Dienstag, 2. Juni 2009

Wann ist eine schamanische Reise "echt"?


Immer wieder werde ich gefragt, wie man feststellen kann, ob eine schamanische Reise „echt“ ist, das heisst, ob sie wirklich aus einer spirituellen Welt kommt oder ob sie nur der eigenen Phantasie entspringt.

Dazu Folgendes: Es ist in der Regel unser Kopf, unsere Logik oder unser Denken, welches uns suggeriert, dass die Reise nicht echt war. Wenn wir auf schamanischen Pfaden beginnen auf unser Herz zu hören, dann verlieren diese anderen, bisherigen Entscheidungsträger ihre Macht. Sie werden sich also wehren und das Möglichste tun, damit wir unsere Reisen nicht beachten.

Es lohnt sich deshalb auf jede Reise zu achten, egal was unser Verstand sagt. So merkt dieser mit der Zeit, dass er nicht mehr zu Rate gezogen wird, wenn es darum geht die Echtheit einer Reise zu beurteilen.

Abgesehen davon, kann jede Mitteilung, welche uns auf unserem Weg weiterhilft, nützlich sein, egal ob sie unserer Phantasie entspringt oder der spirituellen Welt. Das Wichtigste ist immer unser Weg.

Daneben werden wir mit viel Übung ein Gespür dafür bekommen, ob nun etwas „echt“ war oder nicht. Kommen unerwartete oder herausfordernde Meldungen, so sind das weitere Zeichen, dass die Reise echt war.

Montag, 1. Juni 2009

Wellen


Fast alles, so kommt mir vor, geht in Wellen. Dinge kommen, Dinge gehen und kommen wieder; Sachen beginnen, Sachen enden und Neues beginnt. Etwas wird mehr, dann wieder weniger und dann wieder mehr. Es wird hell, dann wieder dunkel, dann wieder hell, und so weiter.

Das gilt aber nicht nur für Dinge, die wir im Aussen beobachten, sondern auch für innere Prozesse – nach guten Zeiten folgen Krisen, die wiederum von guten Zeiten abgelöst werden. Und auch wenn wir von Schwingungen sprechen, von Licht, von Musik, dann sind das nichts anderes als Wellen. Auch bestehen unsere Aura oder unsere Seele – dies zumindest meine Vermutung – aus Wellen.

Grund genug, mehr über Wellen zu erfahren und von ihnen zu lernen. Ich beschloss deshalb, zwei Wochen entlang der Westküste Irlands zu wandern und dabei Wellen zu beobachten. Hier möchte ich einige meiner Beobachtungen und die Parallelen zu anderen Lebensprozessen (jeweils kursiv) schildern.

 

 


 
Wellen. Alle Fotos: Jakob
 
 

Damit eine Welle entsteht, muss ein bewegliches Medium und eine äussere Kraft vorhanden sein. Diese äussere Kraft braucht zusätzlich einen „Angriffspunkt“. Wäre die Oberfläche komplett glatt, könnte die Kraft nirgends wirken und eine Welle käme nicht zustande.

Die äussere Kraft lässt sich mit der Absicht des Universums oder mit einer göttlichen Kraft vergleichen. Die Angriffsflächen sind unsere Wunden oder Ungleichgewichte, mit denen wir auf die Welt kommen – ohne diese könnten wir uns also gar nicht bewegen oder entwickeln. Dabei müssen wir immer beweglich oder flexibel bleiben, damit diese Kräfte uns auch verändern können.

 
 

 

 Eine grössere Welle entsteht durch das Einwirken des Windes auf eine kleinere Welle. Die kleine Welle gibt dem Wind gewissermassen die Fläche, wo er wirken kann.

Das Zulassen unseres Weges, unserer Eigenart als Welle, lässt uns weiter wachsen. Je mehr wir also wachsen, desto mehr können wir wachsen.


 

 


Zwei verschiedene Wellen bauen sich nur dann zu einer grösseren zusammen, wenn sie die gleiche Frequenz haben, das heisst, an der gleichen Stelle auf und ab gehen. In der Regel gehen zwei verschiedene Wellen übereinander ohne sich zu beeinflussen. Wenn zum Beispiel eine Welle senkrecht auf eine andere stösst, so gehen sie übereinander und danach weiter, als sei nichts geschehen.

Damit aus einer Beziehung mehr Tiefe oder etwas Neues entsteht, braucht es eine Resonanz, eine gleiche Schwingung. Besteht diese nicht, dann leben wir aneinander vorbei und es passiert nichts.
 

 

 


Wellen werden an Hindernissen reflektiert. Meistens verhalten sich dann die Originalwelle und die reflektierte Welle wie unabhängige Wellen. Manchmal haben sie aber genau die gleiche Frequenz und Richtung, und addieren sich dann stellenweise in grössere Wellen.

Wie wir auf Hindernisse, Grenzen oder andere Menschen „stossen“, wirkt auf uns zurück. Was dabei herauskommt hängt von uns (von unserer Welle) aber auch von der Beschaffenheit des Anderen ab.
 
 Die Wellen kommen selbst in Wellen; nach einigen grossen Wellen folgen einige kleine. Dieses Phänomen wird wiederum von den Gezeiten überlagert – ebenfalls Wellen. Die Wellen ihrerseits sind aus vielen kleineren Wellen aufgebaut, welche wiederum aus noch kleineren bestehen. Jede Welle besteht also aus Wellen und ist Teil einer noch grösseren Welle. Welches nun die Hauptwelle ist, ist Ansichtssache.

Jeder Mensch besteht aus Teilen und ist wiederum Teil von etwas Grösserem.


 



 

 
Wellen werden grösser, wenn sie in die Enge getrieben werden. Durch kleine Spalten getrieben, entsteht auf der anderen Seite eine neue, kreisförmige Welle. Das gleiche lässt sich zum Beispiel am Ende einer Halbinsel beobachten.

Hindernisse helfen uns wachsen und verändern uns. Oft wird dabei das Alte von etwas ganz Neuem abgelöst.

 

 

 Es ist vor allem an der Küste, das heisst an einer Grenze zwischen zwei Dingen, wo die Wellen am meisten beeindrucken: Je nach Art der Küste wachsen die Wellen und überschlagen sich, gefolgt von einem Chaos oder sie prallen gegen Felsen und spritzen in die Luft.

Wenn wir uns in Grenzsituationen begeben, entstehen die interessantesten Situationen, die tiefsten Erkenntnisse oder die beeindruckendste Ausprägung unseres Lebens. Wir wachsen an unseren Grenzen am meisten.

 

 

 


Je nach Medium wirken Wellen anders und bewegen sich in anderen Geschwindigkeiten. So wandert eine Welle im Wasser anders als im Schaum, auch wenn beide vom gleichen Wind angetrieben werden.

 Jeder Mensch hat eine andere Schwingung. Wenn wir uns verändern, dann verändern wir auch unsere Schwingung und damit auch, wie wir in Bezug zu unserer Umgebung stehen.  

 

 

 
Wellen von Meerschaum, vom Wind an Land geweht.
 
 

Die Beschaffenheit einer Welle beeinflusst wiederum, wie sie andere Wellen (z.B. Licht) reflektiert.

 Je nachdem wie wir uns entwickeln, wirken wir anders auf unsere Umgebung. Auch verändern wir unsere ganze Umgebung, indem wir sie eben anders bescheinen beziehungsweise das Andere anders reflektieren.

 

 

 

 Wellen verursachen bei ganz anderen Dingen ebenfalls Wellen. Wellen ermöglichen also andere Wellen.

 Lassen wir uns von der Absicht des Universums oder von der göttlichen Kraft treiben, dann unterstützen wir die Entwicklung aller Lebewesen, denen wir begegnen.

  
 

 
Wellenförmiger weisser Schaum auf den Wellen des Meeres.
 

 Wenn man genau hinschaut, geht alles in Wellen. Wellen findet man überall, auch auf dem Land: Die Bäche fliessen in Wellen oder die Hügel sind wellenförmig.

Wir müssen also aufpassen, dass wir Trends (es geht immer aufwärts oder immer abwärts) nicht mit Wellen verwechseln (es geht hinauf und hinab). Oft denken wir, etwas sei ein Trend, weil wir nicht lange genug hinsehen. Würden wir die Angelegenheit länger beobachten, dann würden wir sehen, dass es wahrscheinlich Wellen sind. Das heisst, dass der Trend einmal in eine andere Richtung gehen wird. Und je nachdem ob wir Trends oder Wellen beobachten sind natürlich unsere Entscheidungen ganz andere!
 
Wellen inspirieren andere Wellen.


Beobachten andere Menschen uns, dann motiviert dies sie, sich ebenfalls von der Absicht des Universums treiben zu lassen.

  

 
Wellenförmige Anordnung von Steinen eines Künstlers.

Samstag, 9. Mai 2009

Berufung oder die Absicht des Universums


Aus einer schamanischen Sicht, hat jeder Mensch einen Grund, wieso er auf Erden ist. Der Grund ist das Erfüllen der Absicht des Universums, des Göttlichen, oder wie auch immer man eine übergeordnete Kraft nennen möchte. Man erfüllt diese Absicht, indem man sämtliche Entscheidungen mit dem Herzen fällt. Das heisst, es geht darum, das eigene Leben in Einklang mit der Absicht des Universums zu bringen. Es geht also nicht um uns, im Sinne von unserem Ego, sondern um etwas Übergeordnetes. Wollen wir herausfinden, wieso wir da sind, müssen wir demnach beim Universum beginnen und nicht bei uns.

Was heisst das konkret? Das heisst wir fragen nicht: Was will ich? Was soll ich mit meinem Leben anfangen? Was sind meine Ziele oder  Ambitionen für meine Zukunft? Sondern wir fragen: Wie kann ich die Absicht des Universums erfüllen? Wie kann ich mithelfen, dass das übergeordnete Ziel erreicht werden kann? Es geht also nicht um den eigenen Komfort, um Geld, Erfolg und Ähnliches, sondern um unseren wahren Ursprung, unsere wahre Identität und die Bedeutung unseres eigenen Weges.

Bei der Suche nach der eigenen Berufung geht es also hauptsächlich um eine Einstellung. Sind wir bereit unser Leben im Sinne des Universums zu leben? Es geht also nicht um hier und jetzt sondern um immer und überall. Wir gehen Schritt um Schritt dem Herzen nach und alles, was dabei herauskommt entspricht unserer Berufung.

Oft möchten wir die Dinge jedoch etwas konkreter wissen. Hierzu mögen folgende Gedankenanstösse helfen:

·         Wir sind nicht zufällig so wie wir sind. Alles an uns, inklusive unsere Geschichte, unsere Persönlichkeit und unser Aussehen haben mit unserer Berufung zu tun.

·         Alles, was jetzt gerade in unserem Umfeld passiert, hat mit unserer Berufung zu tun. Akzeptieren wir dies, dann gelangen wir zu neuen Hinweisen betreffend unserer Berufung.

·         Wir kommen der Berufung näher, wenn wir gewissermassen ein freundschaftliches Verhältnis mit dem Universum und den entstandenen Gegebenheit eingehen.

·         Wir leben unsere Berufung in allen Teilen unseres Lebens. Nichts ist davon ausgeschlossen.

·         Es ist nie zu spät, mit der Suche nach der Berufung zu beginnen.

·         Nur ich kann genau das machen, wozu ich da bin.

·         Das Universum will etwas durch mich mitteilen. Der Grund des Universums ist auch mein Grund.

Samstag, 2. Mai 2009

Eine Geschichte


Immer wenn ich ein Thema für das Forum vorschlage, dann geschehen im Aussen Ereignisse, die damit zu tun haben. Hier möchte ich eine dieser Geschichten schildern, die mit meiner Berufung oder meinem Grund des Daseins zu tun haben. Gleichzeitig möchte ich damit aufmuntern, auf eigene Geschichten zu achten und diese symbolisch zu interpretieren.  

Ende März musste ich geschäftlich nach Vercelli, eine italienische Kleinstadt zwischen Milano und Torino. Bereits auf dem Weg zum Bahnhof Brugg sah ich, wie die Sonne genau auf die Bruderhaushöhle oberhalb Brugg schien und nirgends sonst. Diese Höhle stellt im Kraftortsystem Windisch unsere Geburt dar. Diese Reise begann also bereits mit meiner Geburt, auch wenn ich das im Moment noch nicht realisierte.

Am Bahnhof war dann mein Zug nach Zürich 13 Minuten zu spät. Dies ist zwar einerseits eine magische Zahl (siehe nächsten Artikel), aber anderseits würde ich damit mein Anschluss in Zürich verpassen.  

Zuerst bat ich das Personal im Bahnhof meinen Umsteigewunsch zu melden. Sie fanden aber, dass man in Zürich wisse, dass der Zug zu spät sei, aber ob der andere warte sei noch unklar. Auf dem Perron wartend fand ich dann: wieso passiert mir das immer wieder wenn ich irgendwo hin will? Ich geriet in eine Verzweiflung, nicht weil ich nicht spätere Züge hätte erreichen könnte, sondern weil ich kaum einen Schritt ins Ausland machen kann, ohne dass nicht irgendeine Geschichte passiert. Es war wohl die Verzweiflung meiner Seele, die schon x Mal etwas versucht hatte und es war nie gelungen. Und auch diesmal war alles mit Komplikationen verbunden…

Im Zug suchte ich dann den Kondukteur und bat ihn, meinen Umsteigewunsch zu melden. Damit er anrufen konnte, musste er mein Billet sehen und so erkannte er, dass ich auch für die SBB arbeite. Er erwähnte dies dann auch im Anruf an die Betriebsleitzentrale, worauf einer auf der anderen Seite fand, genau dies sei ein Grund um nicht zu warten, denn ich sei kein normaler Kunde. Mein Kondukteur fand dann aber, genau deshalb müsste doch der Zug warten und die beiden stritten sich, ob meine SBB-Dazugehörigkeit rechtfertigte, dass der andere Zug warte. Jedenfalls einigten sie sich dann auf 2 Minuten, was mir dank eines Spurtes genau reichte. Diese Episode symbolisierte meine komplizierte Geburt, bei der es genauso gut nicht hätte klappen können.

Zwischen Zürich und Milano war die Fahrt wunderbar. Es hatte in der Nacht oberhalb circa 500 m geschneit. Darunter war alles grün. Man sah also nur zwei Farben: grün und weiss. Eine wichtige Lebensaufgabe war der Wechsel von einem grünen zu einem weissen Herzen (dieses Thema wurde in anderen Foren beschrieben).

In Milano wurde am Bahnhof ausgerufen, alle Regionalzüge von Lombardia würden streiken. War meiner dabei? Zum Glück nicht, denn nach Vercelli fuhr ein Interregio. War dies ein weiterer Hinweis für meinen Lebensweg - Warnungen von Autoritäten, die sich aber als unzutreffend erweisen?

 

 
    
Wappen von Vercelli
 


Ich kam also rechtzeitig nach Vercelli. Dort bemerkte ich gleich, dass das Wappen von Vercelli ein umgekehrtes Schweizer Kreuz darstellte. Das Schweizer Wappen symbolisiert für mich einerseits die Heilung in dem das Materielle (rot) mit dem spirituellen (weiss) verbunden wird. In der keltischen Symbolik stellt das Wappen auch die Verbindung von Mann (weiss) und Frau (rot) dar. Zusammen bilden sie eine neue Einheit. Vercelli hatte nun die gleichen Farben, nur umgekehrt. Diese Verbindung geschah auf eine neue Art.

Als nächstes traf ich in Vercelli unerwartet auf eine grosse Synagoge. Der Davidstern entsteht aus der Verbindung von zwei Dreiecken, die dann zusammen eine neue Qualität aufweisen.
 

 

 
Synagoge von Vercelli. Foto: Jakob
 

 
Auch sah ich,  dass sich Vercelli die europäische Hauptstadt des Reises nennt. Reis bringe ich in Verbindung mit Hochzeiten, wobei dies auch symbolisch sein könnte im Sinne von einer Verbundenheit mit Allem.

Da ich der einzige Ausländer an der Veranstaltung war, hatte ich zuerst etwas Angst: Wie würde ich aufgenommen? Aber als ich dort ankam, wurde ich mit offenen Armen empfangen. Es war wunderbar. Die Veranstaltung selbst war aber sehr komisch, fast eine Parodie eines Kongresses. Zum Beispiel redeten alle, obwohl vorne einer am Sprechen war, eine Frau füllte gleich alle Evaluationsblätter für alle Teilnehmer selber aus, gewisse Leute klopften mit den Fingern auf die Pulte und sangen Lieder (alles während die Vorträge im Gang waren) usw… Diese Gruppe hatte zwar ganz andere Regeln, aber alle waren mit dem Herzen verbunden.

Später, zuhause, stellte ich fest, dass Vercelli genau auf der Fortsetzung einer Linie des Kraftortsystems Windisch war. Diese Stadt lag genau auf der Linie, die durch den Pilatus bei Luzern geht und im Moment die einzige Linie ist, von der ich das Thema noch nicht kenne. Ich recherchierte und entdeckte, dass Pilatus übersetzt Speerträger heisst, was mich an die Bedeutung meines eigenen Namens (Oertli kommt vom keltischen und heisst „Spitze des Speers“) erinnerte. Vercelli seinerseits soll übrigens nach einer römischen Göttin (die Schöne) oder auch aus dem keltischen (guter, auserwählter und schöner Ort) heissen. Vercelli könnte also etwas mit „ankommen“ zu tun haben.

 

 

 
Marktplatz von Vercelli. Foto: Jakob
 


Zusammenfassend hatte ich den Eindruck, dass diese Reise meinen Lebensweg oder den Grund meines Daseins symbolisch darstellte. Wahrscheinlich bin ich im Moment in Milano. Probleme werden ausgerufen, aber sie betreffen mich nicht und ich komme weiter. Bald werde ich in Vercelli sein, wo ich eine „Hoch-Zeit“ erlebe, die Dinge in einer neuen Gruppe oder Familie mit gänzlich neuen Eigenschaften neu zusammen gefügt werden.

Ich habe also jeden Grund mich zu freuen…

Und vielleicht ist die Linie durch den Pilatus die Linie der Lebenswege?

 
 

 
Weiteres Symbol von Vercelli: Diese Stadt liegt auf dem Weg der Franziskaner…
 

 

Die Zahl 13


Da die Zahl 13 bei uns in Verruf ist, möchte ich hier einige Alternativdarstellungen aufführen:


www.sphinx-suche.de: Ursprünglich ist 13 die Zahl der Vollkommenheit. Dreizehn mal 28 Tage beschliessen das Jahr in der mutterrechtlichen Mondjahrzählung. Die Dreizehn ist also älter als die Zwölf, die mit der patriarchalen Zeit an ihre Stelle trat, weshalb im Aberglauben die Zahl dreizehn meist als Unglückszahl, nur selten auch als Glückszahl aufgefasst wird.

Die Dreizehn ist eng mit der Drei verbunden. In Märchen, Mythen usw. erscheinen gelegentlich nicht drei, sondern 13 Gestalten. Bei genauerer Betrachtung sind es auch hier drei Gruppen: elf Gestalten für das Gute, eine für das Böse, die letzte als das Sinngebende.
Darin zeigt sich das Dreizehnte als das Unbewegliche im Ablauf und daher oft als ein Bild der Gottheit, entweder in ihrem dunklen oder in ihrem hellen Aspekt. Die Dreizehn ist Mittelpunkt und Ganzheit der Zwölf. Deshalb durchläuft der Adept auf seinem spirituellen Einweihungsweg zwölf Grade der Verwandlung, die oft durch zwölf Gewänder ausgedrückt werden. Das dreizehnte Gewand ist die höchste und definitive Stufe und stellt das erreichte mystische Ziel dar.

Mittwoch, 1. April 2009

Die Seele


Im schamanischen Heilbuch schrieb ich folgendes: „Die Seele ist das „Belebende“. Sie verleiht unserem Körper und unserer Aura Leben. „Unsere“ Seele ist ein Teil einer Gesamtseele, die alle Körper und Auren anregt oder – anders ausgedrückt – mit ihnen in Resonanz tritt. Vergleichen wir dies zum besseren Verständnis mit der Sonne und wie sie die Erde bescheint. In dieser Analogie stellt die Sonne die Gesamtseele dar, welche alles auf Erden bescheint, also jeden Menschen, jedes Tier, jede Pflanze, jeden Stein, jeden Gegenstand. Dank der Sonne wird alles sichtbar, genauso wie die Gesamtseele alles belebt. Es ist immer die gleiche Sonne, auch wenn verschiedene Strahlen die einzelnen Gegenstände treffen. Genauso wird jeder Mensch, jedes Tier und jeder Gegenstand von anderen Teilen der Gesamtseele belebt, obwohl es immer die gleiche Gesamtseele ist. So wird auch jeder Mensch von einem anderen Seelenstrahl belebt, doch stammt alles von der gleichen Gesamtseele. Wir werden demnach alle von der gleichen Einheit belebt.

Aus schamanischer Sicht hat die Seele, das Belebende also, die Absicht, sich in Richtung Liebe zu bewegen. Dies bedeutet – und das ist das entscheidende Element der schamanischen Philosophie -, dass die Seele noch nicht Liebe ist. Damit sie es jedoch werden kann, ist Bewegung notwendig – ein Weg der begangen werden muss. Der Schamane beugt sich dieser Absicht und geht deshalb den Weg der Liebe.“

Seither habe ich weitere Erkenntnisse dazu gewonnen. Diese entsprechend vielleicht nicht der üblichen Sichtweise, doch um die Diskussion zu beleben, stelle ich sie hier dar:

Es ist nicht wir, welche eine Seele haben, sondern die Seele ist übergeordnet und hat gewissermassen uns. Die Seele ist auch nicht an einen bestimmten Körper gebunden, sondern sie ist einfach und wir (als Körper und Aura) können uns dazu entscheiden, uns von einer bestimmten Seele „bescheinen zu lassen“. Am besten wählen wir natürlich einen Seelenstrahl, der eine Schwingung oder Resonanz mit uns aufweist. Dort können wir der Absicht der Seele am besten nachkommen. Es ist aber mit unserem freien Willen möglich, diesen Seelenstrahl zu verlassen oder in einen anderen, unbesetzten zu „stehen“. Gehen wir unserem Herzen nach, dann stehen wir in „unserem“ Seelenstrahl. Dann erfüllen wir die Absicht des Universums oder leben unsere Berufung. Gehen wir nicht dem Herzen nach, dann lassen wir uns von einem anderen Seelenstrahl beleben. Beides ist mit unserem freien Willen möglich. Die Kunst ist es nun, den zu uns passenden Seelenstrahl zu erkennen und uns von diesem beleben zu lassen.

Montag, 2. Februar 2009

Kraftortsystem Windisch: Wo geht die Linie des Herzens durch?


Vor sicher 15 Jahren besuchte ich einen Vortrag über die Verkehrsgeschichte von Windisch. Der Vortragende zeigte eine alte Karte von Windisch, auf der eine gerade Reihe von fünf „Findlingen“ direkt auf das Amphitheater von Windisch zu führten. Von England, dem Südwesten der USA und anderen Orten wusste ich, dass Kraftorte oft in geraden Linien angeordnet sind, welche z.B. in England „Ley Lines“ genannt werden. Gab es in Windisch auch so etwas? Waren diese Findlinge vielleicht Menhire, die auf etwas Umfassenderes  hinwiesen?


  Die beiden Linien des Herzens: Rot: durch die fünf Findlinge oder wahrscheinliche Menhire von Windisch. Blau: Linie durch den Richtplatz und das Lotharreservat Richtung Jaun und Aigle. Die Linien sind auf der Siegfriedkarte (1878) dargestellt auf der die alte Menhirreihe noch ersichtlich ist.
 

 

Aus diesen Fragen entstand nach und nach das Kraftortsystem Windisch. Ich entdeckte, dass sich viele solche Linien sich im römischen Amphitheater von Windisch treffen und jede eine andere Qualität oder ein anderes Thema darstellt. Einige dieser Themen sowie Karten des Systems habe ich in diesem Forum im Sommer 2007 dargestellt.

Aber immer wieder entdecke ich Neues: Die Linie, welche durch die Findlinge oder Menhire führt, ging weiter und traf nach meinen Abmessungen auf den Gantrisch, einem Berg in der Nähe von Thun. Auf dieser Linie empfand ich die Qualität „Entscheidungen“, die – geht man seinen eigenen Weg – mit dem Herzen gefällt werden. Das war aber vor vielen Jahren.

Mitte 2007 las ich dann ein Buch von Bertrand Piccard über seine Weltumseglung in einem Heissluftballon. Eine Intuition sagte mir: Er ist auf der Herzlinie gestartet. Von Windisch aus gemessen, fand ich tatsächlich, dass sein Abflugort in Château d’Oex auf dieser Herzlinie liegt. Verbindet man Château d’Oex mit Windisch, kommt man durch Jaun und wie es der Zufall wollte, wurde ich letzten November eingeladen in Jaun ein Seminar über Schamanismus und Musik zu halten. Dieses Seminar fand zusätzlich genau in dem Ferienheim statt, wo ich vor vielen Jahren während der RS in der Verlegung war. Dies war ein weiterer Hinweis – denn im Leben wird man immer an die Orte geführt, die irgendwie wichtig sind. Dazu kam, dass an dieser Stelle ein beeindruckender Wasserfall aus einer Höhle im Berg entspringt. Zusätzlich stand früher auf einem Hügel direkt vor dem Wasserfall ein Galgen. Und – führte in Windisch nicht auch die Linie durch den neu ausgegrabenen Richtplatz? Alles schien zu passen…

 

 



 
Wasserfall in Jaun auf der Linie des Herzens. Der Wasserfall entspringt direkt dem Berg. Foto: Jakob
 

Nur – verbindet man Jaun und den Gantrisch dann gelangt man nicht nach Windisch. Was stimmte jetzt? Hatte ich irgendwo einen Fehler gemacht? Oder unsorgfältig gearbeitet? Kleine Abweichungen von wenigen Metern ergeben natürlich in grösserer Distanz sofort Abweichungen von vielen Kilometern. Aber wieso war mir nicht aufgefallen, der Windisch, Gantrisch und Château d’Oex nicht auf einer Geraden liegen? Plötzlich hatte ich grundsätzliche Zweifel: Stimmt dieses System überhaupt? War es nur ein Wunsch von mir?

Ich mass nochmals die Menhirereihe genauer ab und kam wieder zum Gantrisch. Also doch nichts mit Jaun? Doch führte mich unerwarteter weiterer Besuch in Jaun wieder zum Wasserfall. Und es war eindeutig: Hier war Herzqualität, es liess sich nicht leugnen. Aber wie passte das mit den Menhiren und mit dem Gantrisch zusammen?

Und plötzlich wurde es klar. Es gibt zwei Linien des Herzens: eine, welche durch die Menhire geht und auf den Gantrisch trifft. Diese Linie hat die so genannte „grüne“ Herzqualität (d.h. ein solcher Mensch achtet noch stark auf andere Menschen; in anderen Foren habe ich schon darüber berichtet, vgl. auch Schamanisches Heilbuch). Die Linie durch Jaun, Château d’Oex (welche weiter nach Aigle geht) hat die weisse Herzqualität (d.h. ein solcher Mensch achtet bei Herzentscheidungen auf seinen eigenen Weg).

Um sicher zu sein, dass die Geraden diesmal richtig waren habe ich sie nicht nur auf der Karte abgemessen sondern zusätzlich anhand der Koordinaten berechnet. Die Berechnung stimmte mit der Vermessung überein.

Aber wieso hatte ich das früher nicht gemerkt? Meine Vermutung: Damals hatte ich noch ein „grünes“ Herz und konnte die andere Linie gar nicht wahrnehmen. Und wieso haben die Menhire die „grüne“ Qualität und ausgerechnet die Richtplätze die „weisse“ Qualität? Weitere Vermutung: Der Weg führt bei jedem Menschen von „grün“ zu „weiss“, bei „grün“ gibt es noch „Leitlinien“, bei „weiss“ muss man sie selber finden. Die Richtplätze sind darauf, weil oft mit Bauten oder Themen die Machtträger die Qualität zu unterbinden suchen. Ein fremdes „Richten“ soll das universale oder göttliche „Richten“ überspielen.

Sonntag, 1. Februar 2009

Fremde Weltbilder erkennen


Im 6. Chakra ist unser Denken und unsere Kreativität lokalisiert, dort wird auch unser Weltbild geprägt, beziehungsweise die Leit- oder Glaubenssätze, nach denen wir unser Leben richten. Nachfolgend möchte ich dieses Thema vertiefen und der Frage nachgehen, was ein solches Weltbild umfasst, wie wir fremde Elemente darin erkennen und was ein gesundes 6. Chakra ausmacht.

Mit unserem Weltbild beobachten, beziehungsweise schaffen wir uns die Realität, die wie wir im Aussen antreffen. Dieses Weltbild wird meistens zum grössten Teil von unserer Erziehung und unserer Gesellschaft geprägt. Da solche Weltbilder uns so tief formen und weil nicht selten unsere ganze Umgebung das gleiche oder zumindest ein ähnliches Weltbild hat, ist es oft sehr schwierig zu erkennen, inwieweit unser Weltbild unser eigenes ist und inwieweit es fremdbestimmt ist. Wahrscheinlich ist sogar viel mehr fremd, als wir auf Anhieb erwarten. Dies kann zu Verwirrung führen und wir glauben, etwas sei unser eigener Weg (weil er sich so normal und stimmig anfühlt) obwohl er es nicht ist.

Weltbilder können jedes Thema im Leben betreffen. Hier einige Beispiele:

1) Unsere Ansicht über die Art und Weise wie Männer und Frauen miteinander zu sein haben. Ist der Mann nun der Versorger und die Frau verantwortlich für Haushalt, Kinder und Soziales? Oder ist es umgekehrt? Oder ist es eine partnerschaftliche Aufteilung? Es geht nicht nur um Mann und Frau, oft sind sämtliche Arten wie Menschen miteinander umgehen von Weltbildern geprägt.

2) Sämtliche Meinungen und Standpunkte die wir haben stammen von Weltbildern, z.B. unsere politische Gesinnung, was wir von anderen Menschen halten, ob wir uns für oder gegen eine bestimmte Fussballmannschaft einsetzen usw.

3) Persönliche Glaubens- oder Leitsätze gehören ebenfalls dazu. Zum Beispiel „Ich muss etwas leisten, damit ich geliebt werden“, „wer nichts riskiert, gewinnt nichts“, „Geld darf nur für langfristige Investitionen und nicht für kurzfristigen Spass ausgegeben werden“ oder „das schaffe ich nie“.

4) Unsere Ansicht über gut und böse oder richtig und falsch sind ebenfalls Weltbilder. Fast alle von uns haben wohl die Meinung, dass Mord und Totschlag falsch sind (ich wähle bewusst ein krasses Beispiel), ausser es geht um Verteidigung oder darum, in einem Krieg einen bösen Gegner umzubringen. Aber auch dies sind Weltbilder

5) Oder - noch radikaler - glauben wir, dass wir nicht in der Zeit reisen können, dass Gegenstände solid sind, dass die Erdanziehungskraft gilt usw. Aber auch das sind Weltbilder, sogar dann, wenn sie von physikalischen Gesetzmässigkeiten untermauert sind.

 
Wie sieht es nun aus für einen Menschen, der auf dem Weg des Herzens ist?

Bei den oben dargestellten Weltbildern werden Entscheidungen vorweggenommen. Dies lässt ein Schamane nicht zu. Sondern er entscheidet in jedem Fall unabhängig und frei mit dem eigenen Herzen. Das heisst, es ist eine Entscheidung des Herzens, wie wir eine Beziehung organisieren, wie wir abstimmen, von welcher Mannschaft wir Fan sind, ob in einem konkreten Fall töten richtig ist usw. Dies geht sogar soweit, dass wir mit dem Herzen entscheiden, ob nun in der Zeit gereist werden kann. Letzteres klingt unplausibel, aber weil sämtliche Menschen glauben, dies sei unmöglich, haben wir einen derart starken Konsens darüber, dass jede andere Variante gar nicht existieren kann.
 
Wie unterscheide ich nun ein fremdes Weltbild von einem Weg des Herzens? Ich muss bei jeder, auch noch so kleinen Entscheidung konsequent mit dem Herzen entscheiden. Dabei ist zu beachten, dass es auch eine Entscheidung ist, wie ich auf andere reagiere oder auf Bemerkungen anderer antworte. Vielfach ist es aber schwierig zu erkennen, dass ich überhaupt am Entscheiden bin, denn was wir gerade machen wirkt oft normal und selbstverständlich, so dass wir es gar nicht hinterfragen. Es ist deshalb sehr hilfreich, sich mit vollkommen anderen Menschen zu umgeben, als wir uns das gewohnt sind oder in gänzlich andere Gegenden zu reisen. Ist man vom Land, geht man in die Stadt, steht man links, verkehrt man mit Rechten, ist man Schweizer, sucht man sich Ausländer auf, ist man fortschrittlich, umgibt man sich mit traditionsbewussten Menschen usw. Mit diesen Leuten oder an diesen Orten achten wir dann ganz genau auf unsere Gefühle: Macht die Art des anderen, seine Meinung, seine Lebensweise uns auf irgendeine Art betroffen, dann sind wir auf der Spur zu einem fremden Weltbild beziehungsweise zu einer Wunde im 6. Chakra.  

 Wieso? Die Betroffenheit zeigt, dass wir selbst ein Thema haben, nicht, dass der andere unrecht hat. Der andere oder die andere Situation sind einfach. Sind wir geheilt, haben wir also keine fremden Weltbilder, dann finden wir in jeder Umgebung unseren Weg.

Haben wir Themen entdeckt, dann heilen wir diese indem wir die Gefühle oder die Verzweiflung oder sogar den körperlichen Schmerz zulassen, welches dieses Thema auslöst. Gleichzeitig suchen wir in unserer eigenen Geschichte, wo dieses Weltbild vielleicht herkommt. Und wir entscheiden nach wie vor mit unserem Herzen.

Und was bringt das? Ist unser Weltbild beziehungsweise unser 6. Chakra vollständig geheilt, dann können wir uns jede beliebige Realität schaffen. Sehr wichtig ist dabei aber: Gehen wir den Weg des Herzens, dann sind wir natürlich nicht mehr daran interessiert einfach irgendeine Realität zu erschaffen, sondern wir wollen die Absicht des Universums (oder die göttliche Absicht, wie man das auch immer nennen will) erschaffen. Damit kreieren wir eine Realität, die in Einklang mit dem Grund unseres Daseins steht.

Ich muss betonen: Es ist unbedingt notwendig, dass wir dieses Chakra heilen, bevor wir mit der Schaffung einer konkreten Realität beginnen. Sind wir nicht geheilt, ist die Gefahr gross, dass wir eine Realität erschaffen, die nicht dem Weg des Herzens sondern unseren Wunden entspricht. Wir versuchen dann unsere Wünsche zu erfüllen oder unsere Sehnsüchte zu befriedigen. Wir schaffen dann also das, was unser Ego will und nicht das, was eine übergeordnete Kraft, eben zum Beispiel das Universum, möchte.