Momentan ist
die Finanzkrise allgegenwärtig. In der letzten Ausgabe habe ich bereits eine
schamanische Reise dazu vorgestellt. Dieses Mal möchte ich etwas weiter ins
Detail gehen und den Umgang mit Krisen oder Katastrophen im Aussen aus einer
schamanischen Perspektive aufzeigen. Im Folgenden zeige einige ich verschiedene
Blickwinkel, die dabei eingenommen werden können:
Persönlicher
Umgang
Im
Schamanismus geht es in erster Linie immer darum, den eigenen Weg zu gehen. Dies
gilt auch für Krisen oder Katastrophen im Aussen. Wir stellen uns also die
Frage: Wie finde ich meinen eigenen Weg in diesen oft rasch ändernden Umständen?
Ein Vorgehen in zwei Schritten bietet sich an:
1. Man
frage sich, ob es im Jetzt eine Handlung braucht. Damit wir unseren Weg gehen,
entscheiden wir immer mit dem Herzen, ob eine konkrete Handlung notwendig ist
oder nicht. Diese Art zu entscheiden wird in Krisen und Katastrophen noch
aktueller, denn hier kennen wir selten alle Fakten und können die Konsequenzen
unserer Entscheidungen kaum Abschätzen. Falls ein Herzentscheid nicht geht,
dann kann eine schamanische Reise Unterstützung bieten. Eine schamanische Reise
kann ebenfalls zusätzliche Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Nochmals: Wichtig
ist, dass das Herz entscheidet und nicht die Logik oder die Gefühle.
2. Sind
die Handlungen vollbracht oder gibt es im Jetzt nichts zu tun, dann können wir
uns unserer Heilung widmen. Krisen und Katastrophen werden bei uns Betroffenheit
auslösen, ein sicheres Zeichen, dass wir etwas zu heilen haben. Oft sind dies
alte Geschichten, die wir rekapitulieren können. Es geht also darum, genau auf
die Gefühle, den Schmerz oder die Verzweiflung zu achten, diese zuzulassen und
dabei unsere alten Wunden zu heilen (dieses Vorgehen wurde hier schon mehrmals
vorgestellt).
Ein
Beispiel
Ein
Beispiel aus der Finanzkrise:
1.
Handlungen erkennen: Es müssen konkrete Entscheide gefällt werden, z.B. ob die
Bank gewechselt werden soll, ob ein Vorsorgekonto geändert oder eine neue Stelle
gesucht werden müsste. Dies sind alles Herzentscheide und nicht solche, die auf
der Meinung anderer oder allgemeiner Ratschläge gefällt werden.
2. Ich
heile mich. Die Finanzkrise kann zum Beispiel die Angst auslösen, dass wir im Alter
nicht mehr genügend Geld haben. Eine solche Angst könnte auf mangelndes Vertrauen
in den eigenen Weg hindeuten. Dies rührt wiederum von einer existentiellen
Wunde her. Bei der Suche nach dieser Wunde, kommt man möglicherweise zur Erkenntnis,
dass die Eltern bereits dieses Thema hatten, unter Umständen von den
Kriegszeiten gefördert und dass wir deshalb in einer Stimmung aufgewachsen sind,
in der wir nie existentielles Vertrauen lernen konnten. Diese Erkenntnis
alleine heilt aber die alten Wunden noch nicht, die Angst und Verzweiflung,
welche als Kind hätten gespürt werden müssen und meistens jedoch nicht hatten
zugelassen werden können müssen nachträglich eins zu eins gefühlt werden. Diese
Gefühle heilen und bringen uns wieder auf unseren eigenen Weg.
Auf diese
Art können wir nun alle Gefühle, welche die Finanzkrise oder andere Krisen auslösen,
ebenfalls angehen und nach alten Wunden suchen, die wir heilen können.
In
Krisen sind die Anweisungen oft widersprüchlich. Es zählt in solchen Fällen nur
unsere eigene Wahrnehmung.
Erkennen
von Mitteilungen
Ein
weiterer Zugang zu Krisen ist das Erkennen von Mittellungen. Alles im Aussen
hat immer mit uns selbst zu tun. Es ist deshalb am besten, Krisen im Aussen in
erster Linie als Mitteilungen an uns selbst anzusehen, denn grundsätzlich
können wir nur unseren Weg beeinflussen und kein anderer.
Persönliche Mitteilungen: Hier einige Fragen, die wir in Bezug auf die
Finanzkrise in Betracht ziehen können:
·
Haben wir das Vertrauen darin, dass wir
auf unserem Weg immer genügend finanzielle Ressourcen haben?
·
Wie fälle ich Entschiede wenn alle
anderen etwas anderes machen, als mein Herz sagt?
·
Wie gehe ich mit potentiellen oder
realen grösseren Verlusten um?
Krisen
haben natürlich auch Mitteilungen für „Einheiten“ auf anderen Ebenen. Wenn wir
ein Teil dieser Einheiten sind, dann haben sie auch Mitteilungen an uns. Hier
einige Beispiele:
Mitteilung für die Schweiz: Mögliche Mitteilungen für die Schweiz:
·
Auch die Schweiz ist ein Teil des
Ganzen; Wir sind keine Insel. Wir müssen uns auch mit diesem Bewusstsein entwickeln.
·
Die Schweiz legt viel Wert auf
Sicherheit, auch finanzielle Sicherheit. Vielleicht müssen wir etwas mehr
Vertrauen lernen, im Sinne, dass auch Länder eigene Wege haben und für ihre
Wege – genau wie einzelne Menschen – immer genügend Ressourcen haben werden.
Wohnen
wir in der Schweiz, dann fragen wir uns, ob wir diese Themen auch in uns selbst
haben.
Mitteilung für die westliche Zivilisation: Einige Ideen, welche die westliche Zivilisation
betreffen:
·
Auf Pump leben widerspricht der Natur,
die Natur legt zwar Reserven an, aber nimmt keine Kredite auf. Unser
Kapitalismus (es überlebe der Stärkste) kopiert zwar einen Teil der Evolution,
aber nicht alle wesentlichen Aspekte der Natur. Wir müssen einen Kapitalismus erfinden,
welcher wie ein Ökosystem funktioniert.
·
Reserven, welche die Natur anlegt, sind
mit Kosten verbunden. Unser Zinssystem widerspricht auch hier der Natur, wo wir
für die Bildung von Reserven (z.B. Bankkonto) „belohnt“ werden und nicht als
Kosten anfallen..
·
Menschen werden zwar in den Verfassungen
als gleichwertig angesehen, dies wird aber im Praktischen nicht so gelebt.
·
Unsere westliche Zivilisation beruht auf
Symptombekämpfung, vor allem auch im Umgang mit Krisen (Rettungspakete etc.)
aber schlecht im Aufbau eines nachhaltigen Systems. Wir müssen lernen an den
Grund der Probleme zu gelangen, an die wahre Ursachen.
·
Die Krise wurde grösstenteils durch Gier
hervorgerufen. Wir müssen lernen, dass immer mehr und mehr nicht besser ist und
dass wir nur soviel wollen, wie wir auch wirklich brauchen.
Die Frage
an uns: Wo haben wir diesen Themen auch in uns selbst?
Mitteilung für die Erde: Auch für die Erde als Ganzes, können Mitteilungen
abgelesen werden.
·
Die Erde lebt und wir sind ein Teil
davon. Auch die Erde geht eine Entwicklung durch und ist daran, sich zu heilen.
Lassen wir die Krise zu, dann kann sich die Erde heilen. Es ist wie bei einem
Menschen, es sind die Gefühle, der Schmerz und die Verzweiflung die heilen.
Versuchen wir dies zu verhindern, dann hat es die Erde schwieriger, ihren Weg
zu gehen.
·
Die Erde hat bisher immer nur gegeben.
so viel wir auch immer genommen haben. Die Erde könnte nun lernen nur soviel zu
geben, wie auch ihrem Herzweg entspricht.
Wie sieht
es für Sie aus? Gerne veröffentliche ich weitere Ideen und Vorschläge über
Mitteilungen in weiteren Ausgaben.
Der Herzentscheid
·
Auf dem Weg zur Liebe muss jede einzelne Entscheidung
mit dem Herzen gefällt werden. Jede. Dies gilt sowohl für die grossen
Entscheidungen wie auch für die kleinen. In anderen Worten müssen wir voll und
ganz hinter allem stehen, was wir machen. Der Weg darf Gefühle auslösen, ja er
muss es sogar, aber wir stehen dahinter. Alle anderen Wege sind nicht Wege des
Herzens.
·
Wege zur Liebe lassen sich nicht mit äusseren Massstäben
messen. Wir können uns also nicht mit unseren Mitmenschen, mit Geld, mit
Erfolg, Karriere, Symptomfreiheit und so weiter messen. Dies ist ein sehr wichtiger
Punkt. Krankheitssymptome, Armut, Einsamkeit sind demnach nicht Zeichen, dass
wir uns von unserem Weg entfernt haben, genauso wenig wie Beschwerdefreiheit,
Reichtum und Geselligkeit Zeichen sind, dass wir darauf sind. Es gelten nur die
inneren Massstäbe. Deshalb können wir auch nur selbst beurteilen, ob wir auf unserem
Weg sind oder nicht. Weder wissen andere dies von uns, noch können wir sie beurteilen.
·
Die Gefühle, der Schmerz und die Verzweiflung
werden stetig intensiver. Wir lernen zwar, mit diesen Empfindungen umzugehen
und kennen ihre Bedeutung aber als solche werden sie laufend stärker. Dies gilt
natürlich nicht nur für die so genannt negativen, sondern auch für die
positiven Empfindungen.
·
Auf unserem Weg erhalten wir gerade die
richtige Unterstützung und genügend Ressourcen. Unser Weg führt also zur
richtigen Menge Geld oder zu den richtigen Menschen, die uns unterstützen.
·
Die Hindernisse, die wir antreffen, fordern uns
bis zum Maximum. Sie sind genau so schwierig, dass wir sie gerade noch
verkraften können. Mehr ginge nicht. Dies ist deshalb so, weil Entwicklung,
also die Wanderung auf unserem Weg, an unseren Grenzen stattfindet.
·
Auf unserem Weg erhalten wir oft kaum
Anerkennung, denn diese gibt es in der Regel für Wege, die auch von anderen
begangen werden, und die deshalb vergleichbar und messbar werden. Ein eigener
Weg ist aber individuell und nicht vergleichbar, weshalb die Anerkennung
meistens ausbleibt. Es mag sogar sein, dass andere unseren Weg zu verhindern suchen,
denn alle, die dem Herzen folgen, fordern dadurch ihre Mitmenschen ebenfalls
dazu auf. Für die meisten Menschen ist dies eine unangenehme Vorstellung, die
es zu bekämpfen gilt. Erwarten Sie also auf dem Weg des Herzens weder Anerkennung
noch Applaus.
Fluchtschilder
Jakob: In
früheren Ausgaben dieses Forums erwähnte ich, dass der Mensch sich im Verlauf
des Lebens von einem „grünen“ Herzen zu einem „weissen“ entwickelt. Diese
Farben beziehen sich auf die Aura des Herzchakras. Das „grüne“ Herz ist noch
stark auf andere Menschen gerichtet (wie gut geht es dem anderen?) während das
weisse auf den eigenen Weg fokussiert ist (wo geht mein Weg durch?). Oft sind
äussere Krisen der Auslöser, dass wir unser Herzen von grün zu weiss wechseln.
So betrachtet haben diese Schilder genau die richtigen Farben. Diese Schilder
erinnern also tagtäglich daran, um was es auf unserem Weg geht.
Übrigens
habe ich den Eindruck, dass die Erde zurzeit gerade in diesem Wechsel von einem
„grünen“ Herzen zu einem „weissen“ ist (vgl. Mitteilungen zur Erde). Die Erde
will sich nicht mehr auf Geben fokussieren sondern auf den eigenen Weg.
Dank Krisen können wir den Weg zu unserem eigenen
Herzen, in unsere eigene
Mitte finden, wie symbolisch durch das Kreuz dargestellt.