogenen Schritt (=nicht zugelassenes Gefühl) im Leben nachholen (=dieses
Gefühl befreien). Dies ist selbstverständlich einfacher gesagt, als getan. Wir
haben oft grosse Mühe an die Gefühle zu gelangen und sind wir einmal dort, dann
interpretieren wir sie anders. So werten wir beispielsweise Angst als ein
Zeichen, etwas zu unterlassen, statt als Zeichen, dass wir auf etwas Neues
zugehen.
Aber was sind unsere
Gefühle wirklich? Alle Gefühle basieren auf eines der folgenden fünf Basisgefühlen:
Wut, Sehnsucht, Angst, Trauer und Freude. Alle anderen Gefühle zeigen entweder
verschiedene Stärken eines dieser Gefühle oder sind Mischungen zweier oder mehrerer
Basisgefühle. So sind Irritation, Ärger, Zorn, Rage, Tollwut unterschiedliche
Stärkegarde von Wut. Neid und Eifersucht sind hingegen eine Mischung aus Sehnsucht
und Angst, Enttäuschung ist eine Mischung aus Trauer und Angst oder ein
schlechtes Gewissen eine Mischung aus Angst und etwas Trauer.
Anhand der Gefühle
erkennen wir unseren Standort in Bezug zu unserer Umgebung und ob wir tatsächlich
in Bewegung sind oder nicht. So zeigen Wut und Sehnsucht, dass wir von unserem
Weg abgewichen sind. Spüren wir Wut, sind wir zu nahe an etwas während Sehnsucht
zeigt, dass wir zu weit weg sind. Trauer und Angst zeigen an, ob wir uns
tatsächlich bewegen oder nicht. Bei Trauer verlassen wir etwas und bei Angst
gehen wir auf etwas zu. Es ist also nicht möglich uns ohne Angst und Trauer auf
unserem Weg zu bewegen, denn immer müssen wir auf etwas Neues zugehen und
ständig verlassen wir Altes. Spüren wir schliesslich Freude, dann sind wir
genau richtig. Die Freude ist ein schönes Geschenk, welches wir wie eine Pause
auf einer Wanderung genießen können. Freude ist aber nicht von Dauer, denn früher
oder später setzen wir unseren Weg fort und prompt folgt Angst und Trauer.
Haben wir ein Gefühl,
etwa Enttäuschung, welches eine Mischung der Basisgefühle darstellt, so sind verschiedene
Bewegungsarten beteiligt. Beispielsweise sind wir bei Enttäuschung traurig,
weil sich etwas Erhofftes nicht einstellt (wir verlassen die Hoffnung) und
haben gleichzeitig Angst vor dem Neuen (wir gehen nun auf etwas Unbekanntes
zu).
Gefühle sind also wichtig,
sie müssen unbedingt zugelassen werden, denn ohne Gefühle können wir uns auf
unserem Weg nicht bewegen. Unterdrücken wir die Gefühle, so entstehen Wunden in
der Aura. Diese können nur geheilt werden, indem die Gefühle im Nachhinein
zugelassen werden. Oft entstehen genau deshalb Krisen in der Gegenwart, damit
wir auf unsere Wunden stossen und so Gelegenheit haben, diese zu heilen.
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