In vergangenen Posts habe ich oft über Barrieren in der
Liebe gesprochen und wie diese auf der Ebene der Seele aufgebaut werden. Dieses
Mal möchte ich das Modell von Bewusstseinselementen und Seelensträngen auf
Liebesbarrieren anwenden und am Ende ein paar Erkenntnisse und Vorschläge
daraus ableiten. Aufbauen möchte ich dies mit einer Folge von Thesen, begonnen
mit einer Beschreibung des Seelenmodells gemäss meinem „Schamanisches Buch der
Seele“:
Die Seele besteht aus
Bewusstseinselementen: Die Seele ist Bewusstsein, welches in der Zeit
ausgedehnt ist. Die Seele besteht diesem Modell aus einer Vielzahl von
Bewusstseinselementen, welche sich auf Seelensträngen befinden und so auch
Bestandteil von anderen Seelen sind. Diese Bewusstseinselemente lassen sich
meist mit kurzen Sätzen formulieren, wie zum Beispiel „Rauchen tötet“,
„Vitamine sind gesund“, „Kluger Rat: Notvorrat“. Ob diese Bewusstseinselemente
wahr oder sinnvoll sind, spielt dabei keine Rolle. Unsere Seele ist die Summe
von Abermillionen solcher Bewusstseinselemente.
Die Welt der Seelen
ist als Netzwerk aufgebaut: Die einzelnen Seelen sind Knoten, bei denen die
verbindenden Seelenstränge zusammenkommen. Veränderungen in einer Seele oder
bei einem Seelenstrang haben deshalb immer Konsequenzen auf das ganze Netzwerk.
Bewegt sich eine Seele Richtung Liebe, so werden andere Seelen mitgezogen.
Seelen erhalten ihre
Energie entweder von der Liebe oder räuberisch von anderen Seelen: Im
Seelennetzwerk bestehen Seelen und Seelenstränge, welche ihre Energie direkt
von der Liebe erhalten. Räuberische und parasitische Seelen ernähren sich von
diesen und dienen wiederum anderen als Energiequellen. Wir alle erhalten einen
Teil unserer seelischen Energie direkt von der Liebe und einen anderen Teil
räuberisch von anderen Seelen. Gehen wir den Weg des Herzens, so erhält unsere
Seele jedoch einen immer grösseren Anteil direkt von der Liebe. Wir können nur
dann anderen als seelische Energiequellen dienen, wenn wir seelische Wunden
haben. Je mehr wir auf der Ebene der Seele heilen, desto weniger dienen wir
anderen als Energiequelle.
Unsere Aufmerksamkeit
baut unsere Seele auf: Die Zusammensetzung unserer Seele können wir mit
unserer Aufmerksamkeit beeinflussen. Diejenigen Bewusst-seinselemente, worauf
wir unsere Aufmerksamkeit lenken, werden als Folge ein Teil unserer Seele. Sind
wir beispielsweise oft und nahe mit bestimmten Menschen zusammen und schenken
ihnen deshalb viel Aufmerksamkeit, dann übernehmen wir Bewusst-seinselemente
dieser Personen, egal, ob wir nun diese konkret formuliert haben oder nicht. Im
Extremfall können wir sogar fast die andere Person werden. Eine solche
Übertragung geschieht verstärkt, wenn die andere Person in einer schlechten
Verfassung oder sogar am Sterben ist. Die Bewusstseinselemente führen dann so
etwas wie ein Eigenleben, lösen sich von der ersten Person und suchen sich neue
Träger. Mit unserer Aufmerksamkeit können wir nicht nur die
Bewusstseinselemente anderer Personen übernehmen, dies geschieht genauso bei
Tieren, Pflanzen, Landschaften, materiellen Güter aber auch für Philosophien
wie etwa Kapitalismus, Religionen und ähnliches.
Der Fluss der Liebe
wird von absoluten Bewusst-seinselementen unterbrochen: Barrieren im Fluss
der Liebe werden von „absoluten“ Bewusstseinselementen aufgebaut. „Flexible“
Bewusstseinselemente unterbrechen hingegen Fluss nicht oder zumindest viel
weniger. Beispiele von absoluten Bewusstseinselementen sind: „Die Familie hat erste Priorität“. „Ausländer
sind schlecht.“ „Haus und Hof müssen in der Familie bleiben“. „Nur leibliche Eltern
sind gute Eltern“. „Männer sind schuld an den Problemen der Welt“. Beispiele von flexiblen Bewusstseinselementen
sind: „Prioritäten werden situativ entschieden.“ „Jeder Mensch hat etwas
Besonderes an sich.“ „Die Qualität der Bezugsperson hängt von der Qualität der
Beziehung ab“. „Menschen aller Art haben viele der Probleme der Welt
geschaffen.“ „Nicht andere sind an
meinen Problemen schuld, sondern ich suche sie in mir selbst.“
Barrieren im Fluss
der Liebe sind eine Art, Energie aus anderen Seelen zu ziehen: Stösst eine
Seele gegen eine Barriere, so entsteht eine Energieübertragung von der
aufprallenden Seele zu derjenigen hinter der Barriere. Obwohl die Seele hinter
der Barriere auf diese Art profitiert, muss sie selbst Energie aufwenden, um
die Barriere aufrecht zu erhalten. Zusätzlich verhindert die eigene Barriere den
Zugang zur Energie der Liebe, diese fliesst weniger gut und als Folge verliert
die Seele hinter der Barriere deshalb diese Quelle. Die seelische Energiebilanz
der Seele hinter der Barriere ist deshalb oft negativ. Statt die Barriere dann abzubauen,
wird diese oft verstärkt, in der meist unbewussten Hoffnung, auf diese Art mehr
Aufprallenergie zu erhalten. Dies kann zwar durchaus die Aufprallenergie
erhöhen, führt aber gleichzeitig zu höheren energetischen Kosten, um die
Barriere aufrecht zu erhalten und zusätzlich fliesst noch weniger Liebesenergie
als vorher. So kann ein wahrer Teufelskreis der verpufften Energie entstehen. Aber
auch für die aufprallende Seele kann ein energetischer Teufelskreis entstehen:
Diese verliert beim Zusammenstoss mit der Barriere manchmal so viel Energie,
dass sie sich nicht mehr von der Barriere weg bewegen kann. Bleibt sie dort,
richtet sie automatisch Aufmerksamkeit auf die Barriere, verliert noch mehr
Energie, kann sich noch weniger wegbewegen und so weiter… Nicht nur verliert
die aufprallende Seele Energie, mit ihrer Aufmerksamkeit auf der Barriere,
hilft sie sogar, diese aufrecht zu erhalten.
Eine
Zwischenbemerkung: Grenzen sind wichtig, aber nicht auf der Ebene der Liebe:
Damit keine Missverständnisse entstehen, ist an dieser Stelle eine
Zwischenbemerkung wichtig: Wir müssen uns durchaus abgrenzen. Wir haben
beispielsweise einen von anderen Menschen separaten Körper, sowie eigene
Gefühle, welche nicht die gleichen sind, wie diejenigen anderer Menschen. Auf
diesen Ebenen ist es durchaus richtig, sich abzugrenzen. Auch auf der Ebene der
Seele können wir zu einem gewissen Grad individuell sein, sofern dies eben
nicht mit besagten Absolutheiten den Fluss der Liebe unterbricht. Dieser Fluss
darf nicht unterbrochen werden, wenn wir unseren Weg des Herzens gehen möchten.
Die Kunst ist es also, die Grenzen auf der richtigen Ebene zu setzen.
Konsequenzen für den
Umgang mit Barrieren in der Liebe: Um die Teufelskreise verlorener Energie
zu vermeiden (und um überhaupt unseren eigenen Weg des Herzens gehen zu können
– wie soeben gesagt), ist es entscheidend, dass wir einerseits selbst möglichst
keine Barrieren in der Liebe aufbauen und diese – wenn wir sie antreffen –
möglichst umgehen. Ich unterscheide deshalb zwei Fälle: Entweder wir sind
hinter der Barriere, wir haben also selbst eine aufgebaut oder wir stossen
gegen eine solche eines anderen Menschen.
Wir sind innerhalb
einer Barriere: Auch wenn wir wissen, dass je mehr wir unseren eigenen absoluten
Aussagen Aufmerksamkeit schenken, unsere Barrieren umso stärker werden und wir
gleichzeitig den Zugang Energie der Liebe verlieren, ist es enorm schwierig, dies
im Einzelfall festzustellen. Als Indiz können wir beispielsweise überprüfen, ob
es uns noch möglich ist, unser Herz für Menschen zu öffnen, die vollkommen
andere Ideen oder Philosophien haben. Finden wir Fälle, wo dies nicht geht,
dann befinden wir uns wahrscheinlich hinter einer Barriere. In diesem Fall
müssen wir versuchen die absoluten Bewusstseinselemente zu entdecken, welche
diese Barriere aufbauen und diese relativieren. (Beispiel: Können wir unser
Herz nicht für einen Kriminellen öffnen, dann haben wir vielleicht absolute
Bewusstseinselemente wie: „Kriminelle verdienen keine Sympathie.“ Dieses
relativiert könnte heissen: „Auch das Herz eines Kriminellen möchte geweckt
werden.“) Eine zweite Möglichkeit ist, herauszufinden, wie wir unsere
Handlungen begründen – auch solche, die wir als „gut“ taxieren - und suchen in
diesen Begründungen nach absoluten Bewusstseinselementen und relativieren
diese. (Beispiel: Wir beobachten, wie wir schwachen Menschen helfen. Das
absolute Bewusstseinselemente könnte heissen: „Schwachen Menschen muss geholfen
werden.“ Relativieren wird dieses, heisst es vielleicht: „Je nach Situation
helfe ich anderen Menschen.“)
Wir stossen von aussen
auf eine Wand: Wenn wir von aussen auf eine Wand oder Barriere stossen,
dann richten wir automatisch unsere Aufmerksamkeit auf diese Barriere und auf
die Seele die dahinter weilt. Mit dieser Aufmerksamkeit helfen wir sogar die
Barriere etwas zu verstärken. Auch wenn wir von aussen auf eine solche Barriere
stossen, ist es deshalb wichtig, eine Analyse der Bewusstseinselemente
vorzunehmen, welche diese Wand aufbauen. Diese haben wir auch in uns selbst,
denn sonst hätten wir die Barriere nicht bemerkt. Nachdem wir sie in uns selbst
gefunden haben, relativieren wir diese, so wie oben dargestellt. Auf den ersten
Blick mag es zwar oft nicht so wirken, als hätten wir diese absoluten
Bewusstseinselemente auch in uns, aber wenn wir ganz tief suchen, meist schon.
Ein Beispiel: Vielleicht haben wir das oben dargestellte Bewusstseinselement
„Man muss schwachen Menschen helfen.“ nicht, obwohl wir an diese Barriere
stossen gestossen sind. (Wir stossen beispielsweise daran, weil die Person
nicht mehr offen für eine Beziehung zu uns ist, weil sie vollkommen absorbiert
ist mit der Unterstützung von schwachen Menschen.) Das gemeinsame tiefer liegende
Bewusstseinselement ist dann etwa: „Ich muss alles tun, damit ich anderen
gefalle.“ Dieses Bewusstseinselement relativiert heisst dann etwa: „Ich tue
Dinge von Herzen, ob sie anderen gefallen oder nicht, spielt dabei keine
Rolle.“
Ein Fazit: Sowohl
wenn man auf eine Barriere im Fluss der Liebe stösst, wie auch, wenn man selber
eine aufbaut, dann gilt es die absoluten Aussagen zu finden, welche dahinter
stecken und diese zu relativieren.
Die Frage, wieso Menschen überhaupt diese Wände aufbauen
wird eine Geschichte für ein anderes Mal.
Barrieren im Fluss der Liebe werden durch absolute Bewusstseinselemente aufgebaut.