In der Welt der Seelen
geht es ähnlich zu und her wie in der Welt der Biologie: Neben Pflanzen, Tieren
oder Pilzen, gibt es Räuber, Parasiten, Bakterien, Viren und dergleichen. In
diesem Artikel möchte ich auf Letztere eingehen und Mechanismen aufzeigen, wie
andere Seelen vorgehen, wenn sie es auf uns abgesehen haben und wie wir damit
umgehen können. Wieso ist so etwas ein Thema? Was wir in unserer realen Welt
beobachten entspricht selten den Vorgängen in der spirituellen Welt. Was hier
freundlich erscheint, kann in seelischen Bereichen durchaus parasitär sein.
Oder umgekehrt, was hier problematisch wirkt, kann in der spirituellen Welt völlig
unkritisch sein. Schein und Sein ist nicht das Gleiche. Es lohnt sich also,
unsere Wahrnehmung für parasitische Mechanismen in der Welt der Seelen zu
schärfen.
Zuerst jedoch einige
Bemerkungen: Erstens: Ich spreche hier
von Mechanismen auf der Ebene der Seele. Selbstverständlich gibt es analoge Vorgänge
auch auf der Ebene der Aura.
Zweitens: Alles ist beseelt,
nicht nur Menschen, Tiere und Pflanzen, sondern auch Steine, Gegenstände auf abstrakte
Dinge, wie Ideen oder Projekte. Die beschriebenen Vorgänge betreffen also auch
diese Seelen.
Drittens: Auf der Ebene der Seele
geht es vor allem um Fragen des Bewusstseins. Die Angriffe anderer Seelen
betreffen zielen darauf, meist indem sie unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken.
Die Energie auf der Ebene der Seele ist also meist Aufmerksamkeit.
Viertens: Von aussen können wir
nicht beurteilen, ob ein bestimmter Vorgang bei anderen am Stattfinden ist oder
nicht. Das gleiche Verhalten kann in einem Fall Parasitismus darstellen, im
anderen nicht – am Ende können wir nur bei uns selbst herausfinden, ob Parasitismus
im Spiel war oder nicht. Die Beispiele stellen also nur Möglichkeiten dar.
Die nachfolgenden Mechanismen
des Seelenparasitismus lehne ich an die Biologie an:
Auch die Erde wird bedrängt und parasitiert. Kartenausschnitte
1880, 1955 und 2006 von Brugg und Windisch. Neue Häuser und Strassen breiten
sich auf der Erdoberfläche aus und verdrängen alte Strukturen. Quelle: GIS
Kanton Aargau.
Seelen, die andere verdrängen:
Dies geschieht, wenn andere Seelen unseren eigenen Weg einnehmen, welcher dann
für uns blockiert ist. Dies geschieht zum Beispiel dann, wenn andere Menschen
sich plötzlich für unsere Dinge interessieren, obwohl sie das vorher überhaupt
nicht taten. Sie besetzen dabei unseren Weg, der dann nicht mehr frei ist. Dies
geschieht wenn zum Beispiel Eltern sich für die Leidenschaften der Kinder
interessieren und sich derart in deren Weg einmischen, dass dieser nicht mehr eigenständig
gegangen werden kann. Dies kann auch dann geschehen, wenn Mütter, die sich an
den Kleidern der Töchter orientieren oder der Arbeitskollege sich immer mehr am
eigenen Arbeitsprojekt einmischt usw. In der Geschichte der Menschheit geschieht
immer wieder, dass spezielle Orte oder Kraftorte von der herrschenden Kultur mit
eigenen Bauten besetzt werden (Kapellen werden auf alte Kultorte gebaut, alte
Geschichten und Rituale werden zu eigen gemacht wie zum Beispiel Ostern durch
das kirchliche Christentum).
Räuberseelen: Analog zu einem
räuberischen Tier, welches sich von anderen Tieren ernährt, können andere
Seelen buchstäblich unsere eigene Seele auffressen. Dies führt zwangsläufig zu
unserem Tod, oder zumindest zum Verlust unseres Bewusstseins. Zu beachten ist,
dass auch nur Teile unserer Seele gefressen werden kann, wodurch wir zwar nicht
sterben, aber doch ein Teil unseres Bewusstseins verlieren. Letzteres geschieht
zum Beispiel dann, wenn bei einem Kind die Begeisterung für etwas unterdrückt
wird bis das Kind sich nicht mehr damit beschäftigt. Hier stirbt dann ein Seelenteil,
welcher mit dieser alten Begeisterung zu tun hatte. Die Seelen der Eltern
hatten auf Kosten der Kinder einen einmaligen Energiegewinn.
Weidende Seelen: Dies sind Seelen
welche ziemlich wahllos von allen verfügbaren anderen Seelen ernähren analog zu
einer Kuh auf einer Weide. Beispiele hierfür sind Firmenchefs welche mit Angst
führen, Piloten von Kleinflugzeugen, welche die Aufmerksamkeit ganzer
Landstriche auf sich ziehen oder Plakatkampagnen in der Werbung.
Parasitenseelen: Parasitenseelen ernähren
sich zwar von uns, bringen uns aber im Gegensatz zu räuberischen Seelen nicht
oder zumindest nicht sofort um. Wir sind dann das lebendige Nahrungssubstrat
für die andere Seele, unser Bewusstsein füttert ständig die andere Seele indem
immer ein Teil der Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist. Wiederum kann dies entweder
unser ganze oder auch nur ein Teil unseres Bewusstseins betreffen. Seelenparasitismus
ist äusserst häufig, unsere Arbeitgeber, Firmen, die uns etwas verkaufen
wollen, der Staat, andere Familienmitglieder usw. verwenden häufig Seelenparasitismus.
Der Nationalstaat sagt uns zum Beispiel, dass wir Schweizer, Deutsche oder was
auch immer sind. Diese Idee ist dann ein Parasit, denn ein Teil unserer Wahrnehmung
gilt dieser künstlichen Identifikation und wir geben so immer etwas Aufmerksamkeitsenergie
ab – im Extremfall sterben wir sogar für „unser“ Land. Aber auch im Kleinen: In
einer Familie dominiert das Weltbild eines Mitgliedes, die anderen Familienmitglieder
entfalten sich nicht sondern helfen die Ziele der Hauptperson zu erfüllen. Oft
ist es sogar so, dass der Parasit das Verhalten des Wirtes (des Opfers also)
verändert, damit er besser zu seiner Nahrung kommt. Ein Ehepartner macht so
lange am anderen herum, bis dieser sich zu einem bestimmten Verhalten einwilligt.
Oft kann der Wirt dann gar nicht mehr unterscheiden, ob dieses Verhalten nun
wirklich sein eigenes ist oder dasjenige, welches dem Parasiten dient. Solche
Verhalten geschehen nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Menschen
und beispielsweise deren Haustiere oder Gegenstände wie Häuser oder Autos.
Parasitismus geschieht immer dann, wenn die Aufmerksamkeit, welche wir dem
Haustier, Haus oder Auto schenken, uns von unserem eigenen Weg ablenkt.
Seelenviren: Seelenviren gehen
einen Schritt weiter: Sie sind nicht nur parasitär und ernähren sich von uns, sondern
sie verändern uns derart, dass wir sie sie sogar selbst produzieren. Wir sind
dann quasi eine lebendige Fabrik für neue Seelenviren. Dies geschieht sehr oft
mit Seelen von Ideen oder Weltbildern. Diese infizieren uns und wir geben sie
dann weiter. Zum Beispiel kann eine Idee wie „Wettbewerb führt zu Effizienz“
als Virus wirken. Ein Mensch hört von dieser Idee, gtibt ihr Aufmerksamkeit,
wird infiziert und gibt sie dann weiter, indem er darüber spricht oder schreibt
womit ein neuer Mensch infiziert werden kann.
Diese Liste von
Möglichkeiten ist sicher unvollständig. Alles Denkbare wird es auch geben… Und,
so wie auch in der Biologie, können die Mechanismen sehr komplex. Es gibt beispielsweise
Seelenvirenüberträger, die zwar ansteckend sind aber selber kaum Symptome aufweisen
oder sogar einen Gewinn haben. So überträgt zum Beispiel eine Zeitung Seelenviren,
hat aber selber keinen Schaden davon, sondern – im Gegenteil – verdient sogar
etwas daran. Dies ist wie eine Zecke, welcher einen Virus überträgt. Die Zecke
selber hat keine Symptome, sondern erst der Mensch, welcher mit den Erregern in
Kontakt kommt.
Zu beachten ist ferner,
dass parasitische Seelen allerlei Wege gefunden haben um uns unbemerkt anzugreifen.
Hier zwei Mechanismen:
Tarnung: Eine Seele, die es auf
uns abgesehen hat, kann getarnt auftreten. Ein Seelenvirus tritt zum Beispiel
positiv auf, indem er an eine bereits vorhandene Vorstellung andockt. Eine
Partei sagt beispielsweise, sie fördere den Mittelstand, in Tat und Wahrheit
setzt sie sich aber für die Reichen ein. Auch institutionalisierter Protest (Fasnacht,
politische Referenden) kann eine Tarnung sein, wir glauben wir würden etwas
verändern, aber eigentlich stützen wir die Parasiten, welche bereits das System
beherrschen.
Betäubung der Eintrittsstelle:
Parasiten können bei uns eindringen, indem sie ihre Eintrittsstelle betäuben,
ähnlich wie dies manche blutsaugenden Insekten tun. Dies sind Menschen, die
freundlich auf uns zukommen, dann aber ihr Anliegen vorbringen, so wie etwa ein
Verkäufer oder ein Missionar vorgeht. Wir merken zuerst nicht, worum es geht,
und plötzlich ist es zu spät.
Wie merken wir, ob wir
von anderen Seelen befallen werden, ob wir das Opfer von weidenden Seelen sind
und dergleichen? Manchmal ist es gar keine Frage, wir merken, dass wir zu viel
Aufmerksamkeit Menschen, Dingen oder Ideen schenken, die nichts mit unserem Weg
zu tun haben. Aber fast öfters merken wir es nicht und sind überzeugt, dass
unser Bewusstsein unser eigenes ist und würden es vehement ablehnen, dass wir
unsere Aufmerksamkeit Dingen schenken, die nicht mit unserem Weg zu tun haben.
Was machen wir dann? Wie kann man trotzdem erkennen, dass wir in gewissen
Bereichen unseres Bewusstseins befallen sind?
Das Merkmal, dass
Seelen auf dem eigenen Weg sind, ist Zweifel. Wir sind nicht ganz sicher, ob
etwas richtig oder falsch ist. Wir haben zwar das Vertrauen, dass es für uns
einen Weg gibt, wir sind aber nie sicher, wo er als nächstes durchgeht. Dies
ist so weil wir mit dem Herzen nur im Jetzt entscheiden können, in der nächsten
Sekunde ist ein neues Jetzt, welches eine neue Entscheidung erfordert. Der
Zweifel zeigt uns, dass wir immer vor vielen Optionen stehen und immer
entscheiden müssen. Dieser Zweifel ist nicht das gleiche wie Verzweiflung,
einem Zustand in dem wir zwar viele Optionen sehen aber nicht mehr entscheiden
können. Zweifel oder ständige Offenheit für viele Möglichkeiten ist also ein
Zeichen von Gesundheit.
Diese Erkenntnis gibt
uns nun die Möglichkeit einen Befall mit Seelenparasiten zu erkennen, die nicht
bereits offensichtlich sind. Wir analysieren uns selbst genau und in allen
Bereichen unseres Bewusstseins, in denen wir absolut sicher sind, sind wir wahrscheinlich
befallen. Ein Beispiel: Sind wir absolut sicher dass Atomkraftwerke eine
schlechte Sache sind, dann sind wir wahrscheinlich von einer Seele befallen,
welche mit dieser Idee Aufmerksamkeit auf sich vereinen will. Fragen wir uns
hingegen immer wieder, wie wir zu Atomkraftwerken stehen, schauen uns Optionen
an, anerkennen, dass wir in dieser Frage bei neuen Situationen vielleicht einen
anderen Weg einschlagen werden usw. in anderen Worten, wir haben einen gesunden
Zweifel, dann sind wir wahrscheinlich nicht befallen. Um parasitische Seelen zu
erkennen, müssen wir also eine ehrliche Bestandsaufnahme aller Dingen machen,
von denen wir absolut sicher sind.
1803
2006
Und jetzt? Was tun? Wie
geht man mit solch negativen Seelen um?
Eine parasitische Seele
kann uns nur angreifen, wenn wir irgendwo eine seelische Wunde haben. Seelen,
die es auf uns abgesehen haben, brauchen einen Anknüpfungspunkt. Es geht also
darum, diesen zu finden und zu heilen. Dieser Anknüpfungspunkt ist in der Regel
ein Ort, an dem wir in der Vergangenheit unseren gesunden Zweifel nicht
zulassen konnten, bei denen wir in eine gezwungene Bahn gelenkt wurden. In
diesen Situationen hätten wir verzweifeln müssen, konnten dies aber nicht
vollumfänglich meist weil wir die Kraft hierzu nicht hatten. Es geht jetzt also
darum, solche Orte zu finden und die nicht zugelassene Verzweiflung
nachträglich zu haben. Die heilt womit die Anknüpfungspunkte verschwinden und
die parasitischen Seelen uns nicht mehr angreifen können. Diese Seelen werden
zwar noch existieren, sie können aber unsere Aufmerksamkeit nicht mehr auf sich
lenken.
Hierzu ein Beispiel: Ein
Mann ist absolut sicher, dass die Bibel das Wort Gottes ist und dass sie deshalb
wörtlich befolgt werden muss. Er ist gleichzeitig Prediger in einer Freikirche,
welche genau diese Idee propagiert. Wegen dieser absoluten Sicherheit, ist er
wahrscheinlich von einem Virus befallen. Dieses Seelenvirus hat das Bewusstsein
„Bibel wörtlich nehmen“ und bekommt so Aufmerksamkeit und der Prediger wird vom
Virus verwendet, um es zu vermehren und verbreiten. Möchte der Mann sich
heilen, müsste er den Anknüpfungspunkt finden. Er sucht in seiner Vergangenheit
nach Situationen, in denen er auf einen bestimmten Weg gezwungen wurde. Er
entdeckt, dass er in eine sogenannt gute Ausbildung gedrängt wurde (hier ist
auch wieder ein Virus im Spiel mit dem Bewusstsein „eine gute Ausbildung ist
wichtig“. Er hatte keine Wahl obwohl etwas Handwerkliches ihm besser gefallen
hätte. Die Verzweiflung von damals muss er nun nachträglich spüren um sich zu
heilen und den Anknüpfungspunkt zum Verschwinden zu bringen.
Um was ging es? Seelen,
die es auf uns abgesehen haben lauern überall und können uns auf verschiedenste
Arten und Weisen angreifen. Manchmal sind sie offensichtlich und wenn nicht,
können wir sie erkennen, indem wir uns nach Ideen, Weltbildern, Vorstellungen
usw. analysieren wo wir absolut sicher sind. Hier sind wahrscheinlich
parasitische Seelen im Spiel. Wir können uns heilen, indem wir zuerst alte
Situationen suchen, in denen wir auf bestimmte Wege gezwungen wurden und die
dazugehörige Verzweiflung nicht zugelassen haben. Diese Verzweiflung muss
nachträglich zugelassen werden.