Dienstag, 1. Dezember 2009

Und nochmals die Absicht des Universums


Immer wieder spreche ich in diesem Forum von der Absicht des Universums beziehungsweise der göttlichen Absicht. Ich betone dabei eigene Wege und Herzentscheide als Möglichkeiten, diese Absicht zu erfüllen…

Aber, was ist genau mit dem „Universum“ beziehungsweise mit „Gott“ gemeint? Dies bedarf der Klärung, denn auch ein Selbstmordattentäter glaubt im Sinne der göttlichen Absicht zu handeln, überhaupt, jeder Fundamentalist jeder Religion glaubt dies. Und so wurden im Namen der göttlichen Absicht schon die ungeheuerlichsten Gräueltaten vollbracht und alle Täter waren überzeugt: Gott steht ihnen bei. Das Wort „Gott“ muss dabei nicht einmal verwendet werden, Diktatoren aller Art werden wie Götter angehimmelt und in dessen Namen wird Schreckliches vollbracht. Die Aussage allein: „Ich folge einer göttlichen Absicht“, kann also jeder bringen. Auch das Herz, auch eigene Wege werden oft zitiert, kommen in den Büchern und in den Aussagen von Religionen vor. Und das Resultat ist oft eine Katastrophe.

 Was meine ich also konkret, wenn ich solche Aussagen mache? Was macht der Schamane anders? Zuerst nochmals in aller Klarheit, was ich nicht meine: Es ist kein Gott, welcher komplizierte und widersprüchliche Aussagen zu machen braucht, die man Wort für Wort befolgen muss und dank derer alles gerechtfertigt werden kann. Es ist kein Gott, der einzelne Menschen wie Homosexuelle, Frauen, Kinder oder andere Rassen ausschliesst. Es ist kein Gott der Hexenverbrennungen oder körperliche Verstümmelung verlangt, als Beweis, dass man an ihn glaubt. Es ist keiner, der verehrt werden müsste, der über uns richtet und je nachdem, ob wir bestimmten Regeln folgen oder nicht und uns entsprechend bestraft oder belohnt. Es ist kein Gott, der sich überhaupt in menschliche Angelegenheiten einmischt. In anderen Worten, es ist kein materieller Gott. Gott hat uns nicht geschaffen, geschweige denn in seinem Abbild.

Sondern das Göttliche beziehungsweise das Universum ist eine übergeordnete Kraft oder ein „Feld“. Es ist für unsere Seelen etwa so wie die Erdanziehungskraft für unsere Körper ist. Es ist eine Kraft, die eine bestimmte Richtung hat, eine Richtung, die ich Liebe nenne. Lassen wir diese Richtung zu, dann helfen wir mit, dass das Universum oder das Göttliche und damit auch wir, Liebe werden.

Eine Richtung? Beginnen wir unten: In unserer materiellen Welt können wir in drei grundsätzlich unterschiedliche Richtungen bewegen: nach vorne, nach rechts und nach oben. In jeder dieser Richtungen kann man auch zurück, d.h. nach hinten, nach links und nach unten. Vorwärts und rückwärts sind aber für diese Betrachtung die gleiche Richtung oder Dimension. Diese drei Richtungen oder Dimensionen beschreiben unsere materielle Welt. Das ganze bewegt sich in der Zeit, welches eine grundsätzlich neue Richtung ist, wieder mit einem Vorwärts und einem Rückwärts. Dies ist die Welt der Aura. Schwieriger vorstellbar ist nun die nächste Richtung, die ich „Bewusstsein“ nenne, hier befindet sich die Seele und als Summe aller Seelen das Göttliche oder das Universum. Auch hier ist möglich bewusster beziehungsweise weniger bewusst  - analog dem vorne und hinten  - zu werden. Das Göttliche beziehungsweise das Universum ist also die Gesamtheit des Bewusstseins von allem und weil jede zusätzliche Richtung immer die vorhergehenden umfasst, heisst das, dass auch das Materielle und die Aura dazu gehören.

Nun ist das Göttliche aber nicht untätig oder unbeweglich, sondern hier besteht eine Kraft, welche das Ganze nochmals in eine Richtung zieht, eine Richtung, die ich Liebe nenne. Die Absicht des Göttlichen, des Universums ist also, sich dieser weiteren Kraft zu beugen, sie zuzulassen, damit eine gänzlich neue Qualität hinzukommt.

Ein paar Bilder hierzu: Wäre Gott eine Ebene, dann wäre die Liebe ein Baum, der in die Luft wächst. Oder wäre Gott das Meer, dann wäre die Liebe ein Delfin, der aus dem Wasser springt. Wenn wir alle unsere eigenen Wege gehen, dann bringt das die nötige Kraft, damit der Baum wachsen oder der Delfin springen kann. Es wird eine neue Qualität erschlossen. Die Qualität der Liebe.

Das Göttliche oder das Universum, das ich hier beschreibe ist also etwas ganz anderes als in den organisierten Religionen dargestellt wird. Die Gesetze der materiellen Welt, so die Evolution, die Physik usw. gelten alle. Das Göttliche ist übergeordnet, befindet sich auf der Ebene des Bewusstseins, ist nicht menschenähnlich, sondern eine Kraft, die in eine bestimmte Richtung zieht, in die Richtung der Liebe.



Die Absicht des Universums hat etwas mit einer neuen Richtung zu tun. Die Sonne scheint in eine Höhle aus Lava. Foto: Jakob


 
Wir sehen nicht genau, wohin die Absicht des Universums führt, doch erkennen wir die Richtung. Sonne auf dem Mount Shasta. Foto: Jakob
 

 

Montag, 2. November 2009

Rituale in der Pflege


Von der Zeitschrift 3fach, welche sich an das Personal und die Leitung von Pflegeheimen richtet, wurde ich gebeten, einen Artikel über Schamanismus und Rituale zu schreiben. Rituale sind nun nicht so mein Ding, aber nach einem Telefongespräch mit der Redaktorin, sagte ich dennoch zu. Hier ist, was dabei herausgekommen ist:

Oft werden Schamanen mit allerlei Ritualen in Verbindung gebracht. Wir sehen sie tanzen, Schwitzhütten besuchen, räuchern und dergleichen. Dies ist aber meist nur das, was an der Oberfläche geschieht. Im tiefsten Kern geht es um etwas gänzlich Anderes: Das Wesen des Schamanismus wird nämlich lediglich durch zwei Elemente gekennzeichnet:

1. Schamanen sind Menschen, die konsequent ihre eigenen Wege im Leben suchen und gehen. Dabei erfüllen sie die Absicht des Universums beziehungsweise des Göttlichen.

2. Als Unterstützung hierzu ändern sie mitunter ihre Wahrnehmung, um in einer anderen Wirklichkeit - einer Art Traumwelt - Hilfe zu erhalten.

Schamanen gehen davon aus, dass das Universum, das Göttliche, oder wie eine übergeordnete Kraft auch immer genannt wird, eine Absicht für jeden Menschen hat, oder eben einen eigenen Weg. Unser Herz kennt diesen Weg. Konsequentes Entscheiden mit dem Herzen – also nicht mit dem Kopf oder mit dem Bauch – lässt uns die Absicht des Universums erfüllen. Diese Absicht zu erkennen, beziehungsweise Herzentscheide zu fällen, ist aber eine schwierige Aufgabe, da wir von unseren Eltern, von der Gesellschaft oder von Institutionen geprägt worden sind, die ihre eigenen und nicht unsere Interessen verfolgen. Deshalb besteht die erste Aufgabe meist darin, sich selbst so weit zu heilen, dass die Absicht des Universums überhaupt erkannt werden kann.

Weil der eigene Weg ausserordentliche Herausforderungen mit sich bringt, können Schamanen als zusätzliche Unterstützung vorübergehend ihre Wahrnehmung ändern und die materielle Welt des Alltags verlassen, um in einer spirituellen Wahrnehmung Hinweise über konkrete Anliegen zu erhalten.

Diese beiden Elemente sind die Essenz des Schamanismus. Alles andere, was sichtbar mit Schamanismus in Verbindung gebracht wird, so auch Rituale, sind lediglich zusätzliche Hilfsmittel, welche entweder den eigenen Weg oder die Änderung der Wahrnehmung unterstützen.

Diese Erkenntnis ist äusserst wichtig, denn oft wird die Sache genau umgekehrt angegangen. Weil die Rituale sehr sichtbar und oft beeindruckend sind, besteht die konkrete Gefahr, dass sie von anderen Kulturen übernommen oder auch eigene entwickelt werden ohne auf die tiefere Essenz – eben der eigene Weg oder die Absicht des Universums – zu achten. Manchmal werden auch Rituale angewendet, um konkrete Ziele zu erreichen, von denen aber unklar ist, ob sie dem eigenen Weg entsprechen oder ob sie einem anderen Bedürfnis entspringen. Ich habe schon zu oft beobachtet, wie indianische Rituale eins-zu-eins mit pedantischer Beachtung aller Details übernommen werden, der eigene Weg dabei aber vergessen geht.

Rituale sind nun aber nicht falsch. Im Gegenteil: Mein Anliegen ist aber, dass man sich zuerst über seinen eigenen Weg und den damit verbundenen Themen Klarheit verschafft, bevor man Rituale anwendet. Das Ritual ist nicht die Essenz, es ist ein Hilfsmittel, mehr nicht.

Hat man nun dies erkannt, dann besteht eine grosse Freiheit in der konkreten Gestaltung des Rituals. Meines Erachtens wird das Ritual am besten selber entwickelt. Empfehlenswert ist, wenn man sich dabei Fragen stellt wie: Welche Handlungen könnten meinen Weg unterstützen? Welche Handlungen helfen, mein Herz zu öffnen? Schon alleine die Beschäftigung mit der Gestaltung eines Rituals zur Unterstützung des eigenen Weges hilft diesen finden. Es sind eigene Wege und deshalb eigene Rituale. Ich verzichte deshalb bewusst auf konkrete Vorschläge.

Aber geht das auch für einen Menschen, der pflegebedürftig ist? Für einen alten Menschen, der vielleicht nur noch wenige Jahre, Monate oder gar Tage zu leben hat? Für jemanden, der sich kaum mehr bewegen kann und für alles Hilfe benötigt? Ja – denn es ist nie zu spät und es gibt keine Situation, in der ein eigener Weg nicht gegangen werden könnte. Es gibt keine Lebensumstände, bei der das Universum oder das Göttliche keine Absicht für einen Menschen hätte. Die Kunst ist es also, auch diese Menschen zu motivieren, Gedanken zu solchen Themen zu machen und auch in ihren spezifischen und schwierigen Umständen nach der Absicht des Universums zu suchen.

Aber wie geht nun ein pflegender Mensch oder eine Heimleitung konkret vor? Es ist alles andere als einfach Menschen für ein solches Vorgehen zu motivieren. Mein Vorschlag deshalb: Man wendet diese Vorgehensweise zuerst auf sich selbst an. Wir stellen uns deshalb Fragen wie: Was hat ein konkreter Mensch mir zu sagen? Wieso bin ich mit ihm zusammen? Was hat das mit meinem Weg zu tun? Wie kann ich besser lernen, auf mein eigenes Herzen zu hören? Welche unterstützenden Rituale mache ich bei mir selbst? Der gesamte Aufwand, Rituale in der Pflege einzubringen, beginnt also zuerst bei uns selbst und der Umgebung wird noch nichts gesagt.

Gelingt dies – und so funktioniert das schamanische Weltbild – dann werden wir zusehends mit pflegebedürftigen Menschen in Kontakt kommen, die selbst offen sind für diese Vorgehensweise und die man dann auf ihren Wegen unterstützen kann – ob mit Ritualen oder sonst wie. Und so entsteht auf eine natürliche, ungezwungene Art eine Umgebung, in der alle Menschen, sowohl das Personal wie die Pflegebedürftigen auf eigene Wege, ihr Herz beziehungsweise auf die Absicht des Universums hören.

Vom umgekehrten Vorgehen rate ich ab, d.h. ich überlege mir nicht, welches Ritual wohl für einen anderen Menschen gut sein könnte. Denn woher will ich wirklich wissen, was die Absicht des Universums für einen anderen Menschen ist? Wir können wohl eine Struktur in den Tagesablauf bringen, aber das Ritual wird den tieferen Zweck oft verfehlen.

Also: Schamanen gehen ihren eigenen Weg und hören dabei auf ihr Herzen. Um pflegebedürftigen Menschen diesbezüglich am besten zu helfen, schlage ich vor, dass sich das Personal zuerst  und in erster Linie selbst die Frage nach dem eigenen Weg stellt. Auf diese Art und Weise kommen sie danach mit den richtigen Menschen zusammen, die ebenfalls für diese Thematik offen sind. Erst dann und in zweiter Linie, können Rituale geschaffen werden, welche bei allen Beteiligten die Absicht des Universums unterstützen.

Sonntag, 1. November 2009

Auraviren


Im letzten Forum habe ich in Zusammenhang mit der Schweinegrippe bereits das Thema von eigenen und fremden Gefühlen aufgegriffen. Ich möchte darauf aufbauen und den Begriff „Auravirus“ aufbringen und ein paar Worte dazu sagen:

Ein biologischer Virus ist genetische Information, welche andere Zellen missbraucht, um sich selber zu vermehren. Die befallene Zelle geht also nicht mehr den eigenen Aufgaben nach, sondern dient dem Virus und vermehrt stattdessen ihn. In der Regel versucht der Virus dabei, die Zelle möglichst lange am Leben zu erhalten, damit sie ihm auch lange dient.

Nun gibt es das gleiche Phänomen auch in der spirituellen Welt. Auraviren sind spirituelle Elemente, welche die Aura oder die Chakren von Menschen oder natürlich auch anderen Lebewesen befallen, so dass die Aura oder die Chakren nicht mehr ihre ursprünglichen Funktionen erfüllen und stattdessen den Auravirus vermehren.

Die Aura stellt uns selbst in der spirituellen Welt dar und die Chakren dienen unter anderem dazu, diese Aura aufzubauen. Letztere haben aber auch die Aufgabe, uns mit unserer Umgebung zu verbinden. Es ist hier eine Art unsichtbare Verbindung gemeint, etwas, was wir mit „die Chemie stimmt“ oder „Jemand hat eine gute Ausstrahlung“ bezeichnen. Auch Gefühle und Gedanken, die wir zu unserer Umgebung haben, werden von der Aura vermittelt.

Werden wir nun von Auraviren befallen, dann können wir zum Beispiel eben diese Verbindung nicht mehr richtig wahrnehmen, stattdessen, nehmen wir das wahr, was der Auravirus von uns will. Der Auravirus vermehrt sich dann in unserer Aura oder in unseren Chakren, so dass wir dann nicht mehr uns selbst, sondern den Auravirus darstellen. Wir werden dadurch ansteckend und der Auravirus überträgt sich von uns auf andere Menschen, welche dann ebenfalls befallen werden und den Auravirus vermehren.

Der Auravirus bringt uns dabei nicht um. Im Gegenteil, er versucht uns in der Regel lange am Leben zu erhalten, damit wir den Auravirus auch möglichst lange vermehren. Ein Beispiel: Ein Auravirus könnte zum Beispiel der Gedanke. „Reich werden ist erstrebenswert“ sein. Es ist möglich, dass dieser Gedanke tatsächlich unserem eigenen Weg entspricht, dann ist es kein Auravirus. Entspricht er aber nicht unserem eigenen Weg, dann ist er ein fremder Gedanke. Er kann uns aber trotzdem befallen und (wie bei biologischen Viren) je häufiger wir mit ihm in Kontakt kommen, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass wir ihn nicht abwehren können und angesteckt werden. Sobald er sich in uns vermehren kann, beginnen wir unsere Handlungen nicht mehr nach unserem eigenen Weg sondern nach diesem Gedanken zu richten. Nach einer Weile beginnen wir den Gedanken selbst zu äussern entweder in Worten oder durch unsere Lebensweise. Dann hat der Auravirus sein Ziel erreicht und wir vermehren ihn und können dann wiederum andere Leute anstecken.

Sind wir nicht vom „Reich werden ist erstrebenswert“ Virus befallen, dann leuchtet dieses Beispiel ein und vielleicht finden wir es sogar banal. Sind wir hingegen angesteckt, dann sieht es anders aus: Auraviren, die wir bereits in uns haben, können wir kaum erkennen. Auraviren tarnen sich oft so, dass sie uns sagen, dass dieses Gefühl oder dieser Gedanke tatsächlich zu uns gehört. Wir sind dann vollständig überzeugt, dass wir es sind, die reich werden wollen.

 Wie bestimmen wir nun: Was ist fremd? Was gehört tatsächlich zu uns? Mein Vorschlag: Wir hinterfragen grundsätzlich alle Meinungen und heftigen Gefühle und suchen danach, ob diese von einem Virus sein könnten. Manchmal wird es so sein, manchmal nicht. Aber schon allein dadurch, dass wir skeptisch sind, Dinge hinterfragen, hilft unsere Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass sehr viele Gedanken und Gefühle nicht unsere eigenen sind. Und daneben geht es darum, sich immer bewusst zu sein, dass man mit dem Herzen entscheidet, beziehungsweise die Absicht des Universums erfüllt. Als Unterstützung empfehle ich auch schamanische Reisen. Man kann dort zum Beispiel die Frage stellen, von welchen unerkannten Auraviren wir noch befallen sind.

Übrigens, unsere Welt ist nach meinen Beobachtungen sehr stark von Auraviren durchtränkt und wir alle sind auf die eine oder andere Art davon befallen. Fernsehen, Internet und dergleichen sind ideale Verbreitungsmechanismen, wie auch Klatsch mit Bürokollegen oder Freunden. Auch Freizeitaktivitäten, Vereine, Parteien, Haustiere und vieles mehr können dazu dienen, solche Auraviren zu vermehren. Sind Eltern befallen, dann überträgt sich der Virus meist auch auf die Kinder.

Es lohnt sich, nach Auraviren zu suchen, die uns befallen. Suchen Sie dabei nicht nur nach den Viren selbst, sondern nach den Übertragungsmechanismen. Letzteres hilft, die Auraviren wieder los zu werden.

Dienstag, 1. September 2009

Schamanischer Umgang mit der Schweinegrippe


Die Schweinegrippe sei am Kommen, ein Grossteil der Bevölkerung könnte betroffen sein und im Bett liegen, man solle sich häufige die Hände waschen, Massenimpfungen seien geplant… dies die Meldungen, die wir tagtäglich in den Zeitungen lesen. Wie gehen wir mit einer solchen Krankheitsbedrohung um? Was tut der Schamane in einem solchen Fall?

Der Grundsatz der Heilung sei zuerst wiederholt: Wir lassen die Schmerzen, die Gefühle, die Verzweiflung zu und entscheiden konsequent mit dem Herzen. Ein Vorgehen in vier Schritten bewährt sich: Der erste Schritt zeigt einen Heilungsbedarf auf. Dieser wird durch einer der Empfindungen Schmerz, Wut, Sehnsucht oder Verzweiflung angezeigt. Im zweiten Schritt listen wir alle Möglichkeiten auf, die uns in den Sinn kommen, um wieder auf den Weg zu gelangen. Als dritten Schritt entscheiden wir mit dem Herzen, welche der Möglichkeiten wir umsetzen, und als vierten und letzten Schritt setzen wir genau das um, was unser Herz entschieden hat.

Nun können betreffend der Schweinegrippe diverse Empfindungen sowohl im Vorfeld wie während der Grippe aufkommen, welche uns Erkenntnisse für die eigene Heilung geben. Jede Empfindung, welche die Grippe auslöst, hat mit uns und unserem Weg zu tun. Nachfolgend möchte ich beispielhaft einige mögliche Punkte aufführen.

Ich gehe für diese Betrachtung davon aus, dass unsere eigene Heilung - wie vorhin erwähnt (neben anderem natürlich) - viel mit dem Zulassen der Gefühle zu tun hat. Dieses Zulassen der Gefühle ist notwendig, weil wir im Verlauf unseres Lebens oft fremde Gefühle übernehmen – die aber nichts mit uns oder unserem Weg zu tun haben. Diese fremden Gefühle bringen uns in Situationen die meist anderen dienen und nicht uns. Nicht zugelassen (d.h. gereinigt von diesen Gefühlen) können sie körperliche Beschwerden hervorrufen.

In meinen Augen bestehen auch viele Analogien zwischen fremden Gefühlen und Viren. Selbstverständlich bestehen weitere Ebenen. Auch möchte ich betonen, dass dies meine Betrachtung ist und nur als Beispiel gelten soll. Jeder Mensche hat einen anderen Weg, hat andere Themen und deshalb lässt sich solches nicht eins-zu-eins übertragen. Manchmal schon, manchmal aber auch nicht. Jede Leserin, jeder Leser ist aufgefordert, selbst darüber nachzudenken.

(Mehr über diese Mechanismen der Heilung finden Sie in meinem Buch: Schamanisches Heilbuch).

Nun, also, einige Gedanken zu einzelnen Themen rund um die Schweinegrippe:

Die Schweinegrippe ist ein ansteckender Virus: Viren sind genetisches Material, welches Zellen dazu bringt, statt die eigene Funktionen auszuführen, neue Viren zu produzieren. Die Zelle wird also für die Zwecke des Virus missbraucht. Bei Gefühlen ist es oft auch so: Andere Menschen lassen ihre Gefühle an uns aus und infizieren uns in der Folge damit. Wir sind so angesteckt und geben nun selbst diese Gefühle weiter. Es sind aber nicht unsere Gefühle, sondern übernommene Gefühle. Wir vermehren also die Gefühle anderer. Die Schweinegrippe fordert mich deshalb auf, eigene von fremden Gefühlen zu unterscheiden.

Im Vorfeld zur Pandemie wird Panik verbreitet: Dies geht ins gleiche Kapitel wie der vorhergehende Punkt. Die Panik breitet sich genau so aus, wie der Virus selbst. Die Panik vermehrt sich in Menschen und Medien. Zum Beispiel werden Zeitungen von der Panik infiziert und die Panik missbraucht die Zeitung für die eigenen Zwecke. Statt dem eigenen Weg zu folgen (wahrscheinlich sachliche Information aufzuarbeiten, Dinge zu hinterfragen) verbreiten die Zeitungen stattdessen die Panik.

Die Information um den Virus herum gleicht also dem Virus selbst. Wieder kann ich fragen, wo passiert mir das auch? Wo vermehre ich eine Information, welche nicht meine eigene ist? Auch muss ich wissen, dass Zeitung lesen oder den Behörden zuhören genau so gefährlich ist, wie sich neben einem an Schweinegrippe Erkrankten aufzuhalten.

Schutzmaske tragen: Die Behörden empfehlen das Tragen einer Schutzmaske, wenn man vom Virus infiziert ist. Übertragen heisst dies, man solle seine Gefühle zwar zulassen aber nicht an anderen auslassen. Die Umgebung, die anderen Menschen, müssen nichts von diesen Gefühlen erfahren. Es sind unsere eigenen Gefühle. Lässt man sie an den anderen Menschen aus, so steckt man diese mit eigenen Wunden an. Respektiert man hingegen andere Menschen, lässt man die eigenen Gefühle bei sich. Sie sind wichtig, man muss sie zulassen, aber die betroffenen Personen müssen nichts davon wissen. Ich kann mich also fragen: Wo lasse ich noch Gefühle an anderen Menschen aus?

Händewaschen: Überall in der Umgebung hat es ansteckende fremde Gefühle. Wir müssen diese erkennen und ständig immer wieder abwaschen – und zwar gründlich. Dies heisst, man müsste sich immer wieder Zeit nehmen zu spüren und zuzulassen, was nun an fremden Gefühlen aufgekommen ist. Ich frage mich: Reinige ich mich gründlich von fremden Gefühlen?
 
Es sind auch Menschen ansteckend die scheinbar gesund sind: Bei vielen Menschen läuft die Schweinegrippe sehr mild ab. Diese Menschen sind aber trotzdem ansteckend. Entsprechend können wir auch ansteckende, fremde Gefühle übernehmen, von scheinbar mild aussehenden Menschen. Das eigene Innehalten muss konsequent gemacht werden, auch dann wenn auf den ersten Blick kein Anlass dazu vorhanden ist.

Umgang mit der Schweinegrippe: Eine schamanische Reise

In Ergänzung zu den oben erwähnten Überlegungen, beschloss ich eine schamanische Reise zur Schweinegrippe zu machen. Meiner spirituellen Helferin stellte ich die Fragen: „Wie gehe ich mit der Schweinegrippe um“ und „Was kann ich von der Schweinegrippe erkennen“:

Umgang mit Schweinegrippe: Ich treffen meine spirituelle Helferin wie üblich in einer Waldlichtung. Nachdem ich meine Frage gestellt habe, rennen von allen Seiten des Waldes junge Ferkel auf mich zu. Bald stehe ich in einem Meer von Ferkeln. Alle schreien in diesem schmerzerfüllten Klang, den man auch in grösseren Schweineställen hört. Der Schmerz der Schreie geht durch meinen ganzen Körper. Alle Ferkel rennen nervös herum, stossen dauernd in mich und in einander.

Ich suche meine spirituelle Helferin:  Sie steht am Rande der Waldlichtung und beobachtet alles. Etwas verzweifelt schaue ich sie an. Was soll ich damit? Sie lässt mich eine Weile stehen, dann ist sie plötzlich neben mir und nimmt mich an der Hand.

Zusammen fliegen wir und schauen uns die Erde von Aussen an. Statt Kontinente sehe ich aber wieder Ferkel, die aneinander stossen und schreien. Ab und zu stossen zwei Ferkel zu heftig gegeneinander und verpuffen dann in einem schwarzen Rauch.

Dann zeigt meine Helferin auf mich. Ich sehe also mich selbst, wie ich mir gegenüber stehe. In meiner Magengegend hat es einen Futtertrog und unzählige Ferkel kämpfen um das Futter dort. Die Ferkel verwandeln sich danach in Menschen, die ich kenne, sowohl von heute wie auch von früher. Sie haben Trinkhalme und saugen an meinem Magen.

Meine Helferin fordert mich nun dazu auf, einen um den anderen Herauszunehmen, und ihm bestimmt aber höflich zu sagen: „Hier darfst du nicht mehr trinken!“ Dies löst bei mir aber heftige Gefühle aus: Angst, dass diese Menschen verhungern, angst, dass sie wütend sind, ein schlechtes Gewissen, weil dies doch meine Aufgabe ist, und vieles mehr. Doch fordert meine Helferin mich dazu auf, fortzufahren.

Gewisse Menschen überhäufen mich mit Vorwürfen: Sie hätten doch soviel für mich getan, das sei doch unverständlich, was soll das alles…

Doch fordert meine Helferin mich nach wie vor dazu auf, weiter zu fahren und alle Gefühle, die dabei aufkommen, zuzulassen.

Mögliche Interpretation. Ich werde von Menschen belagert, die selber in Not sind. Aber auch wenn sie das sind, darf ich nicht zulassen, dass sie sich von mir ernähren. Dass dies überhaupt möglich ist, liegt daran, dass auch schon früher Menschen mich als Nahrungsquelle verwendet haben.
 
Was kann ich von der Schweinegrippe erkennen? Meine Helferin sagt mir in Worten: Bis diese Wunde geheilt ist, musst du sorgfältig überprüfen, was du zu dir hineinlässt und was nicht. Sei besonders sorgfältig mit den Gefühlen von anderen – lasse sie nicht in dich hinein. Dazu musst du immer sehr bewusst sein über das, was in deiner Umgebung läuft.

Samstag, 1. August 2009

Die Absicht des Universums


Schamanen sprechen oft von der Erfüllung der Absicht des Universums oder davon den eigenen Weg zu gehen, dem Herzen oder dem Göttlichen zu folgen. Unter all diesen Begriffen wird jeweils das genau gleiche verstanden. Gleichzeitig werden sie jedoch oft missverstanden. Es lohnt sich deshalb, immer wieder vor Augen zu führen, was wir genau darunter verstehen. Was ist also die Absicht des Universums und was nicht?

Schamanen anerkennen, dass es eine übergeordnete Kraft oder ein umfassendes Bewusstsein gibt, etwas also, welches das gesamte Universum umfasst. Unter Universum wird dabei nicht nur eine Ansammlung von Galaxien, Sternen oder Planeten verstanden, sondern zusätzlich die Summe aller darin vorhandenen Auras und Seelen.  Diese Gesamtheit hat ein Bewusstsein, mehr noch, sie hat eine konkrete Absicht. Diese Absicht ist es (vermutlich, denn so genau können wir Solches nicht wissen) Liebe zu werden. Das heisst wiederum, diese Gesamtheit ist jetzt noch nicht Liebe, oder zumindest noch nicht vollständig Liebe. Das Universum möchte also einen Entwicklungsprozess durchmachen, um dabei ausnahmslos Liebe zu werden.

Wir Menschen und selbstverständlich auch alle anderen Wesen können nun diesen Prozess des Universums unterstützen. Dies ist möglich, indem wir auf unser Herzen hören und konsequent sämtliche Entscheidungen mit diesem fällen. In diesem Sinne geben wir unseren freien Willen beziehungsweise unsere eigenen Ziele und Wünsche auf und stellen uns der Absicht des Universums oder dem Göttlichen zur Verfügung. Unseren freien Willen verwenden wir dabei, um immer wieder zu entscheiden, die Absicht des Universums auch wirklich zuzulassen.

Der Gegensatz dazu sind Entscheidungen, welche von unserem Ego oder unseren Verwundungen motiviert sind. Hier geht es darum, eigene Sehnsüchte, Wünsche oder dergleichen zu befriedigen. Hier setzen wir uns Ziele und fällen unsere Entscheidungen nach äusseren Kriterien wie Geld oder Komfort.

Die Absicht des Universums verfolgen heisst aber anders herum nicht, dass man ein unbequemes Leben in Armut wählt, sondern es kommt, was eben kommt. Wir gehen unser Weg und sind entweder arm oder reich oder es ist bequem oder unbequem. Dies spielt keine Rolle, einziges Kriterium ist die Absicht des Universums.

Aber wie unterscheiden wir? Als Erstes braucht es eine bewusste Entscheidung, tatsächlich der Absicht des Universums zu folgen. Um jede Entscheidung mit dem Herzen zu fällen, braucht es danach ein gutes Unterscheidungsvermögen von Kopf-, Bauch- und Herzentscheiden und ein geheiltes Herzen. Dies zu erzielen ist dann auch eine Hauptaufgabe des Schamanen (vgl. Schamanisches Heilbuch für detaillierte Anleitungen). Das heisst, wir werden oft zu Beginn eine Zeitlang nicht perfekt auf unser Herzen hören können. Dies macht aber nichts, denn mit dieser Motivation wird jede Situation zu unserer Heilung beitragen und wir lernen stetig besser auf unser Herzen zu hören.

Es geht also hauptsächlich darum, dass wir uns bewusst sind, dass es eine Absicht des Universums gibt und dass jeder einzelne von uns dazu beitragen kann. Wissen wir nicht weiter, ist es im Zweifelsfalle auch sehr hilfreich, direkt darum zu bitten, dass die Absicht des Universums uns unterstützt. Diese Hilfe kommt dann meistens in Form von Zeichen oder Situationen, die uns den weiteren Weg zeigen.

Hilfreich ist es auch, wenn wir uns die typischen Merkmale der Absicht des Universums und im Gegensatz dazu, die des Egos vor Augen führen. Hier eine Auswahl:

 

Die Absicht des Universums:

·         Anerkennt eine übergeordnete Kraft oder Bewusstsein. Wir beugen uns dieser Absicht. Ob dabei konkrete Wünsche erfüllt oder Ziele erreicht werden ist nicht relevant.

·         Einziges Entscheidungskriterium ist, ob das Herz ja oder nein zu etwas sagt.

·         Dabei ist es oft unklar, wozu bestimmte Entscheidungen oder Ereignisse gut sind. Wir akzeptieren also, dass nicht wir sondern eben das Übergeordnete den Überblick hat. Ereignisse sind also nie gut oder schlecht, sondern unterstützen unseren Weg.

·         Es ist zum Voraus nicht bestimmbar, wohin konkret unser Weg führen wird.

 

Der Weg des Egos:

·         In der Regel werden konkrete Ziele anvisiert und Wünsche oder Sehnsüchte erfüllt. Eine übergeordnete Kraft wird zwar durchaus oft auch anerkannt, aber meist dazu verwendet, die eigenen Ziele zu erreichen.

·         Als Entscheidungskriterium wird der Nutzen betreffend der Erreichung von Zielen oder der Erfüllung von Wünschen verwendet. Oft sind Entscheidungskriterien also Dinge wie Geld oder Komfort.

·         Die Ereignisse werden bewertet. Sie sind also in der Regel gut oder schlecht.

·         Oft wird ein konkreter Weg zu einem Ziel skizziert, d.h. wir machen beispielsweise eine bestimmte Ausbildung, eine Karriere oder dergleichen, um etwas Konkretes zu erreichen.

Dies war ein Versuch die beiden Wege zu beschreiben. Dabei sind Worte oft ungenügend oder verwirrend, um die Unterschiede exakt darzustellen.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Menhire: Eine Beobachtung


Menhire oder Hinkelsteine sind unterschiedlich grosse Steine, welche alleine oder in Gruppen von Steinzeitmenschen in fast allen Gebieten Europas aufgestellt wurden. Immer wieder wird gerätselt, weshalb sie aufgestellt wurden. Die Theorien gehen von Kratzsteinen für Vieh bis zu astronomischen Kalendern. Menschen mit einer spirituellen Ader erkennen aber schnell, dass eine spezielle Energie von diesen Steinen ausgeht und dass diese meistens an Kraftorten aufgestellt wurden.

 

 

 
Menhir Anordnungen in Irland, alle Fotos: Jakob
 

 

Für mich stellen Menhire einen wichtigen Bezug zur Spiritualität der Vergangenheit dar. Diese Steine öffnen ein Tor in eine andere Zeit und erlauben uns eine Idee davon zu erhalten, was wohl für die Menschen von damals wichtig war. Diese Menschen lebten noch nahe zur Natur und wurden nicht von moderner Technik oder einer Vielzahl von Religionen. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass sie einen anderen Bezug zur Spiritualität hatten, der vielleicht sogar etwas reiner als der unsrige war.

Aus diesen Gründen beschäftige ich mich schon seit sicher 20 Jahren mit diesen Steinen, suche sie auf, wenn ich irgendwo bin, wo es solche hat und versuche diese andere Zeit zu erspüren.

 

 

 

 

 

Auf meiner Reise durch Irland suchte ich ebenfalls solche Steine und möchte hier eine Beobachtung dazu schildern:

Versucht man die „Seele“ dieser Steine zu erspüren, so kommt man in eine Schwingung. Wahrscheinlich überträgt sich der Seelenrhythmus der Steine auf die eigene Seele und der Körper kann dies dann als Takt im Körper wahrnehmen. Bei jedem Stein ist dieser Takt etwas anders, gewisse sind schneller, andere langsamer. Nun kommen diese Steine häufig in verschiedenen Anordnungen vor, zum Beispiel in Kreisen, geraden Linien oder auch ganz anderen Anordnungen. In solchen Anordnungen passen nun – dies meine Beobachtung – die Takte zueinander. Wenn also jeder Stein ein Musikant wäre, dann gibt die Anordnung zusammen eine Band oder ein Orchester, etwas, was zusammen neues Musikstück spielt. Die Steine haben also sowohl einzeln, wie auch im Verband eine typische Schwingung oder Melodie.

 

 

 

 

Was wollten wohl die alten Steinzeitmenschen damit darstellen? Darüber kann man spekulieren. Aber vermutlich ist es eine ähnliche Antwort wie auf die Frage, wieso sich verschiedene Musikanten zu einer Band zusammenschliessen. Durch den Beitrag von allen entsteht zusammen etwas Neues. Wenn jeder Stein (beziehungsweise jeder Mensch) genau seinen Takt spielt, dann können zusammen neue Dinge, neue Energien, gänzliche neue Weltbilder entstehen. Wollten sie uns das vielleicht sagen? Wollten sie uns diese Mitteilung machen, damit wir in dieser Zeit uns darauf besinnen, unsere Seele zuzulassen, damit auch Menschen zusammen neue Melodien spielen können. Denn, so denke ich zumindest, nur mit neuen Melodien, mit solchen, die es bisher noch nie gab, lässt sich die Erde erhalten.

 

 

 

 

Mittwoch, 1. Juli 2009

Was wird manifestiert, was nicht?


Für die Kelten begann das neue Jahr jeweils im November. Dies deshalb, weil sich dieses Volk zuerst mit innerer Entwicklung befassen wollten (Herbst und Winter) bevor danach das Neue im folgenden Frühjahr und Sommer im Aussen erschien. Wenn wir jetzt also an unsere Themen vom letzten Herbst und Winter zurückdenken, können wir nun im Frühjahr und Sommer im Aussen schauen, was davon in der materiellen Welt Realität geworden ist und was nicht.

Sofort taucht dabei die Frage auf:  Wieso wird nicht alles manifestiert womit wir uns beschäftigt haben? Wieso geschieht manchmal nichts im Aussen, auch wenn wir uns noch so intensiv mit etwas befasst haben? Solche Fragen stellen sich häufig und deshalb lohnt es sich, die Prozesse genauer zu betrachten:  


 
 
 
Sonnenaufgänge. Alle Fotos: Jakob
 

Zuerst der Grundsatz: Schamanen sind am eigenen Weg, an Entscheidungen mit dem Herzen, an der Erfüllung des göttlichen Willens oder der Absicht des Universums interessiert, wobei alle diese Begriffe für sie das genau gleiche bedeuten. Aus diesem Grund formulieren Schamanen in der Regel keine konkreten Wünsche, die erfüllt werden müssen.

Nichtsdestotrotz haben sie immer konkrete Themen, welche in ihrem Leben auftauchen. Diese bearbeiten oder heilen sie so lange, bis das Thema sie nicht mehr betroffen macht - betroffen im Sinne, dass das Thema bei ihnen Schmerz, starke Gefühle oder Verzweiflung auslöst.

 

 
 

Dabei kann im Äusseren eine Änderung geschehen oder auch nicht.  Es kommt also nicht auf die Änderung oder auf die konkrete Manifestation darauf an, sondern darauf, ob etwas  noch betroffen macht oder nicht. Das heisst, wir können nicht die äussere Manifestation beurteilen, wir können sie nicht als Massstab herbei ziehen sondern wir müssen unsere Reaktion darauf als Massstab verwenden.

In diesem Sinne stellt sich also die Frage gar nicht. Es kommt nicht darauf an, ob sich etwas manifestiert hat oder nicht. Es kommt darauf an, ob eine bestimmte Situation uns noch betroffen macht oder nicht.

Die folgenden Möglichkeiten können dabei entstehen:

a) Wir haben uns mit einem Thema befasst und das Thema verschwindet beziehungsweise es gibt eine Änderung im Aussen. Wir waren beispielsweise krank und sind jetzt gesund. In diesem Fall haben wir wahrscheinlich das Thema vorerst geheilt, was aber nicht heisst, dass es nicht nochmals mit weiteren oder anderen Aspekten auftaucht. Es kann vorerst mit anderen Themen weitergefahren werden.

 
 
 
 

b) Wir haben uns mit einem Thema befasst aber das Thema existiert dennoch nach wie vor und macht uns betroffen. Wir haben uns in diesem Fall noch nicht genug damit befasst und es braucht eine weitere Heilung. Auch wenn wir uns intensivst mit etwas auseinandergesetzt haben und uns nach allen Regeln der Kunst geheilt haben, ist es denkbar, dass ein Thema bleibt, weil es sehr ergiebig ist. Ein bleibendes Thema heisst deshalb nicht unbedingt, dass wir unsere Heilung vernachlässigt haben. Es heisst nur, dass hier noch weitere Erkenntnisse möglich sind. Das Thema weiter heilen.
 

 
 
 
 

c) Wir haben uns mit einem Thema befasst, das Thema ist verschwunden, beziehungsweise die erwünschte Änderung ist eingetroffen aber es macht uns dennoch nach wie vor betroffen. Wir haben zum Beispiel unsere Beziehung zu Geld angeschaut und unsere Geldnot ist im Aussen verschwunden aber wir machen uns nach wir vor Sorgen wegen Geld. Auch hier ist das Thema geblieben, auch wenn der äussere Anlass verschwunden ist. In diesem Fall geht es darum, mit der Heilung weiterzufahren. Das Thema weiter heilen.
 

 
 

 


d) Wir haben uns mit einem Thema befasst, das Thema besteht nach wie vor, aber es macht uns nicht mehr betroffen. Wir hatten zum Beispiel zu wenig Geld und dies störte uns früher auch. Jetzt haben wir immer noch wenig Geld aber es stört uns nicht mehr. Dann sind wir betreffend diesem Thema geheilt, auch wenn das "Symptom" oder der äussere Anlass noch vorhanden ist. Mit anderen Themen weiterfahren.
 

 
 
 
 

Nochmals: Für den Schamanen ist nicht die äussere Manifestation das Kriterium, ob wir uns genügend mit einem Thema befasst haben sondern unsere Betroffenheit. Deshalb kann es sehr wohl sein, dass trotz intensiver Heilung oder Befassung mit einem Thema, keine Änderung im Aussen entsteht. Umgekehrt, können durchaus auch Veränderungen im Aussen erscheinen, obwohl wir uns überhaupt nicht mit etwas befasst haben. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn mehrere Themen im Aussen aneinander gekoppelt sind. Ein Beispiel wäre, wie wenn die Tendenz zuviel Geld auf der Bank zu haben mit unserem Übergewicht gekoppelt sind.

Also: Wir können nicht die äussere Manifestation als Indiz für den Erfolg oder Misserfolg unseres Weges betrachten. Deshalb können Sachen entstehen oder auch nicht. Wichtig sind hingegen unsere Reaktionen auf das Manifestieren beziehungsweise der Abwesenheit einer Manifestation.
 

 

 

 

Dienstag, 2. Juni 2009

Wann ist eine schamanische Reise "echt"?


Immer wieder werde ich gefragt, wie man feststellen kann, ob eine schamanische Reise „echt“ ist, das heisst, ob sie wirklich aus einer spirituellen Welt kommt oder ob sie nur der eigenen Phantasie entspringt.

Dazu Folgendes: Es ist in der Regel unser Kopf, unsere Logik oder unser Denken, welches uns suggeriert, dass die Reise nicht echt war. Wenn wir auf schamanischen Pfaden beginnen auf unser Herz zu hören, dann verlieren diese anderen, bisherigen Entscheidungsträger ihre Macht. Sie werden sich also wehren und das Möglichste tun, damit wir unsere Reisen nicht beachten.

Es lohnt sich deshalb auf jede Reise zu achten, egal was unser Verstand sagt. So merkt dieser mit der Zeit, dass er nicht mehr zu Rate gezogen wird, wenn es darum geht die Echtheit einer Reise zu beurteilen.

Abgesehen davon, kann jede Mitteilung, welche uns auf unserem Weg weiterhilft, nützlich sein, egal ob sie unserer Phantasie entspringt oder der spirituellen Welt. Das Wichtigste ist immer unser Weg.

Daneben werden wir mit viel Übung ein Gespür dafür bekommen, ob nun etwas „echt“ war oder nicht. Kommen unerwartete oder herausfordernde Meldungen, so sind das weitere Zeichen, dass die Reise echt war.

Montag, 1. Juni 2009

Wellen


Fast alles, so kommt mir vor, geht in Wellen. Dinge kommen, Dinge gehen und kommen wieder; Sachen beginnen, Sachen enden und Neues beginnt. Etwas wird mehr, dann wieder weniger und dann wieder mehr. Es wird hell, dann wieder dunkel, dann wieder hell, und so weiter.

Das gilt aber nicht nur für Dinge, die wir im Aussen beobachten, sondern auch für innere Prozesse – nach guten Zeiten folgen Krisen, die wiederum von guten Zeiten abgelöst werden. Und auch wenn wir von Schwingungen sprechen, von Licht, von Musik, dann sind das nichts anderes als Wellen. Auch bestehen unsere Aura oder unsere Seele – dies zumindest meine Vermutung – aus Wellen.

Grund genug, mehr über Wellen zu erfahren und von ihnen zu lernen. Ich beschloss deshalb, zwei Wochen entlang der Westküste Irlands zu wandern und dabei Wellen zu beobachten. Hier möchte ich einige meiner Beobachtungen und die Parallelen zu anderen Lebensprozessen (jeweils kursiv) schildern.

 

 


 
Wellen. Alle Fotos: Jakob
 
 

Damit eine Welle entsteht, muss ein bewegliches Medium und eine äussere Kraft vorhanden sein. Diese äussere Kraft braucht zusätzlich einen „Angriffspunkt“. Wäre die Oberfläche komplett glatt, könnte die Kraft nirgends wirken und eine Welle käme nicht zustande.

Die äussere Kraft lässt sich mit der Absicht des Universums oder mit einer göttlichen Kraft vergleichen. Die Angriffsflächen sind unsere Wunden oder Ungleichgewichte, mit denen wir auf die Welt kommen – ohne diese könnten wir uns also gar nicht bewegen oder entwickeln. Dabei müssen wir immer beweglich oder flexibel bleiben, damit diese Kräfte uns auch verändern können.

 
 

 

 Eine grössere Welle entsteht durch das Einwirken des Windes auf eine kleinere Welle. Die kleine Welle gibt dem Wind gewissermassen die Fläche, wo er wirken kann.

Das Zulassen unseres Weges, unserer Eigenart als Welle, lässt uns weiter wachsen. Je mehr wir also wachsen, desto mehr können wir wachsen.


 

 


Zwei verschiedene Wellen bauen sich nur dann zu einer grösseren zusammen, wenn sie die gleiche Frequenz haben, das heisst, an der gleichen Stelle auf und ab gehen. In der Regel gehen zwei verschiedene Wellen übereinander ohne sich zu beeinflussen. Wenn zum Beispiel eine Welle senkrecht auf eine andere stösst, so gehen sie übereinander und danach weiter, als sei nichts geschehen.

Damit aus einer Beziehung mehr Tiefe oder etwas Neues entsteht, braucht es eine Resonanz, eine gleiche Schwingung. Besteht diese nicht, dann leben wir aneinander vorbei und es passiert nichts.
 

 

 


Wellen werden an Hindernissen reflektiert. Meistens verhalten sich dann die Originalwelle und die reflektierte Welle wie unabhängige Wellen. Manchmal haben sie aber genau die gleiche Frequenz und Richtung, und addieren sich dann stellenweise in grössere Wellen.

Wie wir auf Hindernisse, Grenzen oder andere Menschen „stossen“, wirkt auf uns zurück. Was dabei herauskommt hängt von uns (von unserer Welle) aber auch von der Beschaffenheit des Anderen ab.
 
 Die Wellen kommen selbst in Wellen; nach einigen grossen Wellen folgen einige kleine. Dieses Phänomen wird wiederum von den Gezeiten überlagert – ebenfalls Wellen. Die Wellen ihrerseits sind aus vielen kleineren Wellen aufgebaut, welche wiederum aus noch kleineren bestehen. Jede Welle besteht also aus Wellen und ist Teil einer noch grösseren Welle. Welches nun die Hauptwelle ist, ist Ansichtssache.

Jeder Mensch besteht aus Teilen und ist wiederum Teil von etwas Grösserem.


 



 

 
Wellen werden grösser, wenn sie in die Enge getrieben werden. Durch kleine Spalten getrieben, entsteht auf der anderen Seite eine neue, kreisförmige Welle. Das gleiche lässt sich zum Beispiel am Ende einer Halbinsel beobachten.

Hindernisse helfen uns wachsen und verändern uns. Oft wird dabei das Alte von etwas ganz Neuem abgelöst.

 

 

 Es ist vor allem an der Küste, das heisst an einer Grenze zwischen zwei Dingen, wo die Wellen am meisten beeindrucken: Je nach Art der Küste wachsen die Wellen und überschlagen sich, gefolgt von einem Chaos oder sie prallen gegen Felsen und spritzen in die Luft.

Wenn wir uns in Grenzsituationen begeben, entstehen die interessantesten Situationen, die tiefsten Erkenntnisse oder die beeindruckendste Ausprägung unseres Lebens. Wir wachsen an unseren Grenzen am meisten.

 

 

 


Je nach Medium wirken Wellen anders und bewegen sich in anderen Geschwindigkeiten. So wandert eine Welle im Wasser anders als im Schaum, auch wenn beide vom gleichen Wind angetrieben werden.

 Jeder Mensch hat eine andere Schwingung. Wenn wir uns verändern, dann verändern wir auch unsere Schwingung und damit auch, wie wir in Bezug zu unserer Umgebung stehen.  

 

 

 
Wellen von Meerschaum, vom Wind an Land geweht.
 
 

Die Beschaffenheit einer Welle beeinflusst wiederum, wie sie andere Wellen (z.B. Licht) reflektiert.

 Je nachdem wie wir uns entwickeln, wirken wir anders auf unsere Umgebung. Auch verändern wir unsere ganze Umgebung, indem wir sie eben anders bescheinen beziehungsweise das Andere anders reflektieren.

 

 

 

 Wellen verursachen bei ganz anderen Dingen ebenfalls Wellen. Wellen ermöglichen also andere Wellen.

 Lassen wir uns von der Absicht des Universums oder von der göttlichen Kraft treiben, dann unterstützen wir die Entwicklung aller Lebewesen, denen wir begegnen.

  
 

 
Wellenförmiger weisser Schaum auf den Wellen des Meeres.
 

 Wenn man genau hinschaut, geht alles in Wellen. Wellen findet man überall, auch auf dem Land: Die Bäche fliessen in Wellen oder die Hügel sind wellenförmig.

Wir müssen also aufpassen, dass wir Trends (es geht immer aufwärts oder immer abwärts) nicht mit Wellen verwechseln (es geht hinauf und hinab). Oft denken wir, etwas sei ein Trend, weil wir nicht lange genug hinsehen. Würden wir die Angelegenheit länger beobachten, dann würden wir sehen, dass es wahrscheinlich Wellen sind. Das heisst, dass der Trend einmal in eine andere Richtung gehen wird. Und je nachdem ob wir Trends oder Wellen beobachten sind natürlich unsere Entscheidungen ganz andere!
 
Wellen inspirieren andere Wellen.


Beobachten andere Menschen uns, dann motiviert dies sie, sich ebenfalls von der Absicht des Universums treiben zu lassen.

  

 
Wellenförmige Anordnung von Steinen eines Künstlers.