Sonntag, 1. Februar 2009

Fremde Weltbilder erkennen


Im 6. Chakra ist unser Denken und unsere Kreativität lokalisiert, dort wird auch unser Weltbild geprägt, beziehungsweise die Leit- oder Glaubenssätze, nach denen wir unser Leben richten. Nachfolgend möchte ich dieses Thema vertiefen und der Frage nachgehen, was ein solches Weltbild umfasst, wie wir fremde Elemente darin erkennen und was ein gesundes 6. Chakra ausmacht.

Mit unserem Weltbild beobachten, beziehungsweise schaffen wir uns die Realität, die wie wir im Aussen antreffen. Dieses Weltbild wird meistens zum grössten Teil von unserer Erziehung und unserer Gesellschaft geprägt. Da solche Weltbilder uns so tief formen und weil nicht selten unsere ganze Umgebung das gleiche oder zumindest ein ähnliches Weltbild hat, ist es oft sehr schwierig zu erkennen, inwieweit unser Weltbild unser eigenes ist und inwieweit es fremdbestimmt ist. Wahrscheinlich ist sogar viel mehr fremd, als wir auf Anhieb erwarten. Dies kann zu Verwirrung führen und wir glauben, etwas sei unser eigener Weg (weil er sich so normal und stimmig anfühlt) obwohl er es nicht ist.

Weltbilder können jedes Thema im Leben betreffen. Hier einige Beispiele:

1) Unsere Ansicht über die Art und Weise wie Männer und Frauen miteinander zu sein haben. Ist der Mann nun der Versorger und die Frau verantwortlich für Haushalt, Kinder und Soziales? Oder ist es umgekehrt? Oder ist es eine partnerschaftliche Aufteilung? Es geht nicht nur um Mann und Frau, oft sind sämtliche Arten wie Menschen miteinander umgehen von Weltbildern geprägt.

2) Sämtliche Meinungen und Standpunkte die wir haben stammen von Weltbildern, z.B. unsere politische Gesinnung, was wir von anderen Menschen halten, ob wir uns für oder gegen eine bestimmte Fussballmannschaft einsetzen usw.

3) Persönliche Glaubens- oder Leitsätze gehören ebenfalls dazu. Zum Beispiel „Ich muss etwas leisten, damit ich geliebt werden“, „wer nichts riskiert, gewinnt nichts“, „Geld darf nur für langfristige Investitionen und nicht für kurzfristigen Spass ausgegeben werden“ oder „das schaffe ich nie“.

4) Unsere Ansicht über gut und böse oder richtig und falsch sind ebenfalls Weltbilder. Fast alle von uns haben wohl die Meinung, dass Mord und Totschlag falsch sind (ich wähle bewusst ein krasses Beispiel), ausser es geht um Verteidigung oder darum, in einem Krieg einen bösen Gegner umzubringen. Aber auch dies sind Weltbilder

5) Oder - noch radikaler - glauben wir, dass wir nicht in der Zeit reisen können, dass Gegenstände solid sind, dass die Erdanziehungskraft gilt usw. Aber auch das sind Weltbilder, sogar dann, wenn sie von physikalischen Gesetzmässigkeiten untermauert sind.

 
Wie sieht es nun aus für einen Menschen, der auf dem Weg des Herzens ist?

Bei den oben dargestellten Weltbildern werden Entscheidungen vorweggenommen. Dies lässt ein Schamane nicht zu. Sondern er entscheidet in jedem Fall unabhängig und frei mit dem eigenen Herzen. Das heisst, es ist eine Entscheidung des Herzens, wie wir eine Beziehung organisieren, wie wir abstimmen, von welcher Mannschaft wir Fan sind, ob in einem konkreten Fall töten richtig ist usw. Dies geht sogar soweit, dass wir mit dem Herzen entscheiden, ob nun in der Zeit gereist werden kann. Letzteres klingt unplausibel, aber weil sämtliche Menschen glauben, dies sei unmöglich, haben wir einen derart starken Konsens darüber, dass jede andere Variante gar nicht existieren kann.
 
Wie unterscheide ich nun ein fremdes Weltbild von einem Weg des Herzens? Ich muss bei jeder, auch noch so kleinen Entscheidung konsequent mit dem Herzen entscheiden. Dabei ist zu beachten, dass es auch eine Entscheidung ist, wie ich auf andere reagiere oder auf Bemerkungen anderer antworte. Vielfach ist es aber schwierig zu erkennen, dass ich überhaupt am Entscheiden bin, denn was wir gerade machen wirkt oft normal und selbstverständlich, so dass wir es gar nicht hinterfragen. Es ist deshalb sehr hilfreich, sich mit vollkommen anderen Menschen zu umgeben, als wir uns das gewohnt sind oder in gänzlich andere Gegenden zu reisen. Ist man vom Land, geht man in die Stadt, steht man links, verkehrt man mit Rechten, ist man Schweizer, sucht man sich Ausländer auf, ist man fortschrittlich, umgibt man sich mit traditionsbewussten Menschen usw. Mit diesen Leuten oder an diesen Orten achten wir dann ganz genau auf unsere Gefühle: Macht die Art des anderen, seine Meinung, seine Lebensweise uns auf irgendeine Art betroffen, dann sind wir auf der Spur zu einem fremden Weltbild beziehungsweise zu einer Wunde im 6. Chakra.  

 Wieso? Die Betroffenheit zeigt, dass wir selbst ein Thema haben, nicht, dass der andere unrecht hat. Der andere oder die andere Situation sind einfach. Sind wir geheilt, haben wir also keine fremden Weltbilder, dann finden wir in jeder Umgebung unseren Weg.

Haben wir Themen entdeckt, dann heilen wir diese indem wir die Gefühle oder die Verzweiflung oder sogar den körperlichen Schmerz zulassen, welches dieses Thema auslöst. Gleichzeitig suchen wir in unserer eigenen Geschichte, wo dieses Weltbild vielleicht herkommt. Und wir entscheiden nach wie vor mit unserem Herzen.

Und was bringt das? Ist unser Weltbild beziehungsweise unser 6. Chakra vollständig geheilt, dann können wir uns jede beliebige Realität schaffen. Sehr wichtig ist dabei aber: Gehen wir den Weg des Herzens, dann sind wir natürlich nicht mehr daran interessiert einfach irgendeine Realität zu erschaffen, sondern wir wollen die Absicht des Universums (oder die göttliche Absicht, wie man das auch immer nennen will) erschaffen. Damit kreieren wir eine Realität, die in Einklang mit dem Grund unseres Daseins steht.

Ich muss betonen: Es ist unbedingt notwendig, dass wir dieses Chakra heilen, bevor wir mit der Schaffung einer konkreten Realität beginnen. Sind wir nicht geheilt, ist die Gefahr gross, dass wir eine Realität erschaffen, die nicht dem Weg des Herzens sondern unseren Wunden entspricht. Wir versuchen dann unsere Wünsche zu erfüllen oder unsere Sehnsüchte zu befriedigen. Wir schaffen dann also das, was unser Ego will und nicht das, was eine übergeordnete Kraft, eben zum Beispiel das Universum, möchte.

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